Überall wird gebaut im Ahrtal. Zum Beispiel in Altenahr unterhalb der Burgruine Are, wo die Deutsche Bahn einen Viadukt für die Ahrtalbahn wiederaufbaut und der Landesmobilität eine Brücke für den Ahrtal-Radweg. Touristen beobachten die Bauarbeiten.

Rheinland-Pfalz Wiederaufbau im Ahrtal lockt viele Besucher an

Stand: 11.04.2025 15:40 Uhr

Im Ahrtal wird an vielen Stellen gebaggert, gegraben und wiederaufgebaut. Für die vielen Baustellen interessieren sich offenbar nicht nur die Anwohner, sondern auch Touristen.

Neue Brücken, Tunnelarbeiten und Gleissanierungen - an vielen Orten im Ahrtal wird nach der Flutkatastrophe 2021 wiederaufgebaut. Für die Baustellen interessieren sich auch immer mehr Touristen. Damit die sich informieren können, was da gerade im Ahrtal alles passiert, werden an den größten Baustellen Infotafeln aufgestellt. Die ersten drei wurden in Kirchsahr, Altenahr und unter der B9-Brücke in Sinzig montiert.

Bauarbeiten im Ahrtal unter schwierigsten Bedingungen

Das Bauen im Ahrtal finde unter schwierigsten Bedingungen statt, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP), die auch für den Tourismus in Rheinland-Pfalz verantwortlich ist. Darauf weisen auch die Infotafeln hin, zum Beispiel am Ostportal des Tunnels in Altenahr. Das Foto vom tiefen Krater, den die Flut gerissen hatte, war auf der ganzen Welt veröffentlicht worden.

Eine zerstörte Straße mit kaputten Häusern und einem Tunnel. Die Bundesstraße, die durch das Ahrtal führt, ist hinter dem Tunnel in Altenahr durch die Flut weggerissen worden

Der Tunnel in Altenahr 2021: Die Flut hatte die Bundesstraße, die durch das Ahrtal führt, hinter dem Tunnel weggerissen.

Heute sind die zerstörten Häuser am Tunnel abgerissen und die Fahrbahn ist wiederhergestellt. Am benachbarten Eisenbahn-Viadukt wird noch gearbeitet und auch die Brücke des Ahrtal-Radwegs ist längst noch nicht fertig. Hier steht eine der Infotafeln, auf der sich Besucher über die Auswirkungen der Flut und den Wiederaufbau informieren können.

In Altenahr schauen sich Cornelia Weigand (links), die Landrätin des Kreises Ahrweiler, und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (rechts, FDP) eine Infotafel an. Dort wurde der Tunnel der B267 nach der Flutkatastrophe saniert.

In Altenahr schauen sich Cornelia Weigand (links), die Landrätin des Kreises Ahrweiler, und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (rechts, FDP) eine Infotafel an. Dort wurde der Tunnel der B267 nach der Flutkatastrophe 2021 saniert.

Wiederaufbau-Touristen sind gern gesehene Gäste

Nach Auskunft von Ministerin Schmitt sind die "Wiederaufbau-Touristen" gern gesehene Gäste im Ahrtal, solange sie sich achtsam über die Ereignisse in der Flutnacht und die Aufbauarbeiten informieren. "Ich bin froh, dass immer mehr Betten in Hotels und Pensionen zur Verfügung stehen."

Das sieht auch Christian Lindner so. Er ist Vorsitzender des Vereins „Ahrtal-Tourismus“ und betreibt ein Hotel in Bad Neuenahr. „Ich habe immer wieder Gäste, die ins Ahrtal gekommen sind, um zu schauen, was nach der Katastrophe in Sache Wiederaufbau bereits passiert ist - aber auch, was noch nicht passiert ist." Die vielen Baustellen seien Gesprächsthema bei den Touristen. Laut Lindner will der Verein das Thema Wiederaufbau künftig stärker in den Blickpunkt rücken und und darstellen, was schon alles geschafft worden ist.

Übernachtungszahlen im Ahrtal steigen wieder deutlich an

Laut Landesregierung haben rund 85 Prozent der Tourismusbetriebe im Ahrtal inzwischen wieder geöffnet. Die Zahl der Übernachtungen ist im vergangenen Jahr wieder auf 760.000 gestiegen. Vor sechs Jahren lag sie noch bei 1,4 Millionene Euro und war nach der Katastrophe auf etwas mehr als 430.000 gesunken.

Sendung am Fr., 11.4.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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