
Schleswig-Holstein Himmelfahrt 2025: Vatertag in SH verlief weitgehend ruhig
An Himmelfahrt feiern vor allem Männer gerne "ihren" Vatertag. Manche Feiernde schlagen dabei erfahrungsgemäß über die Stränge. In diesem Jahr ziehen die Leitstellen im Land allerdings eine meist ruhige Bilanz.
Mit dem Bollerwagen an Himmelfahrt um den See ziehen oder in den Freizeitpark - dazu reichlich Bier, Schnaps oder Cola-Korn. Der Vatertag ist für so manchen Schleswig-Holsteiner eine feucht-fröhliche Angelegenheit. Doch wenn viel Alkohol fließt, verlieren manche die Hemmungen. Die Folge: Ruhestörungen, Sachbeschädigungen oder Schlägereien. Die Polizei weiß, was an Himmelfahrt auf sie zukommen kann. Deshalb waren in diesem Jahr laut Landespolizei mehr Beamte als üblich unterwegs.
Pfefferspray verletzt mehrere Menschen
Doch auch wenn wieder Tausende im Land unterwegs waren, meldeten die Leitstellen am Freitagmorgen kaum nennenswerte Vorkommnisse oder größere Zwischenfälle. Im Kreis Stormarn verzeichnete die Polizei nach eigenen Angaben 19 Einsätze an Himmelfahrt, im Kreis Herzogtum Lauenburg 30. Bei den meisten Fällen ging es um Ruhestörung und Streitigkeiten, vereinzelt gab es körperliche Auseinandersetzungen.
So gerieten in Bargteheide (Kreis Stormarn) mehrere Personen im Stadtpark aneinander - einige wurden durch ein Pfefferspray leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt feierten in dem Bereich bis zur Hamburger Straße zeitweise rund 500 Menschen. In Lübeck wurden zudem im Drägerpark Feuerwerkskörper gezündet. Nach Beschwerden wegen Ruhestörung wurde der Park gegen 23.30 Uhr von der Polizei geräumt.
Regen sorgte womöglich für ruhigen Vatertag
Nach Einschätzung der Leitstelle Mitte, hätte der am frühen Donnerstagabend einsetzende Regen auch seinen Teil zur insgesamt ruhigen Lage beigetragen. In Kiel versammelten sich laut Polizei rund 1.400 Menschen im Schrevenpark ohne Auffälligkeiten. An der Seebrücke in Schönberger Strand (Kreis Plön) zählte die Polizei etwa 150 Menschen mit 10 Bollerwagen. Im Norden des Landes zogen traditionell wieder viele Jugendliche mit einem Bollerwagen-Konvoi von Süderbrarup nach Kappeln (beide Kreis Schleswig-Flensburg). Auch hier gab es keine Auffälligkeiten.
Beliebte Treffpunkte im Fokus der Polizei am Vatertag
Die Orte, an denen sich traditionell an Himmelfahrt viele Feiernde treffen, waren bereits im Vorfeld bekannt. Die Beamten haben dort verstärkt kontrolliert. Dabei gab es auch in diesem Jahr wiederkehrende Einsatzschwerpunkte für die Landespolizei, wie zum Beispiel:
- der Schrevenpark, der Bereich der Reventlouwiese und die Kiellinie in Kiel
- die Küstenbereiche (Schönberger Seebrücke, Badestelle Trammer See) im Kreis Plön
- die Farchauer Liegewiesen in Ratzeburg (Kreis Herzogtum Lauenburg)
- die Badestelle Lütauer See in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg)
- der Freizeitpark Kaltenkirchen (Kreis Segeberg)
- der Klüthseehof und Große Segeberger See (Kreis Segeberg)
Darüber hinaus war die Landespolizei nach eigenen Angaben flexibel im gesamten Land präsent. Auch größere Veranstaltungen behielt sie im Blick.
Im Fokus der Kontrollen: Cannabis, Waffen und Messer
In diesem Jahr kontrollierten die Einsatzkräfte auch den Konsum von Cannabis und die Einhaltung des Waffen- und Messerverbotes. In Bezug auf Cannabis wies die Landespolizei vorab darauf hin, dass der Konsum in unmittelbarer Gegenwart von unter 18-Jährigen verboten ist. Zudem mahnte sie, anschließend nicht Auto zu fahren. Denn der THC-Grenzwert liegt dabei bei 3,5 Nanogramm.
Das Waffen- und Messerverbot gilt laut Landespolizei grundsätzlich in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf öffentlichen Veranstaltungen, wie die an Himmelfahrt startenden Kappelner Heringstage. Aber auch in öffentlichen Parks oder an Badestellen haben Waffen der Landespolizei zufolge "nichts zu suchen" – auch, wenn das Waffengesetz das nicht einschließt: "Als Landespolizei Schleswig-Holstein appellieren wir an alle Feiernden, keine Messer und Waffen, egal welcher Art, mit zu führen und berauschende Mittel in Maßen zu konsumieren."
Glasflaschenverbot in Bargteheide
Neben der Polizei waren auch die Ordnungsämter verschiedener Städte im Land verstärkt unterwegs. In Bargteheide (Kreis Stormarn) beispielsweise wollten die Mitarbeitenden kontrollieren, ob das am Schulzentrum und im Stadtpark geltende Glasflaschenverbot eingehalten wird. Das erlässt die Stadt nach eigenen Angaben seit einigen Jahren, weil die Flächen nach Christi Himmelfahrt in der Vergangenheit aufwendig von Scherben befreit werden mussten. Zudem gab es zahlreiche Rettungseinsätze, weil Menschen durch kaputtes Glas verletzt wurden.
Tabu-Zonen auch in Preetz und am Großensee
Auch in Preetz (Kreis Plön) waren an Christi Himmelfahrt Glasflaschen in bestimmten Bereichen verboten. Das galt laut Stadt unter anderem für das Strandbad Lanker See, für den Brückenübergang Richtung Schellhorn sowie für Teile des Wehrberg-Parks. Neben Glasflaschen war hier auch Alkohol und Cannabis verboten. Ein Alkoholverbot gilt nach Angaben des Amtes Trittau auch rund um den Großensee (Kreis Stormarn).
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 30.05.2025 | 09:30 Uhr