Menschen suchen in einer Tiefgarage in Tel Aviv Schutz.
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Nahost-Liveblog ++ Israel meldet neuen Raketenangriff aus dem Iran ++

Stand: 18.06.2025 23:35 Uhr

Der Iran hat laut israelischer Armee erneut Raketen auf Israel gefeuert. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Katz wurde bei Luftangriffen in Teheran das Polizeikommando des Iran zerstört.

18.06.2025 • 23:35 Uhr

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Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Angriffswelle auf die iranische Hauptstadt Teheran abgeschlossen. Die israelische Luftwaffe habe in den vergangenen Stunden auf mehr als 20 Stellungen gezielt, teile das Militär am späten Abend mit. Darunter seien Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen, "Standorte für Atomwaffenentwicklungsprojekte" und Raketenfabriken gewesen.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die USA haben vor dem Hintergrund des Krieges mit dem Iran einen Teil ihrer Diplomatinnen und Diplomaten und deren Familien aus Israel ausgeflogen. Mit einem Regierungsflieger seien jene außer Landes gebracht worden, die in der US-Botschaft nicht unbedingt gebraucht würden und die um eine Ausreise gebeten hätten, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf US-Regierungskreise.

Wie viele Diplomaten an Bord der Maschine waren, blieb unklar. Das Außenministerium teilte lediglich mit, dass angesichts der aktuellen Lage nicht-essentielles Personal zur Ausreise autorisiert worden sei. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, kündigte auf der Plattform X zudem an, dass die Botschaft Evakuierungen per Flugzeug und Schiff für Privatpersonen mit US-Staatsbürgerschaft vorbereite.

Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Freitag erneut mit dem eskalierten Konflikt zwischen Israel und dem Iran befassen. Das gab der Vorsitz des wichtigsten UN-Gremiums bekannt. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen wurde das Treffen vom Iran beantragt; das Land wurde dabei von Russland, China und Pakistan unterstützt. Angesetzt wurde das Treffen auf 10.00 Uhr (Ortszeit; 16.00 Uhr MESZ). Der UN-Sicherheitsrat in New York hatte sich bereits am vergangenen Freitag in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Konflikt befasst.

Irans Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi hat den USA für den Fall eines Kriegseintritts an der Seite Israels mit Vergeltung gedroht. "Wenn die Amerikaner beschließen, sich militärisch einzumischen, haben wir keine andere Wahl, als Vergeltung zu üben, wo immer wir Ziele finden, auf die wir reagieren müssen", sagte Tacht-Rawantschi in einem Interview des US-Senders CNN. Der Iran würde sich dann selbst verteidigen, betonte er. Wenn sich die Amerikaner direkt einmischen würden, seien dem Iran nicht die Hände gebunden. "Wir werden alles tun, was nötig ist, um unser Volk und unsere Interessen zu schützen", betonte der Vizeaußenminister.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump für die "Unterstützung" bei der Verteidigung seines Landes gegen den Iran gedankt. Trump sei ein "großer Freund des Staates Israel", sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache. "Ich danke ihm dafür, dass er uns zur Seite steht, und ich danke ihm für die Unterstützung, die die Vereinigten Staaten uns bei der Verteidigung des israelischen Luftraums gewähren."

Israel schreite in seinem am 13. Juni begonnenen Vorgehen gegen den Iran "Schritt für Schritt" hin zur Beseitigung der nuklearen Bedrohung des Iran und seiner ballistischen Raketen, sagte Netanjahu weiter. Die israelische Armee treffe das "Ajatollah-Regime" im Iran mit "enormer Kraft"; getroffen würden "ihr Atomprogramm, ihre Raketen, ihre Hauptquartiere, ihre Symbole der Macht". Zugleich räumte Netanjahu ein, es seien "schwere und schmerzhafte Verluste" für Israel zu beklagen.

Präsident Donald Trump hat bekräftigt, dass die USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran nicht auf eine Waffenruhe aus sind. "Wir wollen einen totalen, vollständigen Sieg", sagte er im Weißen Haus. "Wissen Sie, was der Sieg ist? Keine Atomwaffe." Er sei nicht darauf aus, zu kämpfen. Wenn man allerdings die Wahl zwischen Kämpfen und einer iranischen Atomwaffe habe, müsse man tun, was man tun müsse. "Vielleicht werden wir nicht kämpfen müssen", schob er nach.

Bei Angriffen der israelischen Armee sind palästinensischen Angaben zufolge im Laufe des Tages 69 Menschen ums Leben gekommen. 29 der Opfer hätten auf humanitäre Hilfe gewartet, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee geht eigenen Angaben zufolge weiter gegen die Hamas und andere Terrorgruppen im Gazastreifen vor. Das Militär teilte mit, ein israelischer Soldat sei im Kampf im Süden des Küstenstreifens ums Leben gekommen. Zudem sei ein Reservist schwer verletzt worden. Das Militär meldete zugleich einen Angriff aus dem Gazastreifen. Ein Geschoss sei auf offener Fläche niedergegangen. Verletzt wurde demnach niemand.

Die iranische Polizei hat einen Angriff auf ihre Zentrale in der Hauptstadt Teheran bestätigt. Dabei seien mehrere Beamte verletzt worden, teilte das Polizeikommando mit. Eine Zahl wurde nicht genannt. In einer Stellungnahme wurde die Attacke als "feig und blind" verurteilt. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor mitgeteilt, in Teheran sei das Hauptquartier der für die innere Sicherheit zuständigen Ordnungskräfte angegriffen worden.

US-Präsident Donald Trump hat bald einen dritten Flugzeugträger zur Verfügung, sollte er sich für ein militärisches Eingreifen im Krieg mit dem Iran entscheiden. Die "USS Gerald R. Ford" soll von der US-Ostküste Richtung Europa aufbrechen, wie die US-Marine mitteilte. Die Fahrt über den Atlantik war zwar schon länger geplant, aber die Präsenz des Flugzeugträgers würde Trump im Fall des Falles weitere militärische Optionen geben. Die "USS Ford" war nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 bereits für einen Sondereinsatz im östlichen Mittelmeer gewesen.

US-Präsident Donald Trump erklärt, er habe die Tür für Verhandlungen mit dem Iran noch nicht geschlossen. Es könne immer noch ein Abkommen über das Atomprogramm der Islamischen Republik geben. Iran wolle ein Treffen, sagt er und ergänzt: "Könnte sein, dass ich das mache." Trump kündigt an, er werde das weitere Vorgehen im Laufe des Tages im "Situation Room" beraten.

Die Europäer und Iran treffen sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag auf Außenministerebene zu neuen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. In Genf wollen sich zunächst die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas abstimmen, erfuhr Reuters aus deutschen Diplomatenkreisen.

Das Treffen soll in der deutschen Vertretung in Genf stattfinden. Danach soll es ein gemeinsames Gespräch mit dem iranischen Außenminister geben. Ziel der Gespräche, die mit den USA abgestimmt seien, ist es, die iranische Seite zu einer festen Garantie zu bewegen, dass sie das Atomprogramm wirklich nur für zivile Zwecke nutzt. Dem Außenministertreffen soll dann ein strukturierter Dialog auf Expertenebene folgen, hieß es weiter.

In der iranischen Stadt Rascht am Kaspischen Meer ist die Flugabwehr im Einsatz. Wie iranische Medien übereinstimmend berichteten, werden nach Einbruch der Dunkelheit kleine Flugobjekte und Kampfdrohnen bekämpft. Weitere Details lagen zunächst nicht vor. Rascht, auch bekannt als "Stadt des Regens", liegt am Kaspischen Meer und ist eine beliebte Urlaubsregion. Sie liegt nur etwa vier Autostunden von der Hauptstadt Teheran entfernt. Nach Kriegsausbruch sind Tausende Iranerinnen und Iraner vor den israelischen Angriffen dorthin geflüchtet.

US-Präsident Donald Trump hat von seinen militärischen Beratern aus dem Pentagon mehrere Optionen für das weitere Vorgehen im Konflikt mit dem Iran erhalten. Das sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einer Befragung im US-Kongress, wollte sich aber nicht dazu äußern, ob die USA Israel bei den Angriffen auf den Erzfeind Teheran unterstützen könnten. In einer öffentlichen Anhörung könne er natürlich nicht über militärische Pläne berichten, sagte Hegseth den Mitgliedern des Streitkräfteausschusses des US-Senats. Das müsse in einem geheimen Rahmen geschehen.

Seine Aufgabe und die seiner Kollegen im Verteidigungsministerium sei es, Präsident Donald Trump militärische Optionen anzubieten, sagte Hegseth. "Und das ist genau das, was wir tun." Die Entscheidung müsse aber natürlich der Präsident treffen. Zuletzt war spekuliert worden, dass die USA ihren Verbündeten Israel militärisch unterstützen könnten, etwa um die unterirdische iranische Atomanlage Fordo zu zerstören. Hegseth wollte sich nicht dazu äußern, wie das weitere Vorgehen der USA aussehen könnte. "Sie hätten ein Abkommen eingehen sollen", sagte der Verteidigungsminister mit Blick auf die jüngsten Atomverhandlungen mit Teheran. "Präsident Trumps Wort bedeutet etwas - die Welt versteht das."

Frankreich plant nach Angaben von Präsident Emmanuel Macron eine diplomatische Initiative zur Beilegung des Konflikts zwischen Israel und dem Iran. Er habe Außenminister Jean-Noël Barrot damit beauftragt, "in den kommenden Tagen gemeinsam mit nahestehenden europäischen Partnern eine Initiative zu ergreifen, um eine anspruchsvolle Verhandlungslösung vorzuschlagen", erklärte Macron nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats Frankreichs. Nähere Angaben zu der Initiative machte Macron nicht.

Der französische Präsident erklärte weiter, die Militäreinsätze müssten "dringend" eingestellt werden. Israel nehme im Iran "mehr und mehr Ziele ohne Verbindung zum Atomprogramm und zur Herstellung ballistischer Raketen" ins Visier. Es gebe eine "wachsende Anzahl an zivilen Opfern im Iran und in Israel".

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Abend im Onlinedienst X, er unterstütze die "intensiven Bemühungen von Bundesaußenminister (Johann) Wadephul und seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien gegenüber Iran". Diese seien mit den USA abgestimmt. Der Iran sei "aufgerufen, jetzt schnell ein Abkommen auszuhandeln, das die gravierenden Bedenken zum Nuklearprogramm ausräumt". Deutschland wolle dazu seinen "diplomatischen Beitrag" leisten.

Das iranische Staatsfernsehen ist Medienberichten zufolge Ziel von Hackerangriffen geworden. Ein Moderator informierte die Bevölkerung über Programmstörungen, wie iranische Medien berichteten.  "Wenn Sie beim Fernsehen verschiedener Sender Störungen oder unpassende Meldungen sehen, liegt das an feindlicher Störsendung über Satellitenfrequenzen", wurde der Moderator zitiert. In den sozialen Medien kursierten Videos des Staatsfernsehens, die den Hack belegen sollten. Sie zeigten Aufnahmen aus der Zeit der Massendemonstrationen im Herbst 2022. Damals brachte die Protestbewegung «Frau, Leben, Freiheit» Irans Führung an den Rand des Kontrollverlusts. Die Beiträge ließen sich nicht verifizieren.

Am Montag hatte Israels Militär die Zentrale des Staatssenders bombardiert. Zwei Journalisten wurden dabei getötet, das Gebäude schwer beschädigt. Irans Sicherheitsapparat hat das Internet unterdessen gesperrt. Auch Telefonverbindungen in das Land sind derzeit nicht möglich. Irans staatlich kontrollierte Medien können ihre Nachrichten jedoch weiter verbreiten, auch über soziale Medien

Der deutsche Botschafter in Teheran ist von der Regierung Irans einbestellt worden. Sie will damit gegen beleidigende Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz protestieren. Merz hatte Israel dafür gelobt, die "Drecksarbeit" für alle im Iran zu machen. Deutscher Botschafter im Iran ist der Diplomat Markus Potzel.

Die größte Raffinerie Israels könnte nach einem Raketenschlag durch den Iran bald wieder in Betrieb gehen. Israels Energieminister Eli Cohen rechne damit innerhalb eines Monats, meldete die "Times of Israel". Die Anlage in Haifa war am Sonntag wegen großer Schäden durch den Angriff stillgelegt worden. Dabei wurden auch drei Mitarbeiter der Raffinerie getötet.

Die Raffinerie produziert einen Großteil der zivilen und militärischen Ölprodukte Israels. Auch Kerosin für Kampfflugzeuge wird dort hergestellt. Medienberichten zufolge verarbeitet die Raffinerie rund 200.000 Barrel Rohöl pro Tag, was in etwa 80 Prozent der gesamten israelischen Produktion entspricht. Betreiber der Raffinerie ist der israelische Öl- und Petrochemiekonzern Bazan.

Auch die zweite Raffinerie des Landes sei derzeit wegen einer Wartung geschlossen, habe aber ausreichend Treibstoffreserven, um die lokale Wirtschaft weiter zu versorgen, hieß es unter Berufung auf Cohen weiter. Der Energieminister habe bislang keinen Bedarf gesehen, auf die Notreserven des Landes zurückzugreifen.

Auch nach den israelischen Angriffen auf den Iran bleibt die mit Teheran verbündete Huthi-Miliz im Jemen auf Konfrontation mit Israel. Die Huthi würden sich so lange weiter für die Palästinenser im Gazastreifen einsetzen, bis Israels Angriffe aufhörten und die Blockade der Region aufgehoben werde, sagte der Vorsitzende des Hohen Politischen Rats und De-Facto-Staatschef der Huthi-Regierung, Mahdi al-Maschat. "Unsere Operationen zur Unterstützung des Gazastreifens werden nicht aufhören, egal wie groß die Opfer sind." Die Huthi sind die letzte Gruppierung in Irans sogenannter «Achse des Widerstands», die noch in der Lage ist, Israel regelmäßig anzugreifen.

Irans Revolutionsgarden haben bei ihrem jüngsten Angriff auf Israel eigenen Angaben zufolge einen der modernsten Raketentypen aus ihrem Arsenal abgefeuert. Die Streitmacht habe erstmals sogenannte "Sedschil"-Raketen mit einer Reichweite von mindestens 2.000 Kilometern abgefeuert, hieß es in einer Erklärung der Revolutionsgarden, die iranische Medien verbreiteten.

Der Raketentyp gehört zur modernsten Generation des iranischen Raketenarsenals. Wegen ihres Feststoffantriebs sind die Raketen deutlich schneller einsatzbereit und schwerer zu orten als flüssig betriebene Systeme. Sie können Gefechtsköpfe mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne tragen.

Während eines neuen Angriffs aus dem Iran heulten in mehreren Gegenden Israels, darunter im dicht besiedelten Großraum Tel Aviv, Warnsirenen. Die Menschen in den betroffenen Regionen waren angewiesen, vorübergehend in Schutzräumen auszuharren. Inzwischen durften sie diese wieder verlassen.

