Rheinland-Pfalz Yazan fürchtet, dass Mutter und Schwester zurück nach Syrien müssen

Stand: 19.02.2025 14:54 Uhr

Yazan, 25 Jahre alt, ist 2016 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Er macht gerade sein Abitur in Trier. Die aktuelle Diskussion um syrische Flüchtlinge macht ihm Angst.

Yazan hat schon einen deutschen Pass, seine Schwester und Mutter aber noch nicht. "Ich hab Angst um sie, wenn ich hier bleibe und ein Teil meiner Familie nach Syrien geschickt wird", sagt Yazan. Es ist die Debatte um die Zurückführung von syrischen Flüchtlingen, die ihm Sorge bereitet. So fordert beispielsweise die AfD die Abschiebung aller syrischen Asylsuchenden, weil es wegen dem Ende der Kämpfe dort keinen Asylgrund mehr gebe.

Yazans Vater starb in Syrien, seine Mutter und Schwester wollen in Deutschland bleiben. "Syrien ist kein sicherer Ort", sagt Yazan.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes wurde die Bearbeitung von Asylanträgen von Syrern auf Eis gelegt. Das betrifft in ganz Deutschland etwa 47.000 Menschen. Insgesamt leben in Deutschland mehr als 974.000 Syrerinnen und Syrer, in Rheinland-Pfalz sind es nach Zahlen von 2023 ungefähr 50.000. Viele sehen sich nun einer unklaren Zukunft gegenüber.

Jeder fünfte Syrer arbeitet sozialversicherungspflichtig

2023 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 5.359 Menschen mit syrischer Herkunft eingebürgert - sie werden in den Statistiken jetzt nicht mehr als Ausländer gezählt. Erst nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland kann überhaupt ein Antrag auf Einbürgerung gestellt werden, bei besonderer Integrationsleistung ist das bereits nach drei Jahren möglich.

Von den etwa 50.000 Syrerinnen und Syrern in Rheinland-Pfalz arbeiten mehr als 11.000 in sozialversicherungspflichten Beschäftigungsverhältnissen. Damit leisten sie ihren Beitrag zu den Sozialsystemen, also Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Betrachtet man ganz Deutschland haben etwa 210.000 Syrer einen sozialversicherungspflichten Job - mehr als jeder Fünfte.

Zahl der Asylsuchenden rückläufig in Rheinland-Pfalz

Im vergangenen Jahr haben rund 10.000 Menschen in Rheinland-Pfalz Asyl gesucht, das waren etwa 5.000 weniger als 2023. Sie kamen meist aus Syrien, der Türkei, Afghanistan und Ägypten.

Was wollen die Parteien beim Thema Migration und Asyl?

Wir haben in den Wahlprogrammen der 14 Parteien, die in Rheinland-Pfalz auf dem Wahlzettel stehen, nachgelesen und die wichtigsten Ideen stichpunktartig zusammengefasst. Die Reihenfolge entspricht im ersten Block den Sitzen der Parteien im Bundestag in dieser Legislaturperiode. Im zweiten Block geht es um die Wahlprogramme der Parteien, die bislang noch nicht im Bundestag vertreten waren - hier gibt es eine alphabetische Sortierung.

Zum Thema Migration, Asyl und Flucht finden sich im Wahlprogramm von Die Partei keine Aussagen.

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