
Lage in Nahost ++ Iran kündigt neue Angriffswelle auf Israel an ++
Der Iran kündigt am Abend den "größten und intensivsten" Angriff auf Israel an. Die israelische Armee hat den Sitz des iranischen Staatssenders IRIB während einer Livesendung bombardiert.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Netanjahu: Tötung Ali Chameneis würde Konflikt beenden
- Iran greift erneut Ziele in Israel an
- Iranische Medien: Angriff trifft Staatssender IRIB
- Erdoğan bietet sich als Vermittler an
- Israel: Haben Luftüberlegenheit über Teheran
- Polen will Bürger aus Israel ausfliegen
- Tschechien beginnt mit Evakuierung aus Israel
- Iran beharrt auf Atomenergie
- Israels Armee: Wieder Raketenbeschuss aus dem Iran
- Israel meldet Angriffe im Zentrum des Iran
Das iranische Staatsfernsehen hat den Beginn einer neuen Angriffswelle mit Raketen auf Israel bekannt gegeben. Iranische Staatsmedien hatten zuvor berichtet, das Militär bereite den bislang "größten und intensivsten Raketenangriff" auf Israel vor. Ziele des kombinierten Angriffs mit Drohnen und Raketen sollen demnach Tel Aviv und Haifa sein.
Nach dem Angriff auf einen iranischen Staatssender gab der Iran zudem eine Evakuierungswarnung an zwei israelische Sender heraus. Diese betreffe den regierungsnahen Sender Channel 14 sowie den in Israel beliebten Sender Channel 12, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarde gilt.
Israel beabsichtigt laut Regierungschef Benjamin Netanjahu mit seinen Angriffen auf den Iran tiefgreifende Veränderungen im Nahen Osten. "Wir verändern gerade das Gesicht des Nahen Ostens", sagte Netanjahu vor Journalisten. Über die militärische Führung des Iran sagte er: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen." Netanjahu nannte drei "Hauptziele" der Angriffe: "die Beseitigung des (iranischen) Atomprogramms, die Beseitigung der Produktionskapazitäten für ballistische Raketen und die Beseitigung der Achse des Terrors". Sein Land werde hierfür "alles Notwendige tun" und sei dabei "gut mit den USA abgestimmt".
Die israelischen Angriffe auf iranische Anlagen haben nach Angaben von Premierminister Benjamin Netanjahu das Atomprogramm der Islamischen Republik um eine "sehr, sehr lange Zeit" zurückgeworfen. Israel versuche nicht, die iranische Regierung zu stürzen, versicherte Netanjahu. Falls dies als Folge der Angriffe aber doch geschähe, wäre es für sein Land keine Überraschung. "Das Regime ist sehr schwach", sagte Netanjahu.
Der Nuklearforscher Georg Steinhauser ist skeptisch, ob Israel mit Raketen das Atomprogramm des Iran stoppen kann. Wenn es der Iran wirklich auf eine Atomwaffe abgesehen habe, dann werde Israel das Land davon nicht abhalten können, sagte Steinhauser im Interview bei tagesschau24.
Der Iran stellt seine Angriffe auf Israel vor dem UN-Sicherheitsrat als Selbstverteidigung dar. Es habe sich um "verhältnismäßige Verteidigungsoperationen gehandelt, die ausschließlich auf militärische Ziele und die damit verbundene Infrastruktur gerichtet" gewesen seien, erklärt der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Irawani vor dem Gremium. In einem Schreiben warnt er, jede Zusammenarbeit von Drittstaaten mit israelischen Angriffen mache diese Länder "mitschuldig an der rechtlichen Verantwortung und den Folgen dieser Krise".
Die iranische Armee wird nach Angaben von Irans Außenminister Abbas Araghtschi so lange weiter auf Israel "einprügeln", bis die israelischen Angriffe auf den Iran aufhören. "Unsere mächtigen Streitkräfte machen der Welt klar, dass die Kriegsverbrecher, die sich in ihren Schutzräumen in Tel Aviv verstecken, nicht ungestraft davonkommen werden", erklärte Araghtschi am Montag im Onlinedienst X.
Araghtschi erklärte zudem, dass die USA den militärischen Konflikt durch "einen einzigen Telefonanruf" beenden könnten. Wenn US-Präsident Donald Trump es "ernst meint mit der Diplomatie und daran interessiert ist, diesen Krieg zu beenden, sind die nächsten Schritte von entscheidender Bedeutung", erklärte Araghtschi bei X.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Tötung von Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei den Konflikt zwischen Israel und dem Iran "beenden" würde. "Es wird den Konflikt nicht eskalieren, es wird ihn beenden", sagte Netanjahu im US-Fernsehsender ABC News. Netanjahu war in dem Interview zu Medienberichten über einen israelischen Plan zur Tötung von Ayatollah Chamenei gefragt worden. US-Präsident Donald Trump soll aber nach Angaben aus Regierungskreisen in Washington Einspruch gegen diesen Plan eingelegt haben.
Das US-Außenministerium warnt US-Bürger vor Reisen in den Iran. Wer sich in der Islamischen Republik aufhalte, solle das Land sofort verlassen, heißt es zudem. Wer dazu nicht in der Lage sei, solle einen sicheren Ort aufsuchen.
Bei dem Angriff auf den iranischen Staatsfunk in der Millionenstadt Teheran sind dem Sender zufolge Menschen getötet und verletzt worden. Genauere Angaben machte die der iranischen Führung unterstellte Sendeanstalt IRIB nicht. Israel hatte am Nachmittag zunächst zur Evakuierung eines rund 300.000 Einwohner zählenden Teheraner Stadtteils aufgerufen. Kurz darauf wurde das Hauptgebäude des Senders getroffen.
Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem "Kommunikationszentrum des iranischen Regimes" gegolten. "Das Gebäude wurde von den iranischen Streitkräften unter dem Deckmantel ziviler Aktivitäten genutzt", hieß es in einer Erklärung des Militärs weiter.
Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) meldet elektrische Störungen von Schiffen im Persischen Golf und in der Straße von Hormus nahe dem Iran. Mehrere Berichte hätten die Aufsicht erreicht, heißt es in der kurzen Meldung. Es gebe erhebliche Auswirkungen auf die sogenannten automatischen Schiffsidentifizierungssysteme (AIS), mit denen über Funk Navigations- und Schiffsdaten ausgetauscht werden. Die Behörde empfiehlt den Besatzungen, vorsichtig zu sein. Störungen sollen weiter der UKTMO gemeldet werden. Zu den Gründen der Störungen machte die Behörde keine Angabe.
Der Iran drohte in der Vergangenheit damit, die Straße von Hormus zu blockieren. Es handelt sich um eine wichtige Öltransportroute an der Südspitze des Landes. Die Passage ist weiter offen.