Der israelische Sender Kan berichtete, eine Rakete habe israelisches Gebiet erreicht und sei abgeschossen worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, im Zentrum des Landes sei ein Fahrzeug von einem Raketenteil getroffen worden. Der Fahrer sei aber bei vollem Bewusstsein.

UN-Generalsekretär António Guterres stellt sich gegen weitere Angriffe im Konflikt zwischen Israel und dem Iran und wirbt für eine diplomatische Lösung. "Jede weitere militärische Intervention könnte enorme Folgen haben, nicht nur für die Beteiligten, sondern für die gesamte Region und für den internationalen Frieden und die Sicherheit insgesamt", ließ Guterres in New York mitteilen. Er rief dazu auf, "eine weitere Internationalisierung des Konflikts zu vermeiden".

Der 76-Jährige nannte die Trump-Regierung oder die Vereinigten Staaten dabei nicht beim Namen. Guterres bekräftigte seine Forderung nach einer unverzüglichen Deeskalation, die zu einem Waffenstillstand führen solle: "Diplomatie bleibt der beste und einzige Weg, um Bedenken hinsichtlich des iranischen Atomprogramms und regionaler Sicherheitsfragen zu begegnen."

Die USA hätten 40.000 Soldaten in der Nahost-Region, berichtet ARD-Korrespondentin Gudrun Engel aus Washington. Trump habe heute gesagt, noch habe er sich zu einem direkten Eingriff in den Konflikt durch die USA nicht entschieden. Für weitere Verhandlungen sei es aber Trump zufolge zu spät, so Engel. "Die Rhetorik verschärft sich hin zu einem eventuellen militärischen Eingreifen der USA."

Der US-Präsident habe auch angekündigt, er würde keine Angaben dazu machen, wann und in welcher Form es zu einem Angriff komme. "Experten gehen aber davon aus, dass es sich um gezielte Luftschläge handeln wird."

Gudrun Engel, ARD Washington, zum möglichen Eingriff der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran

tagesschau, 18.06.2025 17:00 Uhr

Der Iran hat bei einem neuen Angriff auf Israel nach eigenen Angaben Hyperschallraketen eingesetzt. Die Raketen vom Typ Fattah hätten "die Verteidigung des israelischen Regimes" erfolgreich durchbrochen, berichtete das iranische Staatsfernsehen. Es rief die Bewohner der nordisraelischen Hafenstadt Haifa zur Evakuierung auf. Die Streitkräfte der islamischen Republik nähmen dort "militärische Einrichtungen" ins Visier, hieß es.

Viele der Menschen, die aus dem Iran in die Türkei fliehen konnten, seien sehr erschöpft, berichtet ARD-Korrespondentin Katharina Willinger vom türkisch-iranischen Grenzübergang Gürbulak. Die meisten wollten nicht mit Journalisten vor der Kamera sprechen, weil sie Angst hätten, das Regime könnte das gegen ihre Familien im Iran einsetzen.

„Viele waren erleichtert, dass sie raus sind, gleichzeitig haben wir den Eindruck, dass sich viele dafür schämen, den Iran verlassen zu haben“, so Willinger.

"Es ist Erschöpfung, die man sieht", Katharina Willinger, ARD Istanbul, zur Lage am türkisch-iranischen Grenzübergang Gürbulak

tagesschau24, 18.06.2025 18:00 Uhr

Das US-Außenministerium will seine Landsleute in Israel mit Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen evakuieren. US-Bürger, die Israel verlassen wollen, könnten sich beim Smart Traveler Enrollment Program (Step) registrieren, schrieb der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, im Kurznachrichtendienst X.

Tags zuvor hatte das Außenministerium erklärt, eine spezielle Arbeitsgruppe solle Amerikaner unterstützen, die Israel und andere Länder der Region verlassen wollen. Derzeit leben etwa 700.000 Amerikaner in Israel, viele von ihnen mit amerikanisch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft. Tausende andere wohnen in anderen Staaten des Nahen Ostens, einschließlich des Irans.

Mitten im Krieg ist das Internet im Iran fast vollständig abgeschaltet. Echtzeitdaten bestätigten einen "fast vollständigen nationalen Internet-Blackout", berichtete die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. Bewohner der Hauptstadt Teheran bestätigen den Ausfall des Internets per Telefon.

Die Nachrichtenagentur Mehr zitierte eine Mitteilung des Kommunikationsministeriums. Demnach erfolgte die Einschränkung "aufgrund des Missbrauchs des nationalen Kommunikationsnetzes durch den feindlichen Aggressor für militärische Zwecke und zur Gefährdung von Leben und Eigentum unschuldiger Menschen". Der Zugang zur Kommunikation im Land bleibe bestehen. Fast drei Stunden nach der Einschränkung war es international nicht mehr möglich, Menschen im Iran telefonisch zu erreichen.

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee erneut Raketen auf Israel gefeuert. "Verteidigungssysteme sind in Betrieb, um die Bedrohung abzufangen", hieß es in einer Mitteilung. Der Iran bestätigte den Angriff. In mehreren Gegenden des Landes, darunter im dicht besiedelten Großraum Tel Aviv, heulten Warnsirenen.

Die Menschen in den betroffenen Regionen waren angewiesen, in Schutzräumen auszuharren. Zuletzt hatte es in der Nacht Raketenangriffe aus dem Iran gegeben. Seitdem attackierte die Islamische Republik Israel aber auch mit Drohnen. Israel greift zugleich weiter Ziele im Iran an.

US-Präsident Donald Trump hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach eigenen Angaben dazu ermuntert, mit Blick auf den Iran an seiner Linie festzuhalten. Auf die Frage, was er Netanjahu mitgeteilt habe, sagte Trump vor Journalisten: "Ich sagte: Mach weiter." Er spreche jeden Tag mit Netanjahu. "Er ist ein guter Mann", betonte Trump. 

Die Frage, ob er Netanjahu zu verstehen gegeben habe, dass er vorhabe, Israel mehr zu helfen als bislang, verneinte Trump. Israels Ministerpräsident würde seine Sache bislang gut machen. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betont die US-Regierung aber, sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran zu beteiligen.

Mit Blick auf sein Vorgehen gegenüber dem Iran wurde Trump zudem gefragt, ob er dem Land ein Ultimatum gestellt habe. Der US-Präsident erwiderte daraufhin nach kurzem Überlegen, dass man das so sagen könne. "Man könnte es vielleicht das ultimative, das ultimative Ultimatum nennen, oder?"

China Außenminister Wang Yi hat sich "zutiefst besorgt" über eine mögliche Ausweitung des militärischen Konflikts zwischen Israel und dem Iran gezeigt. Israels Vorgehen unter Verletzung des Völkerrechts habe zu neuen Spannungen im Nahen Osten geführt, sagte Wang nach Angaben seines Ministeriums in einem Telefonat mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty: "China ist zutiefst besorgt, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte."

In einem Telefonat mit seinem Amtskollegen aus dem Oman, Badr Albusaidi, sagte Wang den Angaben zufolge, die Staaten könnten nicht "tatenlos zusehen, wie die Region in einen unbekannten Abgrund schlittert".

Nach dem Beginn der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran sind erste Deutsche mit einem Sonderflug über Jordaniens Hauptstadt Amman aus der Region gebracht worden. "Mit dem ersten Sonderflug für deutsche Staatsangehörige konnten heute 171 Personen die Region verlassen", teilte das Auswärtige Amt im Onlinedienst Bluesky mit. "Morgen folgt ein weiterer Flug."

