
Rheinland-Pfalz "Wir können nur gewinnen": FCK geht mit breiter Brust ins "Endspiel" in Köln
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich beim knappen Heimerfolg gegen den SV Darmstadt 98 nicht mit Ruhm bekleckert - aber die Hoffnung auf den Relegationsplatz lebt durch die drei Punkte. Bei den Roten Teufeln war die Erleichterung groß.
Souverän ist anders: Mit wackligen Beinen retteten die Profis des 1. FC Kaiserslautern den 2:1-Heimsieg gegen den SV Darmstadt 98 über die Zeit. Entlastung gab es kaum noch, bei jeder Flanke der Hessen in den Strafraum mussten die Anhänger der Roten Teufel die Luft anhalten. Doch am Ende reichte es zum knappen Erfolg - der FCK hat damit im Rennen um den Relegationsplatz drei am letzten Spieltag weiterhin Außenseiterchancen.
Die Pfälzer gehen als Sechster in die finale Runde, in der sie beim Tabellenzweiten 1. FC Köln antreten müssen. Der Klub aus der Domstadt ist selbst noch nicht durch im Aufstiegsrennen. Pikant: Der FC wird von Friedhelm Funkel gecoacht, der im Endspurt der Spielzeit 2023/2024 noch auf der Lauterer Bank gesessen hatte.
Der FCK hat den Sprung auf Rang drei nicht mehr in der eigenen Hand
Die Ausgangslage ist klar: Der FCK mit aktuell 53 Punkten (Torverhältnis +5) hat den Sprung auf Rang drei nicht mehr in der eigenen Hand. Am letzten Spieltag brauchen die Roten Teufel zwingend einen Sieg in Köln. Dazu müssen der aktuelle Dritte Elversberg (55 Zähler, Torverhältnis +26, bei Schalke 04) sowie der Vierte SC Paderborn (55, +13, beim Karlsruher SC) wohl verlieren. Ein Punkt sollte beiden Klubs aufgrund des Torverhältnisses sicher reichen, um vor Kaiserslautern zu bleiben. Auch der Fünfte Fortuna Düsseldorf (53, +7, beim 1. FC Magdeburg) macht sich noch Hoffnungen auf Rang drei.
Torsten Lieberknecht: "Eine Mentalitäts- und Taktikschlacht"
Nach Schlusspfiff der Partie gegen Darmstadt war allerdings erstmal durchatmen angesagt. "Der Sieg hat uns Nerven gekostet", resümierte FCK-Trainer Torsten Lieberknecht nach der aufreibenden Partie gegen seinen Ex-Klub. "Es war ein Arbeitssieg gegen einen richtig starken Gegner. Eine Mentalitäts- und Taktikschlacht."
Lieberknecht gab auch zu, dass seine Mannschaft das nötige "Matchglück" hatte. Sein Team geriet durch Luca Marseiler (3. Minute) früh in Rückstand. Nach VAR-Intervention konnte Marlon Ritter per Foulelfmeter ausgleichen (15.). Wenig später gab es die nächste knifflige Entscheidung für den VAR. Darmstadts Isac Lidberg hatte nach einem Eckstoß den Ball über die Linie gedrückt, doch der Treffer zählte nach langer Überprüfung wegen einer Abseitsposition nicht. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erzielte dann Ragnar Ache den 2:1-Siegtreffer (45.+7).
Julian Krahl: "Wie wir die Spiele gewinnen, ist relativ egal"
"Es war ein sehr kraftraubendes Spiel", bilanzierte auch Julian Krahl, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Der FCK-Keeper sah beim Gegentreffer sowie beim nach Videobeweis einkassierten Gegentor nicht allzu gut aus. "Beide Mannschaften haben alles, was sie hatten, auf dem Platz gelassen. Wir freuen uns, dass wir letztlich den Sieg geholt haben. Wie wir die Spiele gewinnen, ist relativ egal."
"Das macht nur kaputt im Kopf"
Krahl freut sich nun auf das Spiel in Köln - will den Fokus aber nur auf die eigene Mannschaft und die eigene Leistung legen. "Diese Rumrechnerei bringt mir nichts. Das macht nur kaputt im Kopf", sagte er. Deshalb lautet seine Marschroute: "Wir gewinnen unser Spiel - und dann werden wir sehen, was die anderen Teams gemacht haben. Vielleicht kriegen wir vom Fußballgott ja ein bisschen Glück."
Torsten Lieberknecht: "Wir können nur gewinnen"
Ähnlich sieht es Coach Lieberknecht. "Ich hoffe, dass am letzten Spieltag noch einmal alle Klubs alles herausholen", sagte der 51-Jährige. Die Konstellation für seine Mannschaft sei einfach: "Wir können nur gewinnen, weil wir mit die schlechteste Ausgangsposition haben."
Daraus müsse sein Team das Beste machen. "Es liegt an uns. Wir müssen alles machen, was in unserer Macht steht", sagte Lieberknecht und führte aus: "Wir werden uns jetzt auf das Endspiel in Köln vorbereiten. Wir müssen gucken, dass wir dort gewinnen - und dann schauen wir, was das bedeutet."
Sendung am So., 11.5.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR