
Oscars 2017 "Moonlight" bester Film - nach Panne
Peinliche Panne bei den Oscars: Zunächst wurde "La La Land" als bester Film verkündet - tatsächlich geht der Preis an "Moonlight". Schuld: ein falscher Umschlag. Beste Schauspieler wurden Emma Stone und Casey Affleck. Der deutsche Film "Toni Erdmann" ging leer aus.
Das Drama "Moonlight" von Barry Jenkins ist mit dem Oscar als bester Film ausgezeichnet worden. Zuvor war fälschlicherweise verkündet worden, dass das Musical "La La Land" gewonnen habe. Grund für die Panne: Die Laudatoren Faye Dunaway und Warren Beatty hatten offensichtlich den falschen Umschlag - den für die beste Hauptdarstellerin - bekommen. Beatty verkündete deshalb irrtümlich, dass "La La Land" der Sieger sei.
"Moonlight" über das Heranwachsen eines jungen Schwarzen gewann insgesamt drei Oscars. Noch mehr Auszeichnungen gingen allerdings an "La La Land". Das nostalgische Werk von Regisseur Damien Chazelle gewann sechs Oscars, darunter in den Kategorien für Regie, Filmmusik und Kamera. Seine Hauptdarstellerin Emma Stone wurde ebenfalls ausgezeichnet. Mit 14 Nominierungen war "La La Land" als großer Favorit ins Rennen gegangen. Chazelle ist mit 32 Jahren der jüngste Regisseur, der je mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Strahlende Gewinner (von links): Mahershala Ali (Bester Nebendarsteller), Emma Stone (Beste Hauptdarstellerin), Viola Davis (Beste Nebendarstellerin) und Casey Affleck (Bester Hauptdarsteller)
Auslands-Oscar für "The Salesman"
Die deutschen Hoffnungen hingegen wurden enttäuscht: Maren Ade ging mit ihrer Tragikomödie "Toni Erdmann" leer aus. Auch für den deutschen Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen und den Komponisten Hauschka gab es keine Oscars.
Der Auslands-Oscar ging stattdessen an den iranischen Beitrag "The Salesman". Regisseur Ashgar Farhadi nahm die Trophäe aus Protest gegen die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump jedoch nicht persönlich entgegen. Farhadi ließ eine Erklärung verlesen, in der es hieß: "Wer die Welt in Kategorien von 'Wir' und 'unsere Feinde' einteilt, schafft Angst." Filmemacher könnten Stereotype über verschiedene Nationalitäten und Religionen aufbrechen. "Sie erzeugen Empathie zwischen uns und anderen. Eine Empathie, die wir heute mehr brauchen denn je."
Als bester Darsteller wurde Casey Affleck für seine Rolle im Drama "Manchester by the Sea" ausgezeichnet. Darin spielt er einen traumatisierten Mann, der nach dem Tod seines Bruders in seine Heimatstadt zurückkehrt.
Zwei Schwarze beste Nebendarsteller
In den Schauspielerkategorien wurden als beste Nebendarsteller zwei Schwarze ausgezeichnet: Mahershala Ali gewann für seine Leistung in dem Drama "Moonlight". Darin spielt der 43-jährige US-Amerikaner einen Drogenhändler und Ersatzvater für einen jungen schwarzen Heranwachsenden. Bei den Frauen wurde Viola Davis ausgezeichnet. Die 51-Jährige gewann für ihre Leistung in dem Drama "Fences" von Regisseur Denzel Washington, der auch in dem Film selbst die Hauptrolle spielt. Das Drama "Fences" erzählt von einem afroamerikanischen Paar in den USA der 1950er Jahre.
Bester Film | "Moonlight" | |
Bester Hauptdarsteller | Casey Affleck ("Manchester by the Sea") | |
Beste Hauptdarstellerin | Emma Stone ("La La Land") | |
Bester Nebendarsteller | Mahershala Ali ("Moonlight") | |
Beste Nebendarstellerin | Viola Davis ("Fences") | |
Beste Regie | Damien Chazelle ("La La Land") | |
Bester fremdsprachiger Film | "The Salesman" (Iran) | |
Bester Animationsfilm | "Zoomania" | |
Bestes adaptiertes Drehbuch | "Moonlight" | |
Bestes Originaldrehbuch | "Manchester by the Sea" | |
Beste Kamera | Linus Sandgren ("La La Land") | |
Bester Ton | "Hacksaw Ridge" | |
Bester Tonschnitt | "Arrival" | |
Bester Soundtrack | "La La Land" | |
Bester Filmsong | "City of Stars" aus "La La Land" | |
Bestes Produktionsdesign | "La La Land" | |
Bestes Kostüm | "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" | |
Bester Dokumentarfilm | "O.J.: Made in America" | |
Bester Kurzdokumentarfilm | "The White Helmets" | |
Bester Schnitt | "Hacksaw Ridge" | |
Beste Maske | "Suicide Squad" | |
Bester Animationskurzfilm | "Piper" | |
Bester Realkurzfilm | "Sing" | |
Beste Visualeffekte | "The Jungle Book" |