
Schleswig-Holstein Toter Buckelwal von St. Peter Ording mit Parasiten befallen
Toter Buckelwal vor St. Peter Ording: Experten aus Büsum untersuchten das an der Nordseeküste angespülte Tier am Sonntag. Darmparasiten wurden bei dem toten Wal gefunden.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum (Kreis Dithmarschen) haben am Sonntag (11.5.) den toten Buckelwal von St. Peter Ording (Kreis Nordfriesland) untersucht. Wie die Forscherin Lotte Striewe NDR Schleswig-Holstein sagte, konnten aufgrund der bereits starken Verwesung allerdings nicht mehr alle Organe untersucht werden. So bleibe die Todesursache des Buckelwals im Dunkeln.
Toter Buckelwal vor St. Peter Ording: Befall von Darmparasiten
Auch das genaue Alter des aufgrund seiner Länge von unter zehn Metern als jünger eingeschätzten Buckelwals sei nicht zu ermitteln gewesen, da auch die Barten des Wals bereits gefehlt hätten. Festgestellt worden sei allerdings ein hochgradiger Befall von Darmparasiten. "Ob und inwiefern der Befall mit dem Tod des Buckelwals in Zusammenhang steht, können wir aber nicht sagen", so Lotte Striewe.
Grundsätzlich gehe es bei solchen Untersuchungen immer um zwei Dinge: Einerseits darum, den individuellen Fall erklären zu können - also zum Beispiel konkrete Todesursachen zu finden. Andererseits aber auch darum, Grunddaten zum Leben und zur Verbreitung gefundener Tiere zu erheben. Laut Striewe haben die Forschenden so zum Beispiel auch eine Genprobe von dem Kadaver genommen, die Rückschlüsse geben könnte auf die genetische Vielfalt und Gesundheit der Tiere.
Seehundjäger fand den toten Buckelwal
Wie der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein mitteilte, hatte ein Seehundjäger das etwa zehn Meter lange Tier im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer an Sonnabend gefunden - rund 800 Meter südlich der Seebrücke im Ortsteil Bad. Vermutlich wurde der Bulle am Samstagmorgen mit dem Hochwasser angespült.
Michael Kruse, der als Leiter der Nationalparkverwaltung vor Ort war, beschrieb die Situation als emotional, aber auch sehr professionell. "Es berührt uns jedes Mal, wenn ein so großes Tier angespült wird", sagte er. Etwa 150 Interessierte waren nach seinen Angaben tagsüber am Strand, um die Bergung zu beobachten. Der örtliche Seehundjäger und der Info-Ranger der Nationalparkverwaltung informierten vor Ort. Sie sicherten zudem das Bergungsgebiet ab.

Das etwa zehn Meter lange Tier trieb schon mehrere Tage tot im Meer, bevor es in SPO angespült wurde.
Totel Wal in Jagel untersucht
Die Firma, die den Wal am Sonnabend barg, war sowieso schon vor Ort, da sie momentan die alte Strandbar abreißt. Deswegen konnte der Wal zügig vom Strand entfernt werden. Das tote Tier wurde in einen Container gehoben und in die Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) abtransportiert. Dort fand dann auch die Untersuchung des toten Buckelwals statt.
Gelegentlich stranden Wale an der Nordseeküste in SH
Immer mal wieder stranden Großwale an der Nordseeküste. Meistens biegen Pottwale auf ihren Wanderungen falsch ab. Im flachen Wasser der Nordseeküste versagen die Orientierungssinne der Tiefseebewohner, was zur Strandung führt. Buckelwale zählen zu den Bartenwalen und können eine Körpergröße von bis zu 15 Metern erreichen.
Wohl nicht der Wal aus Travemünde
Auch vor Travemünde wurde in der vergangenen Woche ein Buckelwal gesichtet. Vermutlich ist das Tier dort auf der Suche nach neuen Jagdgründen. Nach Angaben von Michael Kruse ist es sehr unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Tier in Sankt Peter Ording um den Buckelwal aus Travemünde handelt. Bereits am 20. Februar 2025 strandete im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ein toter Buckelwal vor der unbewohnten Insel Minsener Oog.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 11.05.2025 | 11:00 Uhr