Der Iran hat Israel nach Armeeangaben erneut mit Raketen angegriffen. "Verteidigungssysteme sind im Einsatz, um die Bedrohung abzufangen", hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. In weiten Teilen Nordisraels hätten die Sirenen geheult, darunter in der Küstenstadt Haifa. Die Menschen in den betroffenen Gebieten durften die Schutzräume kurze Zeit später wieder verlassen. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Unbestätigten Berichten zufolge soll es einen Raketeneinschlag gegeben haben. Zuvor hatte Israel auch wieder Ziele im Iran angegriffen.
Die israelische Armee hat eine neue Welle von Raketenangriffen aus dem Iran auf Israels Norden angekündigt. In mehreren Gebieten im Norden Israels werde mit Alarmsirenen vor Raketen gewarnt, "die aus dem Iran auf den Staat Israel abgefeuert wurden", hieß es in einer Erklärung der israelischen Armee. Die Bewohner der betroffenen Gebiete wurden aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen.
Nach einem israelischen Angriff und der darauffolgenden Unterbrechung des Sendebetriebs ist der staatliche iranische Fernseh- und Radiosender IRIB wieder auf Sendung gegangen. Israel habe nicht gewusst, "dass die Stimme der Islamischen Revolution und des großen Iran nicht von einer Militäroperation zum Schweigen gebracht werden kann", erklärte ein hochrangiger Mitarbeiter von IRIB, Hassan Abedini.
Zuvor hatten iranische Medien über den israelischen Treffer gegen den Sitz des Staatssenders in Teheran berichtet. Demnach wurde der Sender während einer Live-Übertragung getroffen, in der die Moderatorin Israel scharf kritisiert hatte. Kurz darauf verließ die Frau das Fernsehstudio und die Übertragung brach abrupt ab.
Viele Menschen in Teheran hätten Sorge, sich nach neuen israelischen Evakuierungsaufrufen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können, berichtet ARD-Korrespondentin Katharina Willinger aus Istanbul. Denn die Straßen seien voll und Treibstoff werde an den Tankstellen rationiert.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat einen Angriff auf den iranischen Staatssender IRIB bestätigt. Israels Armee habe "die für Propaganda und Hetze zuständige Rundfunkanstalt des iranischen Regimes" nach einer großangelegten Evakuierung angegriffen, teilte Katz auf der Plattform X mit. Der Sender selbst sowie weitere Staatsmedien hatten zuvor über den Angriff während einer Live-Sendung berichtet. Über Opfer und Schäden gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Informierten Quellen zufolge sollen Dutzende Techniker bei dem Angriff ums Leben gekommen sein.
Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem "Kommunikationszentrum des iranischen Regimes" gegolten. "Das Gebäude wurde von den iranischen Streitkräften unter dem Deckmantel ziviler Aktivitäten genutzt", hieß es in einer Erklärung des Militärs weiter.
Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel hat Teheran nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Sie würden gerne reden, aber das hätten sie vorher tun sollen", sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada auf die Frage, ob es vom Iran Signale für eine mögliche Deeskalation gebe. "Sie müssen ein Abkommen schließen, und das ist für beide Seiten schmerzhaft."
Trump betonte zugleich: "Ich würde sagen, dass der Iran diesen Krieg nicht gewinnt. Und sie sollten reden, und zwar sofort, bevor es zu spät ist." Einer Frage dazu, was dazu führen könnte, dass sich die USA militärisch in den Konflikt einmischen, wich Trump aus. "Darüber möchte ich nicht sprechen", entgegnete er.
Die libanesische Regierung hat die schiitische Hisbollah-Miliz indirekt aufgefordert, sich aus dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran herauszuhalten. Der Libanon dürfe in keiner Form in den Krieg verwickelt werden, sagte Ministerpräsident Nawaf Salam in einer Kabinettssitzung, wie Informationsminister Paul Morkos mitteilte. Präsident Josef Aoun forderte alle Seiten im Libanon auf, Ruhe zu bewahren und die Stabilität des Landes zu erhalten.
Die Äußerungen von Aoun und Salam kamen einer Botschaft an die vom Iran finanzierte und bewaffnete Hisbollah-Miliz gleich, die seit langem als der mächtigste Verbündete Teherans in der Region gilt und im Libanon lange eine Art Staat im Staat bildete.
Das Auswärtige Amt organisiert einen Charterflug von der jordanischen Hauptstadt Amman aus, damit Deutsche in Israel ausfliegen können. Eine Ministeriumssprecherin sagt der Nachrichtenagentur Reuters, dieser erste Sonderflug solle am Mittwoch starten. "Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierte Deutsche in Israel wurden über diese Möglichkeit und die Modalitäten informiert", sagt die Sprecherin weiter.
Um nach Jordanien zu gelangen, können Bundesbürger mehrere Grenzübergänge nutzen. Deutsche brauchen für die Einreise nach Jordanien ein Visum, das in der Regel online beantragt wird. "In der aktuellen Sondersituation erteilen die jordanischen Grenzbehörden im Einzelfall auch 'visa on arrival' direkt an der Grenze", teilte das Auswärtige Amt mit. Das Ministerium erklärte weiter, auch eine eigenständig organisierte Ausreise über Israels Nachbarland Ägypten sei möglich. "Für alle Fahrten gilt, dass Sie diese nur nach Abwägung aller Risiken antreten sollten und dabei insbesondere auf die Empfehlungen des israelischen Zivilschutzes achten."
Zuvor hatte das Ministerium alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten aufgefordert, sich in die Elefand-Liste einzutragen. Damit können die deutschen Auslandsvertretungen im Notfall schnell Kontakt zu den Menschen aufzunehmen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, derzeit hätten sich knapp 4.000 Deutsche in Israel bei Elefand registriert, die Zahl steige. In Iran seien knapp 1.000 Deutsche eingetragen. Konkrete Pläne für Evakuierungen gebe es derzeit nicht, man halte sich aber alle Optionen offen, sagte der Sprecher.
USA sprechen Reisewarnung für Israel aus
Die USA haben eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen. Das Außenministerium in Washington begründete dies mit der "unbeständigen und unberechenbaren Sicherheitslage in der Region". Für Israel wie auch die Palästinensergebiete gilt nach Angaben des US-Außenministeriums nun die höchste Warnstufe vier. "Reisen Sie nicht", riet die US-Regierung ihren Bürgerinnen und Bürgern. In Israel drohten "bewaffnete Konflikte, Terrorismus und zivile Unruhen", hieß es in den verschärften Reisehinweisen. Reisende müssten im ganzen Land einschließlich Tel Aviv und Jerusalem mit "Mörser- und Raketenbeschuss" sowie mit Angriffen mit Kampfdrohen rechnen. Insbesondere im Gazastreifen komme es zudem weiterhin zu "Terrorismus und bewaffneten Konflikten".
