
Konklave in Rom ++ Schwarzer Rauch - kein neuer Papst nach erstem Wahlgang ++
Nach den ersten Wahlgang stieg schwarzer Rauch über der Sixtinischen Kapelle auf. Das bedeutet, dass es noch keinen neuen Papst gibt und morgen weiter gewählt wird.
Die wichtigsten Entwicklungen im Liveblog:
- Schwarzer Rauch über der Sixtinischen Kapelle
- Tür der Sixtinischen Kapelle verschlossen
- Konklave im Vatikan hat begonnen
- Tausende Journalisten berichten über Konklave
- Mehrere Favoriten für Papstamt
Schwarzer Rauch über der Sixtinischen Kapelle
Nach dem Einzug in die Sixtinische Kapelle haben die Kardinäle im Vatikan den ersten Wahlgang beendet. Aus dem Schornstein stieg schwarzer Rauch auf - es wurde also noch kein neuer Papst gefunden. Ein weiterer Wahlgang ist für heute nicht geplant. Ab morgen finden vormittags und nachmittags jeweils zwei Wahlgänge statt, bis der nächste Papst mit der nötigen Zweidrittelmehrheit gewählt ist.
Tausende auf dem Petersplatz warten auf Rauchzeichen
Mehrere Zehntausend Menschen warten auf dem Petersplatz auf das Rauchzeichen nach dem ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Papstes. Es strömen weitere Menschen auf den Platz. Bei einer erfolgreichen Wahl steigt weißer Rauch aus einem eigens installierten Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle. Kommt die nötige Mehrheit nicht zustande, steigt schwarzer Rauch auf.
Kampf für mehr Mitbestimmung: Frauen lassen rosa Rauch steigen
Bevor das Konklave richtig gestartet ist stieg in Rom erst einmal rosa Rauch auf: Auf einem Hügel mit Blick auf den Petersdom erzeugten Aktivistinnen mit Hilfe von Fackeln den gefärbten Qualm. Sie wollten damit ein Zeichen für mehr Rechte für Frauen in der katholischen Kirche setzen. "Während die Welt auf weißen oder schwarzen Rauch warten mag, senden wir rosa Rauch in der Hoffnung, dass die Kirche Frauen eines Tages als Gleichberechtigte willkommen heißt", sagte Kate McElwee von der Women's Ordination Conference (WOC), die für die Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche kämpft. "Wir senden den Kardinälen die Botschaft, dass sie nicht weiterhin 50 Prozent der katholischen Bevölkerung ignorieren können", sagte die Aktionsteilnehmerin Miriam Duignan. "

Das Rennen gilt als offen
Seit Jahrhunderten wurde kein Papst am ersten Tag des Konklaves gewählt. Ab Donnerstag sind dann bis zu vier Wahlgänge am Tag zugelassen. Erforderlich ist mindestens eine Zweidrittelmehrheit. Das Rennen gilt als offen: Obwohl einige als mögliche Favoriten genannt wurden, sagten mehrere stimmberechtigte Kardinäle im Vorfeld, sie wüssten noch nicht, wer der nächste Papst wird. Einige Kardinäle wünschen sich einen neuen Papst, der Franziskus' Bemühen um eine transparentere und offenere Kirche fortsetzt. Andere streben eine Rückkehr zu traditionelleren Wurzeln an, bei denen die Glaubenslehre im Vordergrund steht.
Tür der Sixtinischen Kapelle verschlossen
Nach dem Eid zur Geheimhaltung der Kardinäle forderte der Päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Ravelli, mit „Extra Omnes“ („alle hinaus“) alle nicht wahlberechtigten Personen auf, die Sixtinische Kapelle zu verlassen. Die Türe wurde von Ravelli geschlossen. Kardinal Parolin sollte danach den ersten Wahlgang einleiten.
Kardinäle legen Eid ab
Mehr als 130 Kardinäle aus aller Welt sind zu feierlichen Gesängen im Vatikan in die Sixtinische Kapelle eingezogen, um strengstens abgeschirmt von der Öffentlichkeit den Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus zu bestimmen. Unter den Deckengemälden von Michelangelo müssen sie zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Mit den lateinischen Worten extra omnes (Alle raus) schließt sich im Anschluss die Tür.
Konklave im Vatikan hat begonnen
Im Vatikan sind die 133 wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle eingezogen. Dort werden sie eingeschlossen, um einen neuen Papst zu wählen. Im Anschluss folgt der erste Wahlgang. Die Welt blickt dann wieder auf den Schornstein der Sixtinischen Kapelle: Weißer Rauch zeigt an, wenn ein neuer Papst gewählt ist, schwarzer Rauch, dass noch keiner die nötige Zweidrittelmehrheit erhalten hat.
Großer Andrang von Journalisten auf der Petersplatz
Vor dem Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle, wo das Konklave durchgeführt wird, sind auf einer Pressetribüne auf dem Petersplatz etwa 5.000 Journalisten akkreditiert. Auf dem Platz haben sich auch zahlreiche Schaulustige versammelt, die beobachten wollen, welche Farbe der Rauch nach dem ersten Wahlgang am Abend haben wird. Andererseits herrscht in Rom nach Worten unseres Korrespondenten, je weiter man sich vom Petersplatz entfernt, weitgehend Normalität.
Merkel wünscht sich Papst wie Franziskus
Ex-Kanzlerin Angela Merkel wünscht sich als neuen Papst jemanden, der den Kurs von Franziskus weiterführt. "Es wäre schön, wenn eine Kontinuität entstehen würde, wenn also eine nächste Enzyklika sich auch wieder mit den Gemeinschaftsgütern beschäftigen könnte oder wenn einfach dieser Faden, den er gesetzt hat, eines menschennahen Papstes fortgesponnen wird", sagte sie in einem Podcast des Kölner Domradios.
Franziskus sei ein sehr politischer Papst gewesen, habe aber auch eine "ursprüngliche Frömmigkeit" ausgestrahlt und es Menschen ganz einfach gemacht, Gottvertrauen zu entwickeln, sagte Merkel. Er sei mit offenen Armen auf alle zugegangen, und das habe etwas sehr Beruhigendes gehabt.
Kardinäle ziehen am Nachmittag in die Sixtinische Kapelle
Die Messe im voll besetzten Petersdom war der Auftakt zu einer möglicherweise mehrtägigen Papstwahl. Am Nachmittag ziehen die unter 80-jährigen Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, um abgeschirmt von der Außenwelt ein neues Kirchenoberhaupt zu wählen. Gegen 19 Uhr wird der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtina erwartet. Dieser zeigt den jeweiligen Wahlausgang an - Weiß steht für einen neuen Papst, bei schwarzem Rauch wählen die Kardinäle weiter
Battista Re betont Verantwortung der Kardinäle
Bei der letzten großen Messe vor Beginn des Konklaves hat Kurienkardinal Giovanni Battista Re an die Kardinäle appelliert, einen selbstlosen Papst mit Gemeinsinn zu wählen. Im Gottesdienst erinnerte Battista Re in seiner Predigt die wahlberechtigten Kardinäle an ihre "höchste" Verantwortung und die "herausragende Bedeutung" ihrer Entscheidung. Die Wahl sei eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssten, mahnte Battista Re. Liebe müsse ihr Denken und Handeln kennzeichnen, denn die Liebe sei "die einzige Kraft, die in der Lage ist, die Welt zu verändern".
Es müsse der Papst gewählt werden, "den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte benötigen", so Battista Re. "Beten wir, dass Gott der Kirche den Papst gebe, der es am besten vermag, die Gewissen aller wie auch die moralischen und spirituellen Kräfte in der modernen Gesellschaft zu wecken."
Gebete für einen weiteren Papst der Armen
In Quezon City im Großraum der philippinischen Hauptstadt Manila haben fast 100 Menschen dafür gebetet, dass das Konklave im Vatikan einen Papst hervorbringt, der sich um die Belange der Armen kümmert. Pastor Robert Reyes sagte zu den Gläubigen in einer kleinen, von Baracken umgebenen Kapelle, der nächste Papst solle bescheiden und integrativ sein, wie sein Vorgänger Franziskus.
Franziskus sei einzigartig gewesen, für jeden offen, "besonders für jene, die vernachlässigt, vergessen, marginalisiert, zurückgewiesen und unterdrückt sind". Die Philippinen sind die größte römisch-katholisch geprägte Nation Asiens. Das Land wird seit Langem von Armut und Ungleichheit geplagt.

33 Monate dauerte längste Papstwahl in der Geschichte
Wie lange es dauert, bis sich die Kardinäle auf einen neuen Pontifex einigen, ist völlig offen. Die längste Papstwahl begann ab November 1268 - und dauerte 33 Monate. Schließlich übten sogar die Bewohnerinnen und Bewohner des italienischen Ortes Viterbo, in welchem das Konklave damals stattfand, Druck auf die Kardinäle aus, wie ARD-Korrespondent Eckhart Querner berichtet. Sie schränkten etwa die Essensrationen für die Kardinäle ein
Gottesdienst vor Konklave gestartet
Im Petersdom wird die letzte große Messe vor Beginn des Konklaves abgehalten. Der Gottesdienst "Pro eligendo Romano Pontefice" ("Zur Wahl des Römischen Pontifex") wird vom Dekan des Kardinalkollegiums geleitet, dem Italiener Giovanni Battista Re.
Papst Franziskus - sein Leben in Bildern
Am Ostermontag war Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war mehr als zwölf Jahre lang das Oberhaupt der katholischen Kirche. Ein Rückblick auf sein Leben in Bildern.
