
Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj drängt auf Lieferung von Flugabwehrsystemen ++
Angesichts der jüngsten russischen Angriffe drängt der ukrainische Präsident Selenskyj auf die Lieferung von versprochenen Flugabwehrsystemen. Die Gespräche zwischen Russland und den USA könnten bereits nächste Woche weitergehen.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Selenskyj drängt auf Lieferung von Flugabwehrsystemen
- Russland und USA: Gespräche nächste Woche?
- Ein Todesopfer bei russischen Angriffen auf Kiew
- Verletzte und Brände bei Raketenangriff auf Kiew
- Polnische Luftwaffe in Alarmbereitschaft
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Selenskyj verlangt mehr Druck auf Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Ringen um eine Waffenruhe in seinem Land einen mangelnden Druck der USA auf Russland beklagt. "Die Ukraine hat dem amerikanischen Vorschlag für eine vollständige Feuerpause ohne Vorbedingungen zugestimmt", sagte er in seiner abendlichen Ansprache. Kreml-Chef Wladimir Putin weigere sich jedoch, so Selenskyj."Wir warten, dass die USA darauf antworten - bislang gibt es keine Antwort."
Macron fordert besseren Schutz vor russischen Angriffen
Nach den erneuten tödlichen Angriffen Russlands auf die Ukraine hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron "starke Maßnahmen" gefordert, sollte Moskau weiterhin eine Friedenslösung blockieren. "Diese Angriffe Russlands müssen ein Ende haben. Es braucht so schnell wie möglich eine Waffenruhe. Und starke Maßnahmen, falls Russland weiterhin versucht, Zeit zu gewinnen und den Frieden zu verweigern", schrieb er auf X.
Ukraine verhandelt erneut mit den USA über Rohstoffabkommen
Die Ukraine will in der kommenden Woche ein Team nach Washington entsenden, das über ein Rohstoffabkommen mit den USA verhandeln soll. Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sagte der Nachrichtenagentur AP, ein Entwurf der amerikanischen Seite zeige, dass die USA weiterhin gemeinsame Investitionen planten. Der Delegation aus Kiew werden Vertreter der Ministerien für Wirtschaft, Außenpolitik, Justiz und Finanzen angehören. Ein Abkommen soll den USA Zugang zu den Bodenschätzen der Ukraine gewähren.
Die langwierigen Verhandlungen über ein Rohstoffabkommen haben die Beziehungen zwischen Kiew und Washington bereits belastet. Beide Seiten hatten im Februar die Unterzeichnung eines Rahmenabkommens geplant, doch das Vorhaben scheiterte nach einem kontroversen Treffen im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident JD Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
USA: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hasset, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre "nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen". US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen. Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hasset. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine.
Selenskyj drängt auf Lieferung von Flugabwehrsystemen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt einmal mehr auf die Lieferung von bereits von den Verbündeten versprochenen Flugabwehrsystemen. "'Patriots', die gerade einfach bei den Partnern eingelagert sind, sollten real Leben schützen", mahnte der Ukrainer. Zudem solle die Produktion von Abwehrsystemen und den zugehörigen Raketen in Europa und den USA erhöht werden. Er forderte auch politische Entscheidungen, um die Produktion derartiger Waffen in der Ukraine zu ermöglichen.
Nach Angaben Selenskyjs hat Russland sein Land in der vergangenen Woche aus der Luft mit mehr als 1.460 Gleitbomben, fast 670 Kampfdrohnen und mehr als 30 Raketen beschossen.
Russland und USA: Gespräche nächste Woche?
Die Gespräche zwischen Russland und den USA könnten laut dem russischen Sondergesandten Kirill Dmitrijew bereits nächste Woche weitergehen. Das habe Dmitrijew in einem Interview mit dem russischen TV-Sender "Channel One" erklärt, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Jedoch gibt es laut dem Sondergesandten "zweifelsohne immer noch eine große Anzahl an Feinden Russlands in der amerikanischen Regierung". Dmitrijew erklärte, er sehe insgesamt eine "positive Dynamik" in den Beziehungen zu den USA. Es gebe daher die "fragile Hoffnung", dass der Dialog wiederhergestellt worden sei.
Dmitrijew hatte am Mittwoch und Donnerstag Gespräche in Washington geführt. Es war die erste Visite eines ranghohen Vertreters der russischen Regierung in den USA seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022. Unter US-Präsident Donald Trump haben sich die USA an Russland angenähert. So hatte Trump im Februar mit Putin telefoniert und Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine eingeleitet.