Kanzler Friedrich Merz kündigt am Rande des G7-Gipfel an, dass die Europäer einen Vorschlag für eine Gipfelerklärung zum Krieg zwischen Iran und Israel machen werden. Darin soll betont werden, dass Iran "unter keinen Umständen" in den Besitz von atomwaffenfähigem Material kommen darf. "Wir werden das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel betonen und wir werden uns auch über möglicherweise weitere Schritte unterhalten, wie man zu einer diplomatischen Lösung kommen kann", fügt der Kanzler hinzu.
US-Präsident Donald Trump will diese Erklärung nach Angaben eines US-Offiziellen nicht unterzeichnen. Trump selbst fordert Iran am Rande des G7-Gipfels zu Gesprächen auf, bezeichnet Teheran aber als gesprächsbereit. "Ich würde sagen, dass Iran diesen Krieg nicht gewinnt", sagt Trump vor einem Gespräch mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney. Auch der US-Sender CBS berichtet unter Berufung auf Insider, Trump wolle den G7-Entwurf nicht unterzeichnen.
Bei einem iranischen Angriff auf eine Ölraffinerie in Israel sind nach Angaben der israelischen Behörden drei Menschen getötet worden. Der Beschuss der Raffinerie in der Hafenstadt Haifa im Norden Israels sei am Sonntagabend erfolgt, erklärte ein israelischer Behördenvertreter heute und bestätigte damit nach der Aufhebung einer Nachrichtensperre Berichte israelischer Medien. Die Gesamtzahl der Toten durch iranische Angriffe auf Israel ist damit seit Freitag auf 27 gestiegen.
Die israelische Armee hat bei einem Angriff den Sitz des staatlichen Fernseh- und Radiosenders IRIB in Teheran getroffen. Auf einem Videoausschnitt des Senders ist zu hören und sehen, wie laute Explosionsgeräusche plötzlich eine Livesendung unterbrechen. Der Sender setzte seine Ausstrahlung nach kurzer Unterbrechung fort. Der Staatssender Tasnim verbreitete danach Videos von dem in Flammen stehenden Gebäudekomplex. Über Opfer und Schäden wurden zunächst keine offiziellen Angaben gemacht. Berichten zufolge sollen mehrere Techniker bei dem Angriff ums Leben gekommen sein.
Das Hauptgebäude des staatlichen Rundfunks befindet sich in einem dicht bevölkerten Stadtteil im Norden der Metropole, zu dessen Evakuierung Israel zuvor aufgerufen hatte. In der iranischen Hauptstadt waren nach dem Angriff Hupkonzerte zu hören. Die staatlichen Medien unterstehen der Regierung und verbreiten deren Propaganda. Zuvor hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz das "Verschwinden" des Senders IRIB angekündigt.
Angesichts der Eskalation zwischen Israel und dem Iran verlegen die USA offenbar ein Kriegsschiff in die Region. Der Flugzeugträger "USS Nimitz" verließ heute Südostasien und befand sich Berichten zufolge auf dem Weg in den Nahen Osten. Das atombetriebene Schiff fuhr durch die Straße von Malakka zwischen der indonesischen Insel Sumatra und Malaysia und nahm Kurs auf den Indischen Ozean, wie Positionsdaten des Dienstleisters Marine Traffic ergaben.

Die "USS Nimitz" ist eines der größten Kriegsschiffe weltweit. Eigentlich wurde das Boot im Laufe der Woche in Vietnam erwartet. Der Zwischenstopp wurde laut einem vietnamesischen Regierungsmitarbeiter jedoch kurzfristig abgesagt. Aus einem Schreiben der US-Botschaft geht nach vietnamesischen Angaben hervor, dass das Pentagon die "USS Nimitz" für ein "dringendes operatives Erfordernis" benötigt. Weder die US-Botschaft in Hanoi noch ein "Nimitz"-Sprecher nahmen Stellung zu den veränderten Einsatzplänen.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich gegen eine Vermittlerrolle des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Krieg zwischen Israel und dem Iran ausgesprochen. "Ich sehe persönlich nicht, dass der russische Staatspräsident in diesem Konflikt eine vermittelnde Rolle spielen könnte", sagte Merz vor dem Beginn des G7-Gipfels in Kanada. Putin sollte stattdessen seinen Krieg gegen die Ukraine beenden.
"Wenn Putin diesen Krieg beendet, dann hat er an dem Schauplatz der Welt, der uns zurzeit mit am meisten beschwert, das Notwendige und das Richtige getan. Ich würde das sehr begrüßen" US-Präsident Donald Trump hatte sich zuvor offen für die Idee gezeigt, dass Putin im Krieg zwischen Israel und dem Iran als Vermittler agieren könnte.
Die iranische Führung will einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge nach Tagen der militärischen Auseinandersetzung mit Israel an den Verhandlungstisch zurückkehren. Teheran habe Vermittlern aus arabischen Staaten mitgeteilt, dass es zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei, solange die USA sich nicht an den Angriffen beteiligten, so das Blatt. Zudem soll der Iran einen Appell an die Regierung in Israel gerichtet haben, das Ausmaß der Gewalt zu begrenzen.
Die US-Zeitung zitierte nicht näher genannte arabische Diplomaten, wonach Teheran darauf spekuliere, dass Israel keinen klaren Plan hat, wie der Krieg enden soll und ohne US-Hilfe das iranische Atomprogramm nicht nachhaltig schädigen kann. Es gebe jedoch keine Anzeichen, dass Iran zu neuen Zugeständnissen in Gesprächen mit den USA bereit sei.
Deutschland, Großbritannien und Frankreich wollen dem deutschen Außenminister Johann Wadephul zufolge versuchen, erneut und kurzfristig mit dem Iran über dessen Atomprogramm zu verhandeln. Die drei Länder hatten zuletzt bereits vier Gespräche mit Teheran geführt. Diese wolle man fortsetzen. "Wir werden dort noch einmal die klare Position deutlich machen, dass wir nur dann eine vertragliche Regelung und die Vermeidung weiterer militärischer Konflikte erreichen können, wenn es eine vollständige Bereitschaft des Iran gibt, von einer Nutzung atomarer Technologie für militärische Zwecke Abstand zu nehmen", sagte Wadephul in der EU-Republik Zypern.
Er hatte dort nach einer Nahost-Reise einen Zwischenstopp auf dem Rückweg nach Berlin eingelegt. Die Regierung in Teheran müsse verstehen, wie dringend die Situation sei. Deutschland, Großbritannien und Frankreich hatten die Gespräche mit dem Iran von November 2024 bis März 2025 stellvertretend für Europa geführt. Auch die USA waren mit dem Iran in Verhandlungen über dessen Atomprogramm. Nach dem Angriff Israels auf den Iran hatte Teheran eine für Sonntag geplante Fortsetzung aber als "sinnlos" bezeichnet und abgesagt.