Generalsekretärin der Bischöfe: Papst muss Vielfalt ermöglichen
Die Generalsekretärin der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, erhofft sich vom neuen Papst eine "wohltuende Dezentralisierung" der katholischen Kirche. Die katholische Weltkirche lebe in unterschiedlichen Kulturen; sie müsse auf kulturelle Veränderungen und gesellschaftliche Bedürfnisse reagieren, sagte sie im Interview mit dem rbb. Aufgabe des Papstes sei es, Vielfalt zu ermöglichen und die Kirche zusammenzuhalten.
Papst Franziskus habe viele Prozesse angestoßen, die der neue Papst jetzt fortführen müsse, fügte Gilles hinzu. Dazu zählten auch Fragen rund um die Weihe von Frauen oder die Akzeptanz von alternativen Lebensformen. Die Theologin verwies auch auf die weltpolitische Rolle des Papstamtes: Die Welt sei in großer Unruhe. Es sei wichtig, dass es jemanden gebe, der das Schicksal der Armen und die Erhaltung der Schöpfung im Auge habe, sagte Gilles. Das Papstamt könne eine große Kraft entfalten.
"Frontlinie zwischen Reformern und Konservativen"
Schon vor dem Beginn des Konklaves wird über Machtkämpfe in den Reihen der Kardinäle spekuliert. Auch ARD-Korrespondent Eckart Querner spricht von einer "Frontlinie zwischen den Reformern und den Konservativen, den Bewahrern". Auf beiden Seiten gebe es Favoriten. Eines stehe dabei aber fest: "Die Deutschen spielen nur eine Randrolle", so Querner. Ein deutscher Papst gelte als sehr unwahrscheinlich.
Die wichtigsten Fakten rund um das Konklave
Wie läuft das Konklave ab? Wer nimmt teil? Und wann erfolgt der "Habemus Papam!"- Moment? Die wichtigsten Antworten auf Fragen rund um das Konklave auf einen Blick.
Es wird eng im vatikanischen Gästehaus
Für die Dauer des Konklaves kommen die beteiligten Kardinäle im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unter, nur wenige hundert Meter von der Sixtinischen Kapelle entfernt. Ähnlich wie in der Sixtinischen Kapelle werden sie dort komplett von der Außenwelt abgeschirmt: Alle elektronischen Geräte, alle Handys müssen abgegeben werden, Fenster werden versiegelt und Fensterläden verschlossen. Fernseher oder Zeitungen sind ebenfalls verboten.
Doch wegen der Zimmerknappheit können nicht alle der 133 am Konklave teilnehmenden Kardinäle in Santa Marta wohnen. Einige wurden im benachbarten ehemaligen Gästehaus Alt-Santa-Marta untergebracht. Den Weg zur Sixtinischen Kapelle legen sie zu Fuß oder mit einem Busshuttle zurück. Die Küche des Gästehauses bekocht die Wahlmänner.
Eine ganze Reihe von Favoriten
Für das Amt des nächsten Papstes werden gleich mehrere Favoriten gehandelt. Einer von ihnen ist die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave.
Aber auch zwei weitere Italiener gelten als möglich Anwärter: der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi (69), sowie der Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa (60). Als weitere Namen kursieren die des Philippiners Luis Antonio Tagle (67), des Franzosen Jean-Marc-Aveline (66), des Portugiesen José Tolentino de Mendonça (59) oder des Luxemburgers Jean-Claude Hollerich (66).
Weißer Rauch gleich zum Auftakt unwahrscheinlich
Dass bereits heute nach dem ersten Wahlgang weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle aufsteigt und somit ein neuer Papst gewählt ist, gilt als so gut wie ausgeschlossen. Nur bei einer Zweidrittelmehrheit - also mindestens 89 Stimmen - ist ein neuer Pontifex gewählt.
Wie lange das Konklave dauert, ist völlig offen. Seit den 1960er-Jahren dauerten die Konklaven stets nur zwei oder drei Tage. Dieses Mal gibt es allerdings nicht wenige, die mit einem längeren Zeitraum rechnen. Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa, er habe sich seinen Koffer für "fünf, sechs Tage" packen lassen. "Man muss schon vorbereitet sein. Aber jeder hofft natürlich, dass es nicht so lange dauert. Jeder will nach Hause", so Müller.
Papstwahl startet mit Gottesdienst
Mehr als zwei Wochen nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag beginnt in Rom heute das Konklave, bei dem 133 Kardinäle ein neues Kirchenoberhaupt wählen sollen. Es ist die dritte Papstwahl des 21. Jahrhunderts.
Um 10 Uhr wird im Petersdom ein Gottesdienst abgehalten, am Nachmittag sollen die Kardinäle in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle im Vatikan einziehen. Dort müssen sie zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte müssen sie abgeben.
Noch heute soll ein erster Wahlgang stattfinden. Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle informiert über das Ergebnis der Wahlgänge: Schwarzer Rauch bedeutet, es wird weiter gewählt, weißer Rauch zeigt an, dass ein neuer Papst gefunden ist.