Ein Ministeriumssprecher hatte zuvor einen ersten "kommerziellen Sonderflug" für den Verlauf des Tages angekündigt.

Die US-Botschaft in Jerusalem bereitet die Evakuierung von US-Bürgern aus Israel mit Flügen und Schiffen vor. Das schrieb der US-amerikanische Botschafter in Israel, Mike Huckabee, in einem Post auf der Plattform X. Er forderte die Amerikaner im Land auf, sich über das Smart-Traveler-Programm des Außenministeriums für aktuelle Informationen anzumelden.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat bei einer Befragung im US-Kongress Fragen nach der weiteren Strategie der USA im Konflikt zwischen Israel und dem Iran zurückgewiesen. In einer öffentlichen Anhörung könne er natürlich nicht über militärische Pläne berichten, sagte Hegseth auf Nachfragen im Streitkräfteausschuss des US-Senats. Das müsse in einem geheimen Rahmen geschehen.

Seine Aufgabe sei es, Präsident Donald Trump militärische Optionen anzubieten, sagte Hegseth. "Es liegt auf der Hand, dass alle Entscheidungen in dieser Angelegenheit auf der Ebene des Präsidenten getroffen werden." Zuletzt war spekuliert worden, dass die USA ihrem Verbündeten Israel beispringen könnten, etwa um die iranische Atomanlage Fordo zu zerstören.

Ein Flug zweier iranischer Regierungsmaschinen in den Oman hat inmitten des Kriegs Spekulationen ausgelöst. Laut dem Tracking-Portal Flightradar landeten am Abend (Ortszeit) zwei Linienflugzeuge der Airline Meradsch auf dem Flughafen der omanischen Hauptstadt Maskat. In den sozialen Medien löste dies Diskussionen über eine mögliche Reise iranischer Regierungsmitglieder in den Golfstaat aus.

Der Oman hatte zuletzt vor Kriegsausbruch im Atomstreit zwischen den USA und Iran vermittelt. Iranischen Medien berichteten nicht über die Flüge der Maschinen, die Teil der Regierungsflotte sind. Außenminister Abbas Araghtschi hatte am vergangenen Wochenende erklärt, er sei zu Verhandlungen bereit, falls Israel die Angriffe auf das Land einstellt. Beobachter sehen aktuell wenige Chancen für Diplomatie.

Die prominente iranische Regierungsgegnerin Marjam Radschawi hat vor dem Hintergrund des Israel-Iran-Konflikts zum Sturz der Führung in Teheran aufgerufen - aber betont, dass das iranische Volk diesen erreichen müsse. Der "Regimewechsel" müsse vom "iranischen Volk und seinem Widerstand" ausgehen, sagte die Vorsitzende des im Exil aktiven Nationalen Widerstandsrats des Iran (NCRI) vor Journalisten im EU-Parlament in Straßburg.

Radschawi warnte davor, mit dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, erneut in Verhandlungen über das Atomprogramm einzutreten. Die Führung in Teheran werde "ihr Programm zur Urananreicherung niemals aufgeben". Chamenei stürze die Menschen im Iran "in den Krieg und die Unsicherheit, um sein zerbrechliches und scheiterndes Regime zu erhalten".

Der von Radschwan angeführte NCRI ist ein in Frankreich ansässiger Dachverband iranischer Oppositionsgruppen. Die bekannteste davon sind die sogenannten Volksmudschaheddin. Diese werden von Teheran als "terroristische" Gruppierung eingestuft. Auch die Europäische Union hatte die in den 1960er Jahren gegründeten Volksmudschaheddin bis 2008 als Terrororganisation eingestuft.

Der Minderheitsführer im US-Senat, der Demokrat Chuck Schumer, hat nach eigenen Angaben Präsident Donald Trump um ein vertrauliches Briefing zum Konflikt zwischen dem Iran und Israel gebeten. Dabei sollten alle 100 Senatoren einbezogen werden, sagte er. Er gehe davon aus, dass Trump dem zustimmen werde.

18.06.2025 • 16:58 Uhr

Iran will laut Trump verhandeln

Laut US-Präsident Donald Trump hat der Iran Verhandlungen im Weißen Haus vorgeschlagen. Einzelheiten nannte Trump nicht. Er zeigte sich allerdings reserviert: "Es ist sehr spät für Gespräche."

Trump wich Fragen von Reportern aus, ob ein Angriff der US-Armee auf den Iran geplant sei. "Niemand weiß, was ich tun werde", sagte Trump vor dem Weißen Haus. Zu den militärischen Fähigkeiten der Islamischen Republik erklärte er, das Land sei "völlig schutzlos, ohne jegliche Flugabwehr".

Im Gazastreifen sind nach Angaben aus medizinischen Kreisen mindestens 14 Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter von israelischen Soldaten erschossen worden. Dies hätten Überlebende erzählt. Die Schüsse seien in der Nähe einer Verteilstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gefallen. Insgesamt seien seit dem Morgen in verschiedenen Teilen des Küstenstreifens 37 Palästinenser von der Armee getötet worden.

Die Angaben aus dem abgeriegelten Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, da die israelische Armee ausländischen Journalisten nur Zutritt im Rahmen von ihr organisierter kurzer Besuche gewährt. Die GHF betonte auf Anfrage, es gebe keine Toten oder Verletzten in der Nähe ihrer Verteilstellen. 

Im Iran ist der Zugang zum Internet noch schwieriger geworden. Im ganzen Land brachen am Mittwochnachmittag die noch bestehenden Verbindungen zusammen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP berichteten. Die Behörden gaben zunächst keine Erklärung dazu ab.

Tags zuvor hatte die Analysefirma Netblocks bereits vor einer starken Einschränkung des freien Internetzugangs im Iran gewarnt. "Die Analyse der Telemetrie zeigt eine signifikante Reduzierung des Internetverkehrs im Iran", teilte die Gruppe mit. Dies werde die Möglichkeiten einschränken, "in einer kritischen Zeit auf Informationen zuzugreifen", hieß es weiter.

Russland hat die USA vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und Iran gewarnt. "Dies wäre ein Schritt, der die gesamte Situation radikal destabilisieren würde", sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax am Rande eines Wirtschaftsforums in St. Petersburg.

Russland hat erst im Januar eine strategische Partnerschaft mit Iran unterzeichnet, unterhält aber auch Beziehungen zu Israel. Diese sind allerdings durch den russischen Krieg in der Ukraine belastet, bei dem Moskau auf iranische Drohnen zurückgreift. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR, Sergej Naryschkin, bezeichnete die Lage im Nahen Osten als kritisch.

Außenamtssprecherin Maria Sacharowa warnte vor israelischen Angriffen auf die iranische Nuklearinfrastruktur. Dadurch könne man "Millimeter" von einer Katastrophe entfernt sein. "Nukleare Einrichtungen werden angegriffen", sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. Die UN-Überwachungsbehörde für nukleare Sicherheit habe bereits konkrete Schäden festgestellt.

Israels Luftwaffe hat eine neue Angriffswelle auf Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran geflogen. Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen im Nordosten der Millionenmetropole und von schwerem Flugabwehrfeuer. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Israels Armee bestätigte, dass die israelische Luftwaffe "derzeit militärische Ziele des iranischen Regimes in Teheran" angreife.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, das "Hauptquartier der inneren Sicherheit" der Islamischen Republik - auch bekannt als Polizeikommando - sei zerstört worden. Nutzer in den sozialen Medien berichteten ebenfalls über einen Luftangriff auf die Zentrale der Ordnungskräfte, die das Kommando über alle iranischen Polizeieinheiten bündelt.