Wadephul sagte weiter, für das von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zuletzt erneut festgestellte Niveau der Urananreicherung im Iran gebe es schon lange keine zivile Rechtfertigung mehr. Auch ein Ausstieg aus dem Atomwaffen-Sperrvertrag wäre eine schwerwiegende Entscheidung, die den Iran noch weiter ins Abseits stellen würde, so der CDU-Politiker bei Statements mit seinem zyprischen Amtskollegen Konstantinos Kombos.
Die iranischen Revolutionsgarden fordern die Einwohner von Tel Aviv auf, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen, wie Staatsmedien berichten. Die dringende Mitteilung erfolgt kurz nachdem Israel eine Evakuierungswarnung für ein bestimmtes Gebiet in Teheran herausgegeben hat.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat das "Verschwinden" des staatlichen iranischen Fernseh- und Radiosenders IRIB angekündigt. "Das Sprachrohr der iranischen Propaganda und Hetze ist kurz davor zu verschwinden", erklärte Katz. Kurz zuvor hatte Israel die Bewohner des Gebiets rund um den Sitz des Senders im Nordosten der iranischen Hauptstadt Teheran zur Evakuierung aufgerufen.
Zahlreiche Vertreter der iranischen Zivilgesellschaft, unter ihnen zwei Nobelpreisträgerinnen und international bekannte Filmemacher, haben vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen dem Iran und Israel zu einem Ende der militärischen Auseinandersetzungen und zum Einstellen der Urananreicherung durch den Iran aufgerufen. "Die Fortsetzung der Urananreicherung und der zerstörerische Krieg zwischen der Islamischen Republik und dem israelischen Regime dienen weder den Interessen des iranischen Volkes noch denen der Menschheit", heißt es in dem in der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Aufruf.
Zu den Unterzeichnern zählen die beiden iranischen Nobelpreisträgerinnen Narges Mohammadi und Schirin Ebadi sowie die in Cannes ausgezeichneten Filmemacher Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof. "Dieser Konflikt zerstört nicht nur Infrastrukturen und fordert zivile Opfer, sondern stellt eine ernste Bedrohung für die Grundlagen der menschlichen Zivilisation dar", heißt es weiter. Die iranische Bevölkerung dürfe nicht "den geopolitischen und nuklearen Ambitionen eines autoritären Regimes geopfert werden". Die einzige Möglichkeit, die Bevölkerung zu schützen, bestehe im Rücktritt der iranischen Machthaber und in der Einleitung eines friedlichen Übergangsprozesses.
Die G7-Staaten bereiten auf ihrem Gipfel in Kanada eine Erklärung zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran vor. Ein erster Entwurf ist nach Angaben aus diplomatischen Kreisen bislang aber noch nicht von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet worden. Darin fordern die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Demokratien eine Deeskalation. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen, heißt es weiter.
Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan warnt wegen der gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und Iran vor einer weiteren Zuspitzung. "Ich bin in großer Sorge, dass sich in der Region des Nahen Ostens ein Flächenbrand entwickelt", sagte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa.
Sie habe mit den deutschen Botschaften im Nahen Osten telefoniert und sich die Lage vor Ort schildern lassen. Bei den Menschen dort herrsche Angst vor Krieg, Angst um Familie und Freunde. "Die gegenseitigen Angriffe Israels und Irans dürfen nicht zu einer weiteren Eskalation der angespannten Lage führen. Die Bundesregierung setzt auf Diplomatie. Die Region braucht Stabilität", sagte Alabali-Radovan weiter.
Der Iran signalisiert nach einem Zeitungsbericht seinen Wunsch, den militärischen Konflikt mit Israel zu beenden und Gespräche über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Eine entsprechende Botschaft sei Israel und den USA über arabische Vermittler überbracht worden, berichtet das "Wall Street Journal".
Wegen der eskalierenden Lage im Nahen Osten haben Behörden in Pakistan nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa mehrere Grenzübergänge zum Nachbarland Iran geschlossen. Medienberichten zufolge wird in der pakistanischen Provinz Baluchistan, die im Westen an den Iran grenzt, bereits Treibstoff knapp. Dieser kommt normalerweise zu großen Teilen aus dem Iran.
Nach dpa-Informationen ist aufgrund der Abhängigkeit von Importen aus dem Iran in einigen Teilen der Provinz auch die Versorgung mit Lebensmitteln wie Mehl oder Speiseöl erschwert. Hunderttausende Menschen seien betroffen. Vergangene Woche hatte Pakistan außerdem die Evakuierung Hunderter Staatsbürger aus dem Iran bekanntgegeben. Die Evakuierung läuft nach Angaben eines Sprechers der Provinzbehörde in Baluchistan noch.
Frankreich hat die Stände mehrerer israelischer Rüstungsunternehmen auf der Pariser Luftfahrtmesse Salon du Bourget wegen der unerlaubten Ausstellung von Angriffswaffen schließen lassen. Die betroffenen Unternehmen hätten sich anders als andere israelische Firmen nicht an die klar kommunizierte Auflage für Unternehmen aus Israel gehalten, keine Bomben und Angriffswaffen zur Schau zu stellen, teilte eine Sprecherin des französischen Verteidigungsministeriums mit. Stände, die Waffen zeigten, die unter Umständen im Gazastreifen eingesetzt werden, wurden in der Nacht vor Eröffnung der Messe am Montag mit schwarzen Stellwänden blockiert.
Das israelische Verteidigungsministerium reagierte empört auf das Schließen der Stände und sprach von einer "unerhörten und beispiellosen Entscheidung". Die Franzosen versteckten sich hinter vermeintlich politischen Erwägungen, um israelische Offensivwaffen, die mit der französischen Industrie konkurrierten, auszuschließen. Das Ministerium forderte Frankreich auf, die Schließung aufzuheben und der israelischen Industrie zu erlauben, ihre Systeme wie alle anderen Teilnehmer der Ausstellung auszustellen.
Neue israelische Angriffe auf Teheran
Israels Luftwaffe greift erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Wie Augenzeugen berichteten, waren im Westen der Millionenmetropole Explosionen zu hören. Auch im Osten der Stadt kam es laut übereinstimmenden Medienberichten zu Luftangriffen. Die Ziele der Angriffe waren zunächst unklar.
Die israelische Armee forderte unterdessen die Bewohner eines rund 30 Quadratkilometer großen Stadtteils auf, das Gebiet zu verlassen. In dem dicht besiedelten Gebiet befinden sich unter anderem Botschaften, Einkaufszentren und einige der exklusivsten Wohnviertel. Rund 300.000 Menschen leben dort.
