
Wetterthema Saharastaub
Feiner Saharastaub kann am Wochenende den Himmel hierzulande etwas eintrüben.
Mit einer südwestlichen Strömung gelangt Saharastaub in den nächsten Tagen vom Nordwesten Afrikas über das Mittelmeer und die Alpen bis nach Deutschland und weiter ins östliche Mitteleuropa. Bis Dienstag wird dieser durch Regen aber wieder aus der Atmosphäre ausgewaschen und durch einen auf nordwestliche Richtungen drehenden Wind nach Osteuroapa verfrachtet. Was bleibt sind Verschmutzungen auf Windschutzscheiben und Dachfenstern.
Saharastaub gelangt bei entsprechenden Wetterlagen über das Mittelmeer oder den Atlantik nach Europa. Als günstig erweist sich Tiefdrucktätigkeit über Nordafrika, wodurch kräftige Winde den Wüstensand bis in mehrere hundert Meter Höhe aufwirbeln können. Wird dieser in der Folge von einer südlichen Strömung erfasst, so kann er, wie auch in den nächsten Tagen, nach Europa gelangen. Häufig wird der Saharastaub zudem weit nach Westen auf den Atlantik verfrachtet und erreicht unter Umständen sogar die südamerikanische Küste.
Hierzulande macht er sich durch Trübungen bemerkbar, die farbenfrohe Sonnenuntergänge zur Folge haben. Auch die Wolkenbildung wird verstärkt, da die feinen Sandkörner als sogenannte Kondensationskeime fungieren, an denen sich Wasserdampf anlagert und so feine Regentropfen entstehen.

Das wirkt sich am Sonntag auch hierzulande durch eventuell milchig erscheinende Bewölkung aus. Dadurch wird das Sonnenlicht etwas geschwächt, wodurch an sonnigen Tagen auch die ursprünglich von den Wettermodellen berechneten Höchstwerte ein klein wenig nach unten korrigiert werden müssen.
Kommt es aber zeitgleich zu Niederschlägen, wie ab kommenden Montag hierzulande zunächst in der Südhälfte, so sind die Zutaten für Blutregen gegeben. Im Winter bzw. in den Bergen spricht man auch von Blutschnee. Früher galten Blutregen bzw. Blutschnee als Vorboten herannahenden Unheils. Doch aus meteorologischer Sicht besteht dazu kein Anlass. Lediglich wer sein Auto oder die Dachfenster zuvor frisch geputzt hatte, mag sich ein wenig ärgern.