Nebel im Gebirge

Wetterthema Nebel

Stand: 17.01.2025 08:58 Uhr

Bei ruhigem Wetter entsteht im Winter häufig Nebel.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Vor allem im Winterhalbjahr gibt es häufig Nebel, der sich um diese Jahreszeit aufgrund der tief stehenden Sonne noch ganztägig halten kann. Bilden kann er sich, wenn in klaren Nächten die Temperatur unter eine kritische Schwelle absinkt oder in Gewässernähe die Luft mit Feuchtigkeit angereichert wird.

Die Grenztemperatur, unterhalb derer sich Nebel bildet wird Taupunkt oder Reifpunkt genannt. Es handelt sich hierbei nicht um die Temperatur, bei der Eis taut, sondern bei der sich Tau, beispielsweise auf Wiesen bildet beziehungsweise sich im Frostbereich Reif an Oberflächen bildet. Somit ist der Taupunkt oder Reifpunkt ein Maß für die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit. Denn je feuchter die Luft ist, desto höher ist die Temperatur, ab der sich Tau niederschlägt bzw. sich Reif und Nebel bildet.

Nebelbildung

Strahlungsnebel

Warme Luft kann mehr unsichtbaren Wasserdampf enthalten, als kalte. Wenn die maximal mögliche Menge an Wasserdampf erreicht ist, spricht man von Sättigung, und die relative Feuchte beträgt 100 Prozent. Diese 100 Prozent entsprechen aber bei höheren Temperaturen einer größeren Wassermenge, als bei niedrigeren. So enthält 30 Grad warme und gesättigte Luft etwa 30 Gramm Wasser pro Kubikmeter, bei 0 Grad sind es nur etwa 5 Gramm.

Normalerweise ist die Luft im Sommerhalbjahr selten gesättigt, da sie bei hoher Temperatur sehr viel Wasser aufnehmen kann. Enthält sie beispielsweise 13 Gramm Wasser pro Kubikmeter, so entspricht das bei 30 Grad einer relativen Feuchte von 40 Prozent. Würde man diese Luft nun auf 15 Grad abkühlen, so wäre sie mit einer relativen Feuchte von 100 Prozent gesättigt - ihr Taupunkt beträgt also 15 Grad. Ein Taupunkt über 16 Grad wird von vielen bereits als Schwül empfunden, was aber aktuell kaum ein Problem darstellen und von manchen eher noch vermisst wird.

Im Winterhalbjahr ist der Taupunkt oder Reifpunkt vor allem nachts von Interesse, wenn nämlich die Lufttemperatur bis auf diese absinkt und sich Nebel bildet. Dann kühlt die unterste Luftschicht in Bodennähe besonders stark aus, wird dadurch dichter und schwerer und sammelt sich bevorzugt in Mulden- und Tallagen. Wenn dann zusätzlich Gewässer für ein zusätzliches Feuchteangebot sorgen und dadurch lokal den Taupunkt oder Reifpunkt erhöht, bildet sich in solchen ungünstigen Lagen bevorzugt Nebel.