Aus Sorge vor einer noch größeren Eskalation haben viele Bewohner inzwischen versucht, die Megacity zu verlassen. Geschäfte haben kaum noch geöffnet. Die Versorgungslage spitzt sich zu.
Israelische Fluglinien sollen Medienberichten zufolge in den kommenden drei Tagen damit beginnen, Zehntausende im Ausland gestrandete Israelis in die Heimat zu bringen. Das berichtete unter anderem die Nachrichtenseite ynet unter Berufung auf Kreise des Verkehrs- sowie des Verteidigungsministeriums. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Der Jerusalem Post zufolge sind knapp 150.000 Israelis betroffen.
Neben privaten Fluggesellschaften soll eine israelische Reederei dabei helfen, Menschen per Schiff nach Israel zu bringen, wie es in dem Bericht unter Berufung auf Verkehrsministerin Miri Regev weiter hieß. Das Land wolle sich zugleich darum kümmern, Ausländer aus Israel herauszubringen. Israels größte Fluggesellschaft El Al nimmt unterdessen Anmeldungen von gestrandeten Kunden entgegen, deren Flüge nach Israel wegen der Sperrung des Luftraums in den vergangenen Tagen gestrichen worden sind. Wegen des Kriegs mit dem Iran gibt es derzeit keine Flüge in und aus dem Land.
Zypern hilft bei Ausreise aus Israel
Portugal und die Slowakei wollen ihre Staatsbürger aus Israel über Zypern in Sicherheit bringen. Die Regierungen der beiden EU-Staaten hätten Zypern um Unterstützung gebeten, sagte Außenminister Konstantinos Kombos. Zypern war schon nach dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste, ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Evakuierungen.
Iran formuliert Vorwürfe gegen die IAEA
Der Iran wirft der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor, die israelischen Angriffe auf das iranische Atomprogramm nicht verhindert zu haben. Trotz Warnungen aus Teheran hätten die IAEA und ihr Chef Rafael Grossi keine wirksamen Präventivmaßnahmen ergriffen, sagte der iranische Botschafter Resa Nadschafi in einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates.
Dass Grossi noch wenige Tage vor der israelischen Offensive öffentlich vor Militärschlägen gegen Atomanlagen gewarnt hatte, erwähnte Nadschafi nicht. Der iranische Diplomat berichtete, sein Land habe bereits "besondere Maßnahmen" getroffen, um nukleare Anlagen und Atom-Material zu schützen. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage würden der IAEA diese Schritte jedoch erst später mitgeteilt, sagte er.
Eine Gruppe von zehn Staaten einschließlich der Atomwaffenstaaten Russland, China und Pakistan verurteilte in der IAEA-Sitzung gemeinsam mit dem Iran Israels Zerstörung iranischer Atomanlagen. Die Gruppe, zu der auch Belarus, Burkina Faso, Indonesien, der Irak, Kuba, Nicaragua und Venezuela gehörte, warnte, dass die israelischen Angriffe das Vertrauen in den internationalen Atomwaffensperrvertrag untergraben.
Erneut sind in der Nähe von Verteilungszentren für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen Schüsse gefallen. Mindestens 34 Palästinenser seien dabei im Süden des Gazastreifens getötet worden, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf Behörden mindestens 20 Tote. Zwei Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur AP, die israelischen Soldaten hätten das Feuer eröffnet, um die Menschenmenge unter Kontrolle zu bringen. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme ab.
Tausende Palästinenser versuchen seit Einführung des neuen umstrittenen Verteilungssystems durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) jeden Tag, die festgelegten Ausgabestellen zu erreichen, wobei immer wieder Menschen ums Leben kamen. Das Ministerium teilte mit, die meisten Opfer habe es unter jenen gegeben, die versucht hätten, zu einem Verteilungszentrum nahe der Stadt Rafah zu gelangen. Einige seien aber auch auf dem Weg zu einer neu eröffneten Ausgabestelle außerhalb von Chan Junis gewesen.
Die beiden Palästinenser, Heba Dschuda und Mohammed Abed, die sich in Rafah Hilfsgüter sichern wollten, sagte der AP, dass die israelischen Soldaten gegen 4.00 Uhr morgens an einem Kreisverkehr, an dem bereits mehrfach Schüsse gefallen waren, das Feuer auf die Menschenmenge eröffnet hätten. Das Militär hat bestimmte Routen für den Zugang zu den Lebensmittelzentren ausgewiesen, und GHF hat die Hilfesuchenden davor gewarnt, die Straßen zu verlassen, Viele versuchen es trotzdem, um die Lebensmittel zuerst zu erreichen.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die europäischen Staaten aufgefordert, mehr politischen Druck für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und ungehinderte humanitäre Hilfe auszuüben. "Dieser Moment verlangt mehr als Worte. Er verlangt politischen Mut, rechtliche Konsequenz und ein moralisches Bekenntnis, um das Leiden der Menschen in Gaza sofort zu beenden", sagte Generalsekretär Christopher Lockyear in Brüssel vor einem Treffen der EU-Außenminister.
Das medizinische Personal der Organisation beschreibe die Lage im Gazastreifen als "schlimmer als die Hölle auf Erden", berichtete Lockyear. Das Gesundheitssystem sei kollabiert. Nur wenige Krankenhäuser seien noch teilweise funktionsfähig und arbeiteten ohne verlässlichen Strom, sauberes Wasser und essenzielle Medikamente.
Das Bundesverteidigungsministerium hat Spekulationen über eine Unterstützung israelischer Kampfjets bei Angriffen auf den Iran zurückgewiesen. Es habe "keine Betankung israelischer Kampfflugzeuge durch Flugzeuge der deutschen Luftwaffe stattgefunden", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Anlass waren Berichte, wonach in der Region ein Airbus A400M der Bundeswehr während der israelischen Angriffe unterwegs gewesen sein soll.
Ein Bundeswehr-Tankflugzeug ist im Rahmen des internationalen Einsatzes gegen die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat in Jordanien stationiert. Es betankt Kampfjets von Partnernationen in dem Einsatz, etwa aus den USA, Großbritannien oder Frankreich. Die Betankung im Rahmen dieses Einsatzes erfolge regelmäßig, sagte der Ministeriumssprecher. In den vergangenen Wochen seien dabei französische Maschinen vom Typ Rafale betankt worden. Es sei natürlich auch Auftrag der dort stationierten alliierten Kräfte, sich zu schützen. Es sei damit nicht auszuschließen, dass Piloten von Kampfflugzeugen zur Selbstverteidigung gegen Bedrohungen vorgingen. Dies sei legitim und auch vom Mandat des Einsatzes gedeckt.