Politiker mehrerer Parteien haben Kanzler Friedrich Merz (CDU) dafür kritisiert, dass er Israel dafür gelobt hat, die "Drecksarbeit" für alle im Iran zu machen. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Siemtje Möller warnte beim Nachrichtenportal t-online vor zu scharfer Rhetorik. Die Lage im Nahen Osten sei "hochsensibel und brandgefährlich", sagte sie. "Gerade in einer solchen Situation braucht es von allen politisch Verantwortlichen diplomatisches Fingerspitzengefühl in der öffentlichen Kommunikation."

Noch schärfere Kritik kam vom SPD-Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner. Die Aussage des Kanzlers sei "mehr als befremdlich", sagte er dem Spiegel. "Gleichzeitig verrät das ein Verständnis, das meilenweit von dem entfernt ist, wie man das als Sozialdemokrat betrachtet", fügte er hinzu.

Kritik kam auch von Grünen und Linken. "Ich halte die Wortwahl für ungeschickt", sagte der Grünen-Außenpolitiker Anton Hofreiter bei Welt TV. Man dürfe nicht vergessen, dass im Iran je nach Umfragen zwar 80 bis 90 Prozent der Menschen gegen das islamistische Terrorregime seien, bei den Angriffen Israels auf den Iran aber auch Zivilisten sterben würden, die unter Umständen in starker Opposition zur Führung in Teheran stünden.

Der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, warf Merz eine "Verhöhnung der Opfer von Krieg und Gewalt" vor. "Merz sollte mal ein Klo putzen. Dann wüsste er, was Drecksarbeit bedeutet", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Deshalb benutze man den Ausdruck nicht, wenn Menschen getötet würden.

Bundesaußenminister Johann Wadephul hat angesichts der Spekulationen über ein US-Eingreifen in den Krieg mit dem Iran an der Seite Israels vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. "Die Militärschläge, die derzeit ausgeführt werden, bergen die Gefahr, dass sich der Blick allein auf eine militärische Lösung verengt", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem jordanischen Amtskollegen Aiman al-Safadi in Berlin. "Das beinhaltet ein großes Risiko, nämlich, dass weitere Länder von dieser Auseinandersetzung erfasst werden", fügte er hinzu.

Auf die konkrete Journalistenfrage, ob er für ein Eingreifen der USA an der Seite Israels sei, ließ Wadephul durchblicken, dass er einem solchen Schritt ablehnend gegenübersteht. Sein US-Kollege Marco Rubio habe sich schon zu Beginn des Krieges festgelegt, dass sich die USA militärisch nicht einmischen würden. Bei einem iranischen Angriff auf US-Einrichtungen werde es aber "natürlich eine militärische Gegenreaktion geben".

Israels Luftwaffe hat erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen im Nordosten der Millionenmetropole und von schwerem Flugabwehrfeuer. Berichte über Opfer oder Schäden gibt es bislang nicht. Israels Armee bestätigte, dass die israelische Luftwaffe "derzeit militärische Ziele des iranischen Regimes in Teheran" angreife.

Die Europäische Union hat rund 400 ihrer Staatsbürger über Jordanien und Ägypten aus Israel evakuiert. Die Ausreisen seien über einen Katastrophenschutzmechanismus der EU erfolgt, teilte die Sprecherin der EU-Kommission, Eva Hrncirova, mit. Die EU reagiere derzeit auf Anfragen der Slowakei, Litauens, Griechenlands und Polens, die um Unterstützung bei der Evakuierung aus dem Nahen Osten gebeten hätten. "Die Mitgliedstaaten koordinieren die Liste, und wir kofinanzieren diese Flüge bis zu 75 Prozent der Transportkosten", sagte Hrncirova.

Israel lockert in einigen Gebieten die wegen der iranischen Angriffe verhängten Sicherheitsauflagen. In weiten Teilen des Landes geht die Stufe "erhöhter Alarmbereitschaft" zur Stufe "eingeschränkter Aktivität" über, wie Israels Militär mitteilte. Die Lockerung greift am Abend und gilt bis Freitagabend. Demnach wird es in dem Zeitraum wieder für Israelis erlaubt sein, ihre Arbeitsstätten zu besuchen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass ein Schutzraum im Falle eines Raketenalarms rasch erreichbar ist. Versammlungsbeschränkungen bestehen weiterhin, werden jedoch gelockert, so dass Versammlungen von bis 30 Menschen in dem Zeitraum möglich sind. Verteidigungsminister Israel Katz betonte, die Bevölkerung schrittweise von Einschränkungen befreien zu wollen.

Der im Zuge des Kriegs zwischen Israel und dem Iran angestiegene Ölpreis hat sich bereits an der Zapfsäule bemerkbar gemacht. Im Vergleich zur Vorwoche legten die Spritpreise spürbar zu, wie der ADAC mitteilte. Diesel kostete nun im Schnitt 1,589 Euro pro Liter und damit 3,9 Cent mehr als in der Vorwoche. Super E10 kostete 1,692 und damit 2,4 Cent mehr. "Die wachsende Besorgnis über den Fortgang der Auseinandersetzung zwischen Israel und Iran und einer weiteren Eskalation spiegelt auch der Ölpreis wider", erklärte der Automobilclub. Angesichts eines Preisanstiegs für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent binnen einer Woche um rund zehn Dollar auf nun fast 77 Dollar "befinden sich die Kraftstoffpreise insgesamt noch auf einem moderaten Niveau".

Den Ölpreis treibt vor allem die Furcht, dass die Eskalation zu einer Sperrung der Straße von Hormus führen könnte. Blockaden der Meerenge zwischen dem Iran und der arabischen Halbinsel "würden die Ölversorgungswege stark beeinträchtigt", erklärte auch der ADAC. "Außerdem wird rund ein Drittel des weltweiten Ölangebots in der betroffenen Region gefördert."

Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran sollen erste Deutsche mit Sonderflügen über Jordaniens Hauptstadt Amman aus der Region gebracht werden. Im Laufe des Tages werde es einen ersten "kommerziellen Sonderflug" für knapp 200 Passagiere geben, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Am Donnerstag werde es einen zweiten Sonderflug geben. "Das ist keine Rückholaktion oder auch keine Evakuierung", hob der Außenamtssprecher hervor. Es handelt sich demnach um ein kommerzielles Angebot für Deutsche, die angesichts der Sicherheitslage über Jordanien aus Israel ausreisen wollen. Der Grenzübergang von Israel nach Jordanien sei geöffnet, es gebe auch weitere kommerzielle Flugmöglichkeiten aus Amman, sagte der Sprecher. Ein Platz in dem Sonderflug kostet den Angaben zufolge rund 300 Euro.

Palästinensischen Angaben zufolge sollen im Gazastreifen mindestens 30 Menschen durch israelischen Beschuss getötet worden. Zu den Todesopfern sollen auch Menschen zählen, die in einer Menge an einer Straße im Zentrum des Gazastreifens auf Lkws mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen gewartet hätten. Sie seien umgekommen, als israelische Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Von unabhängiger Seite lassen sich die Berichte nicht bestätigen. Das israelische Militär erklärte, es prüfe die Angaben.

Der Iran stellt gerne die eigene militärische Stärke zur Schau. Doch wie gut ist es um die Verteidigungsfähigkeit des Landes wirklich bestellt?