Russland: Rücken in Sumy vor, Basiwka eingenommen
Russische Truppen rücken nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der nordostukrainischen Region Sumy vor. Der Ort Basiwka an der Grenze zu Sudscha sei eingenommen worden, teilt das Ministerium mit. An zwölf anderen Orten in der Region werde gekämpft. In der russischen Region Kursk hatten die russischen Truppen nach eigenen Angaben zuletzt ukrainische Streitkräfte, die dort im August bei einer Gegenoffensive überraschend eingedrungen waren, immer weiter zurückgedrängt. Von dort stößt die russische Armee nach Sumy vor.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Selenskyj fordert mehr Druck auf Putin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der andauernden russischen Luftangriffe mehr Druck der Weltgemeinschaft auf Kremlchef Wladimir Putin gefordert. "Diese Angriffe sind Putins Antwort auf alle internationalen diplomatischen Bemühungen", schrieb Selenskyj bei X. "Jeder unserer Partner - die Vereinigten Staaten, Europa, die ganze Welt - hat gesehen, dass Russland den Krieg und das Töten fortsetzen will. Deshalb darf der Druck nicht gelockert werden."

Laut Selenskyj hat Russland sein Land binnen einer Woche aus der Luft mit mehr als 1.460 Gleitbomben, fast 670 Kampfdrohnen und mehr als 30 Raketen beschossen.
Mann bei russischen Angriffen auf Kiew getötet
Nach den russischen Raketenangriffen auf Kiew in der vergangenen Nacht hat Bürgermeister Vitali Klitschko ein Todesopfer gemeldet. Ein Mann sei tot auf einer Straße gefunden worden, die von einem Angriff getroffen worden sei.
Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe
Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht elf ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Die Einsätze liefen über den Grenzregionen Kursk und Belgorod sowie in der südrussischen Region Rostow. Drohnentrümmer seien auf Verwaltungsgebäude gefallen.
Ukraine meldet Angriffe mit Dutzenden Marschflugkörpern und Raketen
Die Ukraine ist nach eigenen Angaben in der Nacht zu Sonntag von Russland mit 23 Raketen und Marschflugkörpern sowie 109 Drohnen angegriffen worden. 13 Raketen und Marschflugkörper sowie 40 Kampfdrohnen iranischer Bauart seien abgefangen worden. Zudem wurden 53 sogenannter Köderdrohnen ohne Sprengstoff ausgeschaltet, die zur Ablenkung der Flugabwehr eingesetzt werden. Weitgehend machtlos sei die Flugabwehr hingegen gegen ballistische Raketen vom Typ Iskander-M gewesen.
Verletzte und Brände bei russischem Raketenangriff auf Kiew
Nach nächtlichen Raketenangriffen Russlands auf Kiew gibt es drei Verletzte und Brände in mehreren Bezirken der Stadt. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko. Rettungskräfte seien im Einsatz. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.
Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser.
Polnische Luftwaffe in Alarmbereitschaft
Nach russischen Luftangriffen auf den Westen der Ukraine setzen die polnischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge Flugzeuge zum Schutz ihres Luftraumes ein. "Die ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in den an die gefährdeten Gebiete angrenzenden Regionen zu gewährleisten", teilt das Einsatzkommando mit. Auch Verbündete seien zur Unterstützung in der Luft im Einsatz.
Drei Verletzte nach Luftangriff in Mykolajiw
Nach einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Region Mykolajiw gibt es laut örtlichen Behörden drei Verletzte. Auch Häuser wurden beschädigt, berichtet Gouverneur Vitaly Kim auf Telegram. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine wird eine Frau im Krankenhaus behandelt.
Klitschko: Explosionen in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko in der Nacht zu Sonntag mehrere Explosionen infolge russischer Angriffe gegeben. "Explosionen in der Hauptstadt. Die Luftabwehr ist im Einsatz. Bleibt in den Schutzräumen", schrieb er bei Telegram. Nach den Explosionen seien Rettungskräfte in zwei Kiewer Bezirke geschickt worden.
Russische Drohnenschwärme über der Ukraine
Das russische Militär hat die Ukraine am Samstagabend mit neuen Drohnenschwärmen überzogen. Medienberichten zufolge wurden über verschiedenen Landesteilen größere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine wurden erste Einschläge von Kampfdrohnen gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Vitali Kim mit. Über eventuelle Opfer der Angriffe gibt es bisher keine Angaben.