Organisationen der UN haben vor einer beispiellosen Nahrungsmittelkrise im Gazastreifen gewarnt. In einem neuen Bericht hieß es, die neuerlichen Einsätze des israelischen Militärs in dem Küstengebiet ließen die bestehende Krise auf ein noch nie da gewesenes Niveau eskalieren.
Im Bericht "Hunger Hotspots" des Welternährungsprogramms und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hieß es, seit dem Ende der achtwöchigen Feuerpause zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im März erreichten keine ausreichenden Hilfslieferungen den Gazastreifen. Laut den jüngsten Prognosen vom Mai besteht für die 2,1 Millionen Einwohner des Küstengebiets bis September die Gefahr, in akute Ernährungsunsicherheit zu geraten.
Aus dem Iran flüchtende Ausländer gelangen zum Teil auch über Aserbaidschan in ihre Heimatstaaten zurück. Bürger Portugals, der Philippinen, Finnlands und einiger anderer Länder hätten den Grenzübergang Astara passiert und sich auf den Weg zum Flughafen in Aserbaidschans Hauptstadt Baku gemacht, berichteten aserbaidschanische Medien.
Zuvor hatte das iranische Außenministerium mitgeteilt, dass Staatsangehörige Kasachstans, Kirgistans, Usbekistans und Tadschikistans über das Nachbarland Turkmenistan ausgeflogen worden seien. Ein Sprecher des aserbaidschanischen Außenministeriums sagte, 41 eigene Bürger, darunter auch Diplomaten und deren Familien, seien aus dem Iran in ihre Heimat zurückgekehrt. Die diplomatischen Vertretungen im Iran arbeiteten aber noch wie gewohnt.
Die EU hat sich gegen Russland als Vermittler im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran ausgesprochen. Russland könne aufgrund seiner Beziehungen zum Iran "kein objektiver Vermittler sein", sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Zudem besitze Russland "angesichts des Angriffskriegs gegen die Ukraine keinerlei Glaubwürdigkeit".
Der Kommissionssprecher verwies auf ein im Januar abgeschlossenes Partnerschaftsabkommen zwischen Moskau und Teheran, das unter anderem eine Stärkung der militärischen Zusammenarbeit vorsieht. Zudem verstoße Russland in der Ukraine "kontinuierlich gegen das Völkerrecht und die UN-Charta".
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte sich in dem Konflikt als Vermittler angeboten; Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte dieses Angebot zuletzt bekräftigt. Der Vorschlag, hoch angereichertes Uran aus dem Iran zu lagern und in Brennstoff für zivile Reaktoren umzuwandeln, liege weiter auf dem Tisch, sagte Peskow. Mit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Israel und dem Iran habe sich die Situation jedoch "erheblich verkompliziert". US-Präsident Donald Trump hatte sich nach einem Telefonat mit Putin für russische Vermittlung offen gezeigt.
Vermittlungsangebot aus der Türkei
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich im Konflikt zwischen Israel und dem Iran als Vermittler angeboten. In einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian betonte Erdoğan nach Angaben seines Büros das Engagement der Türkei für Frieden und Stabilität in der Region. Die Türkei sei bereit, bei der Lösung des aktuellen Konflikts und auch bei der Wiederaufnahme der Atomverhandlungen als Vermittler zu fungieren, hieß es in der Mitteilung.
Der türkische Präsident versucht seit Samstag, über Telefonate mit anderen Staats- und Regierungschefs eine Entspannung der Lage im Nahen Osten zu erreichen. Mit Peseschkian war es sein zweites Telefonat. Auch mit US-Präsident Donald Trump sprach Erdoğan am Wochenende zweimal.
Bei den israelischen Luftangriffen im Westen Irans ist Berichten zufolge auch eine Klinik getroffen worden. Wie iranische Medien überstimmend berichteten, traf es ein Krankenhaus in der Großstadt Kermanschah. Ein Video der Zeitung Shargh zeigte eine beschädigte Intensivstation sowie ein blutüberströmtes Bett. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.
Kliniken stehen unter besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts. Sie gelten als zivile Einrichtungen und dürfen nur dann gezielt angegriffen werden, wenn eine klare militärische Nutzung vorliegt. Ohne entsprechenden Nachweis kann ein solcher Angriff gegen internationales Recht verstoßen.
Die Versorgungssicherheit in Deutschland bleibe während der gegenseitigen Angriffe Israels und des Iran gewährleistet, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Deutschland beziehe keine direkten Rohöl-Lieferungen aus dem Iran. Die Bundesregierung beobachte den Ölmarkt und die Preisentwicklung sehr genau. Dieser sei zwar leicht gestiegen, aber noch unter dem Vorjahresniveau.
Das Auswärtige Amt fordert alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen. Damit können die deutschen Auslandsvertretungen im Notfall schnell Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, derzeit hätten sich knapp 4.000 Deutsche in Israel bei Elefand registriert - die Zahl steige. Im Iran seien knapp 1.000 Deutsche eingetragen. Konkrete Pläne für Evakuierungen gebe es derzeit nicht, man halte sich aber alle Optionen offen, sagt der Sprecher.
IAEA-Chef fordert maximale Zurückhaltung
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat im israelisch-iranischen Konflikt alle Seiten zu maximaler Zurückhaltung aufgefordert. Die militärische Eskalation "verzögert die unerlässliche Arbeit an einer diplomatischen Lösung, um langfristig sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen erwirbt", warnte er in einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien.
Israel meldet Lufthoheit über Teheran
Israel hat nach eigenen Angaben die Luftüberlegenheit über Teheran erlangt. Die iranische Luftabwehr und die Raketensysteme seien so stark geschwächt worden, dass israelische Flugzeuge ohne größere Bedrohungen über die Hauptstadt hinwegfliegen könnten.

Israel kontrolliert nach eigenen Angaben den Luftraum vom Westen des Iran bis nach Teheran.
Nach den neuen israelischen Luftangriffen auf den Iran gibt es laut der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) keine Anzeichen für weitere Schäden an den Urananreicherungsanlagen in Natans und Fordow. Die UN-Behörde bleibe im Iran präsent, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi mit.
Iran: 120 Ausländer evakuiert
Nach Angaben des iranischen Außenministeriums sind etwa 120 Ausländer aus dem Land gebracht worden. Die meisten seien Diplomaten und ihre Familien gewesen, die über Turkmenistan ausgeflogen worden seien. Viele von ihnen stammten aus den zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan und Tadschikistan.
Israel hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht ein Drittel der Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen - also solche, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden - im Iran zerstört. Ein Sprecher sagte, es seien auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung getroffen worden. "Man kann jetzt sagen, dass wir volle Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran erreicht haben." Man greife Einheiten an, die dabei seien, Raketen auf Israel und auf israelische Flugzeuge abzufeuern. Er kündigte weitere Angriffe an. "Es liegen noch harte Tage vor uns, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen und siegen."