Die Lufthansa verlängert den Stopp für mehrere Verbindungen in den Nahen Osten. Die Flüge nach Beirut im Libanon werden demnach bis einschließlich 30. Juni gestrichen. Zudem werden die Ziele Amman in Jordanien und Erbil im Irak bis zum 11. Juli nicht angeflogen. Für Tel Aviv in Israel und Teheran im Iran bleibe es bei der bisherigen Regelung. Diese Verbindungen würden bis zum 31. Juli ausgesetzt.

Von den Streichungen sind Flüge von Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo betroffen, hieß es von der Fluggesellschaft weiter. Demnach hatte SWISS bereits zuvor entschieden, die Flüge nach Tel Aviv bis zum Ende des Sommerflugplans am 25. Oktober auszusetzen. Eurowings fliege ebenfalls bis zum 25. Oktober nicht nach Tel Aviv.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben iranische Kampfhubschrauber zerstört. Fünf Helikopter vom Typ AH-1 seien bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt im Westen des Irans zerstört worden, teilte die Armee mit und veröffentlichte ein Schwarz-Weiß-Video des mutmaßlichen Angriffs. Die iranische Seite äußerte sich nicht zu den Angaben.

18.06.2025 • 13:20 Uhr

Chamenei lehnt Kapitulation ab

Der oberste Führer im Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer bedingungslosen Kapitulation laut Staatsmedien zurückgewiesen. "Das iranische Volk ist entschlossen und wird sowohl gegen einen auferzwungenen Krieg als auch gegen einen auferzwungenen Frieden Widerstand leisten", betonte Chamenei in einer Fernsehansprache. Die USA warnte er eindringlich vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt. Das werde "irreparablen Schaden" hervorrufen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die israelischen Angriffe auf den Iran als "Staatsterror" verurteilt und betont, der Iran habe ein klares Recht auf Selbstverteidigung. Es sei völlig natürlich, legitim und ein Recht, dass sich der Iran gegen die Attacken Israels verteidige, sagte Erdogan in Ankara. Aus seiner Sicht werde der Iran von einem "hemmungslosen Land angegriffen, das kein Recht und keine Regeln kennt und keine Prinzipien hat". 

Bundesaußenminister Johann Wadephul ruft den Iran dazu auf, die Verhandlungen über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien seien bereit, solche Gespräche zu unterstützen, sagte Wadephul bei einer Pressekonferenz mit dem jordanischen Außenminister Ayman Safadi in Berlin. Erforderlich dafür seien jetzt vertrauensbildende Maßnahmen der iranischen Führung. "Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt", betonte der CDU-Politiker.

18.06.2025 • 13:12 Uhr

Wachsende Kritik an Merz-Äußerung

Auch aus dem Bündnis Sahra Wagenknecht kommt scharfe Kritik an der Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz, Israel würde mit seinen Angriffen auf den Iran die "Drecksarbeit" für den Westen erledigen. Merz "legitimiert in unverfrorener Weise einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, dem bereits hunderte Zivilisten im Iran zum Opfer gefallen sind", heiß es von Parteichefin Sahra Wagenknecht. Zudem habe der Kanzler offenbar kein Problem mit einem möglichen Kriegseintritt der USA. "Dass jetzt ein Flächenbrand im Nahen Osten droht, ist dem Kanzler keine Silbe wert", sagte Wagenknecht weiter und betonte: "Mehr Doppelmoral geht nicht."

Auch vom Chef der Bundestagsfraktion der Linkspartei, Sören Pellmann, stoßen die Worte des Kanzlers auf deutlichen Widerspruch. Dass Merz "das Völkerrecht über Bord wirft und in die verheerende Logik eines 'Rechts des Stärkeren' einstimmt, ist ein Skandal und beschädigt Deutschlands Ansehen bei den Vereinten Nationen und darüber hinaus massiv", warnte Pellmann. Merz' Äußerungen seien eine Absage an rechtsstaatliche und internationale Normen.

Russland hat die USA davor gewarnt, sich direkt am israelischen Militäreinsatz gegen den Iran zu beteiligen. Damit würde eine radikale Destabilisierung der Lage in Nahost drohen, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Russland stehe sowohl mit Israel als auch mit dem Iran in Kontakt.

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat in einer Ansprache erklärt, Israel habe mit seinen Angriffen einen "riesigen Fehler" gemacht und werde dafür bestraft werden. Das berichten amtliche Nachrichtenagenturen. An die Adresse der USA gerichtet sagte Chamenei demnach, sie sollten wissen, dass sich der Iran niemals ergeben werde. Jegliche US-Angriffe auf den Iran hätten "irreparable Konsequenzen".

Israels Armee hat seit Beginn ihrer Offensive nach eigenen Angaben mehr als 1.100 Ziele im Iran attackiert. Die Luftwaffe habe seit Freitag Hunderte Angriffe geflogen, sagte Armeesprecher Effie Defrin. "Wir agieren systematisch, um die nukleare Bedrohung zu neutralisieren." Defrin fügte hinzu, die Angriffe hätten auch einen "bedeutenden Schaden" an der Infrastruktur ballistischer Raketen angerichtet.

Der Iran feuert seinerseits täglich mehrere Raketen in Wellen in Richtung Israel ab. In der vergangenen Nacht seien es etwa 30 ballistische Raketen in zwei Salven gewesen, sagte Defrin. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden, und es habe keine Verletzten gegeben. Seit Beginn des Krieges sind nach israelischen Angaben 24 Menschen durch die Angriffe ums Leben gekommen sowie mehr als 800 verletzt worden. 

Im Iran sollen nach Angaben des Menschenrechtsnetzwerks HRANA mit Sitz in den USA 224 Zivilisten getötet und 188 verletzt worden sein (Stand Dienstag). Genannt werden neben 109 getöteten Militärangehörigen auch 119 weitere Tote und 335 Verletzte, bei denen nicht klar zu sein scheint, ob es sich um Zivilisten oder Militärs handelt. Die Organisation beruft sich auf offizielle Angaben und lokale Berichte.

Björn Dake, ARD Tel Aviv, zu den erneuten Angriffen zwischen Iran und Israel

tagesschau24, 18.06.2025 10:00 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält trotz des gegenseitigen Raketenbeschusses von Israel und dem Iran eine Rückkehr zur Diplomatie für möglich. "Wichtig ist jetzt, dass es einen Rückweg in Verhandlungen gibt", sagte er während eines Japan-Besuchs in Tokio. "Das setzt voraus, dass es keine weitere Eskalation im Mittleren Osten geben wird, dass nicht aus dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein Flächenbrand für die gesamte Region wird." Wenn das verhindert werden könne, sehe er Chancen, dass es noch Wege zurück zu Verhandlungen gebe, sagte Steinmeier.

Großbritannien hat die Familienangehörigen seiner Botschafts- und Konsulatsmitarbeiter in Israel aus Sicherheitsgründen vorübergehend abgezogen. Grund seien die erheblichen Risiken durch den Konflikt zwischen Israel und dem Iran. "Die Familienangehörigen der Mitarbeiter der britischen Botschaft in Tel Aviv und des britischen Konsulats in Jerusalem wurden als Vorsichtsmaßnahme vorübergehend abgezogen", erklärte das britische Außenministerium auf seiner Reisehinweis-Internetseite für Israel. Die Botschaft und das Konsulat würden ihre wesentliche Arbeit einschließlich der Dienstleistungen für britische Staatsangehörige aber fortsetzen.

Israel hat bei seinen Angriffen im Iran nach Angaben der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA zwei Anlagen getroffen, in denen Teile für Zentrifugen zur Urananreicherung hergestellt werden. Es handle sich um eine Werkstätte in Karadsch und ein Forschungszentrum in Teheran, teilte die Internationale Atomenergiebehörde auf der Plattform X mit.

18.06.2025 • 11:46 Uhr

Chamenei will TV-Ansprache halten

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei will in Kürze eine Fernsehansprache halten, wie iranische Staatsmedien berichten. Es werde Chameneis erster öffentlicher Auftritt seit Freitag sein. Seine letzte Ansprache hielt Chamenei kurz nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran.

Der Grünen-Politiker und Bundestagsvizepräsident Nouripour hat die Bundesregierung aufgefordert, deeskalierend auf den Krieg zwischen Iran und Israel einzuwirken. Der in Teheran geborene Politiker sagte im Deutschlandfunk, es sei nicht sicher, dass eine Ausweitung des Konflikts und eine Beteiligung der USA automatisch zum Ende des Atomprogramms und des iranischen Staatsterrors führten.

Das Regime in Teheran habe in den letzten Jahren vieles aufbauen können und stehe nun mit dem Rücken zur Wand. Iranischer Terror als Mittel des Widerstands würde als erstes die europäischen Länder treffen, warnte Nouripour. Er äußerte zugleich Verständnis für die Sorgen Israels vor einem iranischen Atomschlag.

18.06.2025 • 11:07 Uhr

Iran warnt USA vor Kriegseintritt

Der Iran hat die USA vor einer direkten Beteiligung an den israelischen Angriffen gewarnt. Die Regierung in Teheran würde in einem solchen Fall entschlossen reagieren, sagte der iranische UN-Botschafter Ali Bahreini. "Wir werden nicht zögern, unser Volk, unsere Sicherheit und unser Land zu verteidigen - wir werden ernsthaft und stark reagieren, ohne Zurückhaltung." Bahreini bezeichnete die USA als "mitschuldig an Israels Handlungen".

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump seien "vollkommen unberechtigt und sehr feindselig". "Wir können das nicht ignorieren und werden es in unsere Kalkulationen und Einschätzungen einbeziehen", so Bahreini. Trump hatte zuletzt dem iranischen Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei persönlich gedroht und eine "bedingungslose Kapitulation" der Islamischen Republik gefordert.

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU scharf kritisiert. "Wenn der Bundeskanzler sagt, Israel mache im Iran die Drecksarbeit für uns, ist das mehr als befremdlich", sagte Stegner dem Spiegel. Merz suggeriere damit selbst, dass der Angriff Israels gegen den Iran "mutmaßlich völkerrechtswidrig war". Da sei für einen Vertreter Deutschlands "jedwede öffentlich geäußerte Erleichterung völlig unangebracht".

Die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde im Gazastreifen hat der israelischen Armee erneut vorgeworfen, bei Angriffen und durch Schüsse an einem Hilfszentrum zahlreiche Menschen getötet zu haben. Israelische Soldaten hätten im Zentrum des Küstenstreifens Schüsse abgegeben, als dort Tausende Menschen an einer Ausgabestelle für Lebensmittel zusammengeströmt waren. Dabei seien elf Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt worden. Die israelische Armee wirft der Zivilschutzbehörde vor, Falschinformationen zu verbreiten.

Der zyprische Verteidigungsminister Vassilis Palmas hat bestätigt, dass US-amerikanische Militärflugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt der zyprischen Stadt Paphos angekommen sind. Es handele sich dabei aber nicht um Kampfflieger, sondern um Transportflugzeuge. Zyprische Medien berichteten zudem von Flugzeugen, die Kampfjets in der Luft betanken können. Um wie viele Maschinen es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Das EU-Land Zypern liegt rund 250 Kilometer Luftlinie von Israel entfernt.

Israel hat eine neue Angriffswelle auf die iranische Hauptstadt Teheran gestartet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das israelische Militär.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz befeuert Spekulationen, dass Israel nicht nur auf das Atomprogramm des Iran zielt. "Symbole der Regierung werden bombardiert und brechen zusammen - von der Rundfunkanstalt bis zu bald weiteren Zielen", schrieb Katz auf X. Ein Tornado ziehe über Teheran hinweg. "So brechen Diktaturen zusammen."

Im Iran sind Medienberichten zufolge fünf Menschen wegen des Vorwurfs festgenommen worden, im Internet den Ruf der Islamischen Republik "beschädigt" zu haben. Wie die Nachrichtenagenturen Tasnim and Isna unter Berufung auf die Revolutionsgarden berichteten, erfolgten die Festnahmen wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad. Die "Söldner" hätten durch gezielte Online-Aktivitäten versucht, Ängste in der Bevölkerung zu schüren und das Image des "heiligen Systems" des Iran zu beschädigen.

Der iranische Atomchef Mohammed Eslami hat den Zustand der Atomanlagen im Land trotz der israelischen Angriffe als "gut" bezeichnet. Das berichtet die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars.

Viele Menschen im Iran flüchten vor den israelischen Angriffen in die Türkei. Sie sind erschöpft und besorgt, wie ARD-Korrespondentin Katharina Willinger berichtet. Manche von ihnen wollen aber auch zurück in den Iran.

Katharina Willinger, ARD Istanbul, mit Schilderungen von der türkisch-iranischen Grenze

Morgenmagazin, 18.06.2025 08:00 Uhr
18.06.2025 • 09:07 Uhr

Israel greift Produktionsanlagen an

Israel und der Iran haben in der vergangenen Nacht ihre gegenseitigen Angriffe fortgesetzt. Israel bombardierte nach eigenen Angaben iranische Produktionsanlagen für Waffen und Zentrifugen.

Nach der Sperrung des Luftraums über Israel ist das erste Flugzeug mit im Ausland gestrandeten Israelis in Tel Aviv gelandet. Laut Flughafenbehörde wurden die Passagiere von Zypern aus nach Israel geflogen. Nach Angaben von Israels Verkehrsministerin Miri Regev sitzen zwischen 100.000 und 150.000 Israelis im Ausland fest. Die Rückholaktion werde basierend auf dem aktuellen Sicherheitsrisiko in mehreren Phasen organisiert. Im Vordergrund stehe die Sicherheit der Passagiere, des Flugpersonals und der Flugzeuge.

Israel gehen einem Bericht des Wall Street Journal zufolge die Abfangraketen für das Abwehrsystem "Arrow" aus. Der Bestand der Geschosse gehe zur Neige, heißt es unter Berufung auf einen US-Beamten. Das weckt Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit Israels, den iranischen Langstreckenraketen entgegenzuwirken. Der Bericht des Wall Street Journal ließ sich zunächst nicht bestätigen.

Beobachter in Israel gehen laut ARD-Korrespondentin Pia Steckelbach davon aus, dass die USA "sehr bald" in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingreifen werden. Präsident Donald Trump wolle nicht derjenige sein, der sich nicht getraut hat - und der nicht teilgenommen hat an einem möglichen Regimewechsel in Teheran.

Pia Steckelbach, ARD Tel Aviv, zum Krieg zwischen Israel und Iran

Morgenmagazin, 18.06.2025 06:00 Uhr

Der Nationale Sicherheitsrat in den USA hat getagt - wie immer geheim. Ein offizielles Statement zu den Inhalten gibt es also nicht. Wie ARD-Korrespondent Torben Börgers berichtet, hat Präsident Donald Trump laut US-Medienberichten in der Sitzung aber durchblicken lassen, dass er sich "möglicherweise anfreunden könnte mit einer eventuellen aktiven Beteiligung der USA" im Konflikt mit dem Iran.

Torben Börgers, ARD Washington, zur Rolle der USA im Israel-Iran-Konflikt

Morgenmagazin, 18.06.2025 05:00 Uhr

China hat offiziellen Angaben zufolge mit der Evakuierung seiner Staatsangehörigen aus dem Iran begonnen. Eine erste Gruppe von Chinesen habe Teheran über den Landweg in Richtung Turkmenistan verlassen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur CNS.

Die USA verstärken die militärische Präsenz im Nahen Osten. Ist das nur eine Drohkulisse oder bereitet Präsident Donald Trump einen Einsatz gegen den Iran vor?

Israels Armee hat nach eigenen Angaben Produktionsanlagen für Zentrifugen und Waffen im Iran getroffen. Mehr als 50 Flugzeuge der Luftwaffe hätten Angriffe im Raum Teheran geflogen. Zum Ausmaß der Schäden machte die Armee keine Angaben. Die angegriffene Fertigungsanlage für Zentrifugen diente dem Iran nach israelischer Darstellung, den Umfang und die Geschwindigkeit seiner Urananreicherung für die Entwicklung von Atomwaffen auszuweiten.

Zu den anderen Angriffszielen gehörte demnach auch eine Anlage zur Herstellung von Rohstoffen und Komponenten für den Zusammenbau von Boden-Boden-Raketen, die bereits gegen Israel eingesetzt würden. Auch Standorte, die Teile für Boden-Luft-Raketen herstellten, seien ins Visier genommen worden.

Nach Recherchen von Reuters bauen die USA ihre militärische Präsenz im von kurdischen Kräften beherrschten Nordosten Syriens nach und nach ab. Reporter der Nachrichtenagentur hätten vor Ort festgestellt, dass zwei weitere Stützpunkte in der Region von der US-Armee aufgegeben wurden. Damit steige das Risiko, dass die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) wieder erstarken könne.

Das US-Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Die US-Regierung hatte aber zuletzt angekündigt, dass sie ihre Militärpräsenz in den von den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) beherrschten syrischen Gebieten von acht auf einen Stützpunkt reduzieren wird.

Der Iran bekommt seit dem Angriff Israels viel Unterstützung von seinen arabischen Nachbarn. Einstige Rivalitäten haben sich abgeschwächt. Doch hinter der Solidarität stehen auch handfeste Sorgen.

Die israelischen Angriffe auf den Iran haben nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation mindestens 585 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 1.300 weitere seien verletzt worden, teilte die in Washington ansässige Organisation Human Rights Activists mit. Die Gruppe erklärte, sie habe 239 der Toten als Zivilisten und 126 als Sicherheitskräfte identifiziert.

Die Organisation, die auch während der Anti-Regierungsproteste im Iran 2022 Opferzahlen veröffentlicht hatte, gleicht nach eigenen Angaben Berichte in der Islamischen Republik mit einem Netzwerk von Quellen ab, das sie im Land aufgebaut hat.

Die iranische Regierung aktualisiert die Zahl der Opfer der israelischen Angriffe nur unregelmäßig. Zuletzt hatte die Regierung am Montag 224 Tote gemeldet. Weitere 1.277 sind den Regierungsangaben zufolge verletzt worden.

Inmitten der eskalierenden Lage im Nahen Osten hat Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei erneut Israel gedroht. "Wir müssen dem zionistischen Terror-Regime eine starke Antwort geben", schrieb er auf der Plattform X. "Wir werden gegenüber den Zionisten keine Gnade walten lassen."

Zuvor hatten die iranischen Revolutionsgarden - die Elitestreitmacht der Islamischen Republik - in zwei Angriffswellen mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. In israelischen Medien war von etwa 25 Geschossen die Rede.

Wegen der angespannten Sicherheitslage bleibt die US-Botschaft in Jerusalem bis einschließlich Freitag geschlossen. Das gelte auch für die Konsularabteilungen in Tel Aviv und Jerusalem, hieß es auf der Webseite der diplomatischen Vertretung. Es könnten keine Pässe ausgestellt oder andere Dienstleistungen geboten werden. Der nächste reguläre Geschäftstag wäre dann der kommende Montag. Alle Mitarbeiter der US-Regierung und deren Familien sollten bis auf Weiteres zu Hause oder in der Nähe ihrer Wohnorte bleiben.

Die iranischen Streitkräfte haben nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Die zwei Angriffswellen innerhalb von weniger als einer Stunde lösten in mehreren Teilen des Landes Luftalarm aus, wie das israelische Militär mitteilte. Die Streitkräfte versuchten demnach, die Raketen abzufangen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Anweisungen des Militärs Folge zu leisten.

Jeweils kurz nach den beiden Angriffen durften die Menschen in den betroffenen Gebieten die Schutzräume wieder verlassen. Ein Raketeneinschlag auf einem Parkplatz in Zentralisrael löste einen Brand aus, wie die Zeitung Times of Israel berichtete. Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht. 

Bei dem Angriff kamen laut Iran auch Hyperschallraketen zum Einsatz. In der "elften Welle" der Angriffe auf Israel seien ballistische Geschosse des Typs "Fattah 3" abgefeuert worden, erklärte die iranischen Revolutionsgarde.

Das iranische Staatsfernsehen hat die Bürger des Landes aufgefordert, WhatsApp von ihren Smartphones zu entfernen. In dem Bericht hieß es - ohne Vorlage konkreter Beweise -, dass die App Nutzerdaten sammle, um diese an Israel zu senden.

WhatsApp teilte daraufhin in einer Erklärung mit, dass weder Standorte noch persönliche Nachrichten verfolgt würden. "Wir geben keine Masseninformationen an Regierungen weiter", hieß es weiter. Man sei "besorgt, dass diese falschen Berichte ein Vorwand dafür sind, dass unsere Dienste zu einer Zeit blockiert werden, in der die Menschen sie am meisten brauchen".

Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran aus der Luft angegriffen. Die iranische Nachrichtenagentur Nournews meldete Explosionen in einem Stadtteil der Millionen-Metropole.

Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des 18. Bezirks im Südwesten der Stadt aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Luftwaffe werde militärische Einrichtung in dem Gebiet angreifen, hieß es in dem Aufruf. So will die Armee die Zivilbevölkerung vor Ort schützen.

Angesichts der Konfrontation zwischen Israel und dem Iran hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dagegen ausgesprochen, die Regierung in Teheran mit militärischen Mitteln zu stürzen. "Der größte Fehler, den man heute begehen kann, ist, mit militärischen Mitteln einen Regimewechsel im Iran anzustreben, denn das würde Chaos bedeuten", sagte Macron zum Abschluss des G7-Gipfels in Kanada. 

"Glaubt irgendjemand, dass das, was 2003 im Irak (...) und im vergangenen Jahrzehnt in Libyen geschehen ist, eine gute Idee war? Nein!", sagte Macron weiter in Anspielung auf die militärischen Interventionen unter Führung der USA, die 2003 zum Sturz des irakischen Machthabers Saddam Hussein und im Jahr 2011 zur Tötung des libyschen Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi führten.

Zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran fügte Macron an: "Nein zu Angriffen auf die Energieinfrastruktur, nein zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung und nein zu Militäraktionen, die zu einem Regimewechsel führen würden, denn niemand kann sagen, was danach kommt."

US-Präsident Trump hat den Nationalen Sicherheitsrat einberufen, um über den Krieg zwischen Iran und Israel zu sprechen. Laut Trump wissen die USA genau, wo sich Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei aufhält.