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, will Regierungen in aller Welt wegen der verzweifelten Situation der Menschen im Gazastreifen wachrütteln. "Alle, die Einfluss haben, müssen maximalen Druck auf Israel und die Hamas ausüben, um diesem unerträglichen Leid ein Ende zu setzen", sagte er zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Nur eine Zwei-Staaten-Lösung mit dem Gazastreifen als Teil eines Palästinenserstaates könne für nachhaltigen Frieden sorgen. "Israels Mittel und Methoden der Kriegsführung fügen den Palästinensern im Gazastreifen entsetzliches, unvorstellbares Leid zu", sagte Türk.
Polen will Bürger aus Israel ausfliegen
Neben Tschechien bereitet auch Polen die Evakuierung von etwa 200 Staatsbürgern aus Israel vor. Die Ausreise solle über Jordanien erfolgen, kündigte die stellvertretende Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys an. "Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Stunden bereit sein werden. Die Evakuierung betrifft diejenigen, die als Touristen festsitzen, sowie Personen, die sich nur kurz dort aufhalten."
Tschechien hat damit begonnen, seine Bürger aus Israel in Sicherheit zu bringen. Ein Konvoi habe Tel Aviv verlassen und die Grenze eines Nachbarlandes erreicht, sagte die tschechische Botschafterin in Israel, Veronika Kuchynova-Smigolova, der Nachrichtenagentur CTK. Um welches Nachbarland es sich handelt, wurde aus Sicherheitsgründen nicht mitgeteilt. Von dort soll es mit einem Regierungsflugzeug weiter nach Prag gehen. Es werde mit rund 80 Passagieren gerechnet.
Der iranische Justizchef Gholam-Hussein Mohseni-Edschehi hat Menschen, die mit Israel kollaborieren, mit Strafen im Schnellverfahren gedroht. "Ohne Nachsicht und mit voller Entschlossenheit wird ihnen gemäß den geltenden Gesetzen und mit höchster Dringlichkeit die härteste Strafe drohen", sagte er laut der Nachrichtenagentur Tasnim.
Wer aufgrund von Verbindungen oder Zusammenarbeit mit Israel festgenommen werde, solle umgehend vor Gericht gestellt werden. Ein Urteil werde zügig gefällt, die Strafe sei schnell zu vollstrecken und öffentlich bekannt zu geben, sagte Mohseni-Edschehi. Kooperation mit dem Feind oder ausländischen Geheimdiensten wird im Iran oft mit der Todesstrafe geahndet.
Israel hat erneut einen Raketenangriff aus dem Jemen gemeldet. Allerdings sei die Rakete niedergegangen, bevor sie israelisches Gebiet erreicht habe, teilte das Militär mit.
Die Huthi-Rebellen aus dem Jemen hatten am Wochenende erstmals in den Luftkrieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und erklärt, in Abstimmung mit der Führung in Teheran mehrere Raketen auf Israel abgefeuert zu haben.
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat Israels Angriffe auf strategische Ziele im Iran verteidigt. "Es hätte verheerende Folgen, wenn Iran - ein Terrorregime nach innen und nach außen - Atommacht würde", sagte Röttgen im ARD-Morgenmagazin, und zwar "für die Sicherheit und Existenz Israels, für die gesamte Region des Nahen Ostens und auch für die gesamte Welt, auch für Europa".
Die iranische Bevölkerung sei vergleichsweise schutzlos, sagt ARD-Korrespondentin Isabel Gotovac. Denn es gebe weder Schutzbunker noch einen Sirenenalarm, der die Bevölkerung vor möglichen weiteren Angriffen warnen könnte. In der vergangenen Nacht suchten Menschen laut Gotovac deshalb auch in der U-Bahn Zuflucht.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) rechnet nach eigenen Worten nicht mit einem Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran. Im Interview mit dem Deutschlandfunk wies er darauf hin, dass Washington das bereits in der ersten Stellungnahme von Außenminister Marco Rubio ausgeschlossen habe. "Das ist sehr klar in allen Erklärungen, auch in allen Handlungen. Ich habe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass die USA ein Interesse daran hätten, sich zu beteiligen", so Wadephul.
Zahl der Toten in Israel steigt auf acht
Bei den neuen iranischen Raketenangriffen auf israelische Städte sind in der Nacht nach neuen Angaben von Sanitätern acht Menschen getötet und 92 verletzt worden. Eine Sprecherin bestätigte, damit sei die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen auf 23 gestiegen.
In der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes wurden in Trümmern drei Menschen tot geborgen. Aus einem am Vortag in Bat Jam getroffenen Gebäude wurden zwei weitere Leichen geborgen. In Petach Tikva bei Tel Aviv seien drei Menschen durch einen direkten Treffer in dem Schutzraum getötet worden, in dem sie Zuflucht gesucht hatten, berichtete das israelische Nachrichtenportal ynet.

Angesichts der anhaltenden Luftangriffe zwischen Israel und dem Iran entsenden die USA offenbar den Flugzeugträger "USS Nimitz" in die Region. Das Kriegsschiff verließ am Montagmorgen das Südchinesische Meer und nahm Kurs nach Westen Richtung Nahost, wie aus Daten des Online-Schiffsbeobachtungsdienstes Marine Traffic hervorging.
Ein für zum Ende der Woche geplanter Stopp in der vietnamesischen Hafenstadt Danang einschließlich offiziellem Empfang wurde abgesagt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf Insider und Diplomatenkreise. Als Grund für die Absage habe die US-Botschaft in Hanoi "eine dringende operative Anforderung" genannt, sagt einer der Insider. Eine Stellungnahme von US-Seite lag zunächst nicht vor.
Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, hat mit Verständnis auf die israelischen Angriffe auf die iranischen Atomanlagen reagiert. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärte er: "Eine iranische Atombombe wäre nicht nur eine Bedrohung für Israel, sondern für weite Teile der Region."
Hardt fügte hinzu: "Ich glaube, dass die Israelis den Glauben an eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm aufgegeben haben." Israel sei höchst besorgt und gehe davon aus, "dass nur dieser Schlag Israel vor einer iranischen Atombombe schützen kann".
Auf den Straßen rund um Teheran bilden sich lange Staus, berichtet ARD-Korrespondentin Isabel Gotovac. "Das ist ein Zeichen dafür, dass die Menschen versuchen, so schnell wie möglich aus der Stadt herauszukommen", so Gotovac. Doch der Verkehr komme kaum voran.
Der Einschlag einer iranischen Rakete in der Nähe des US-Konsulats in Tel Aviv hat leichte Schäden an dem Gebäude verursacht. Es sei aber niemand verletzt worden, teilte der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, auf der Plattform X mit. Das Konsulat in Tel Aviv und die Botschaft in Jerusalem blieben aber als Vorsichtsmaßnahme den ganzen Tag geschlossen.
Wie sich die Lage zwischen Israel und dem Iran weiterentwickelt, hängt nach Einschätzung von ARD-Korrespondentin Pia Steckelbach maßgeblich vom Verhalten der USA ab. "In den kommenden Tagen wird viel davon abhängen, wie sich die USA verhalten" - und ob sie tatsächlich aktiv eingreifen, so Steckelbach.
Die Politikwissenschaftlerin Bente Scheller von der Heinrich-Böll-Stiftung sieht derzeit keine Anzeichen für eine Entspannung im Verhältnis zwischen Israel und dem Iran. Die Hoffnung lasse noch auf sich warten, so Scheller.
Nach den iranischen Angriffen auf Israel hat Verteidigungsminister Israel Katz den Bewohnern Teherans mit Konsequenzen gedroht. Die Menschen in der iranischen Hauptstadt würden "den Preis bezahlen, und das bald", erklärte Katz.
Angesichts der schweren Zerstörungen im eigenen Land zeigten sich einige Menschen in Israel schockiert, berichtet ARD-Korrespondentin Pia Steckelbach. Gleichzeitig gebe es in der Bevölkerung auch Unterstützung für die israelischen Angriffe auf den Iran.
Im Iran ist einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars zufolge ein Mann hingerichtet worden. Er soll für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben. Es wäre die dritte Hinrichtung in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit Vorwürfen, die sich um Spionage für Israel drehen.
Iran beharrt auf Atomenergie
Der Iran habe nicht die Absicht, Atomwaffen zu entwickeln, erklärte Präsident Massud Peseschkian. Der Iran werde aber weiterhin auf sein Recht auf Atomenergie und Kernforschung beharren.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere Kommandoeinrichtungen der iranischen Revolutionsgarden in Teheran angegriffen. Ziel des Angriffs seien unter anderem Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden sowie des iranischen Militärs gewesen, teilte das Militär mit.
Bei den Al-Kuds-Brigaden handelt es sich um die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, deren offizielle Aufgabe es ist, im Ausland verdeckte Operationen auszuführen.
Bei iranischen Luftangriffen auf Israel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens drei Menschen getötet worden. Zudem wurden 74 weitere verletzt, wie der Dienst auf der Plattform X mitteilte. Davon erlitten 68 Personen leichte Verletzungen. Die Angriffe trafen demnach vier Orte im Zentrum Israels.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zugesagt. "Ich habe darauf bestanden und darauf gedrängt, dass die humanitäre Hilfe, die den Gazastreifen nicht erreicht, nach Gaza gebracht werden muss. Er hat mir versprochen, dass dies der Fall ist und sein wird", sagte von der Leyen nach einem Telefonat mit Netanjahu vor Journalisten. Bei dem Telefonat habe sie auch die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran angesprochen.
Israels öffentlich-rechtlicher Sender Kan hat mehrere Verletzte nach einem iranischen Raketenangriff auf die Hafenstadt Haifa gemeldet. Auch iranische Staatsmedien bestätigten, dass die drittgrößte Stadt Israels beim letzten Angriff getroffen wurde.
Das britische Sicherheitsunternehmen Ambrey teilte mit, dass in einem Kraftwerk in der Nähe des Hafens in Haifa Brände beobachtet wurden. Ambrey habe auf Videoaufnahmen beobachtet, wie das israelische Militär den Angriff abfing, dann aber die Einschläge zweier Hyperschallraketen folgten.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach eigenen Aussagen gesagt, dass eine Verhandlungslösung zwischen Israel und dem Iran langfristig die beste Option sei. Sie habe auch mit US-Präsident Donald Trump gesprochen und sei bereit, sich mit gleichgesinnten Partnern zu koordinieren, um die Stabilität der Märkte, insbesondere der Energiemärkte, zu sichern, so von der Leyen vor dem G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis.
Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Die Verteidigungssysteme wurden aktiviert, nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom gab es dennoch mehrere Einschläge im Zentrum des jüdischen Staates. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt. Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen aber wieder verlassen, teilte das Militär auf Telegram mit.
Such- und Rettungskräfte waren nach Armeeangaben an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Während des iranischen Angriffs waren im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv Explosionen zu hören, anschließend die Sirenen mehrerer Krankenwagen. In Jerusalem waren laute Explosionen zu hören, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Landesinneren des Irans angegriffen - anscheinend mit dem Ziel, einem erneuten Angriff des Erzfeindes zuvorzukommen.
Der Iran hat jegliche Verhandlungen während des laufenden israelischen Großangriffs ausgeschlossen. Die Regierung in Teheran habe gegenüber den Vermittlern Katar und Oman deutlich gemacht, dass sie "nicht verhandelt, während sie angegriffen wird", sagte ein mit den Atomverhandlungen vertrauter Beamter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Erst "wenn der Iran seine Antwort auf die israelischen Präventivschläge abgeschlossen hat", könne es zu ernsthaften Gesprächen kommen.
Angesichts der massiven israelischen Angriffe auf Ziele im Iran waren die für Sonntag geplanten Atomverhandlungen zwischen Teheran und Washington unter Vermittlung des Oman abgesagt worden. Der Beamte dementierte Berichte, wonach der Iran den Oman und Katar darum gebeten habe, "die Vereinigten Staaten einzuschalten, um einen Waffenstillstand mit Israel zu vermitteln und möglicherweise die Atomverhandlungen wieder aufzunehmen".
US-Präsident Donald Trump hat seine Hoffnung geäußert, dass Israel und der Iran bald einen Waffenstillstand verhandeln werden. Im Gespräch mit Reportern auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada sagte Trump allerdings, dass Länder manchmal die Dinge erst einmal ausfechten müssten. Die USA würden Israel weiterhin unterstützen. Er lehnte es jedoch ab zu sagen, ob er Israel bereits gebeten habe, die Angriffe auf den Iran zu unterbrechen.
Israel hat nach eigenen Angaben Standorte von Boden-Boden-Raketen im Iran bombardiert. Bei den Angriffen würden Ziele im Zentrum des Landes ins Visier genommen, teilte die israelische Armee im Onlinedienst X mit. "Wir gehen aus unserem Luftraum und aus dem iranischen Luftraum gegen diese Bedrohung vor." Am Sonntagabend hatte die israelische Armee bereits Angriffe auf dutzende Ziele im Westen des Iran gemeldet, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen.
Israels Premier Netanjahu hat die Tötung des Chefs des Geheimdienstes der iranischen Revolutionsgarden bekannt gegeben. Palästinenser melden mindestens 41 Tote nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen.