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Wetterthema Sichtweite
Am Mittwochvormittag meldeten hochgelegene Wetterstationen in Deutschland Sichtweiten um 50, zum Teil auch über 60 km.
Während man hierzulande verbreitet unter einer dichten Hochnebeldecke steckte, war es vor allem in Baden-Württemberg, im Allgäu sowie im Erzgebirge und auf den Gipfeln des Bayerischen Waldes sonnig.
Die Fernsicht betrug beispielsweise auf dem Hohenpeißenberg im Alpenvorland, sowie in Freudenstadt im Schwarzwald sowie auf dem Großen Arber im Bayerischen Wald über 70 km. Aufgrund der trockenen Luft in Verbindung mit hohem Luftdruck hatten die Wolken in diesen Gebieten kaum Chancen und die Fernsicht war entsprechend maximal.
Der Wasserdampf ist zwar unsichtbar, er lenkt das Licht jedoch auf eine Weise ab, welche die Fernsicht herabsetzt. Die Luftmoleküle streuen das Licht jedoch in alle Richtungen gleich stark ab, wodurch das Himmelsblau an klaren Tagen mit trockener Luft gleichmäßig kräftig am Himmel erscheint.
Wasser- und auch Staubteilchen streuen jedoch einen Großteil des Lichtes nach vorne, also in der Richtung, in der das Licht einfällt. Aufgrund dieses auch als Vorwärtsstreuung bezeichneten Effektes ist an dunstigen Tagen, an denen sich viel Wasserdampf in der Atmosphäre befindet, der Himmel rund um die Sonne am hellsten. Die Leuchtkraft fällt mit zunehmendem Abstand von der Sonne rasch ab und der Horizont erscheint trübe, die Farben der entfernten Berge verwaschen.
Bei hohem Luftdruck sinkt die Luft aus größeren Höhen ab, wo es aufgrund der tiefen Temperatur wenig Wasserdampf gibt. In der Folge wird auch die Luft nahe am Erdboden trockener, wodurch die Sichtweite erhöht wird. Aber auch nach Durchzug einer Kaltfront gelangt oft kalte Polarluft zu uns, die ebenfalls trockener ist, als die vorherige Luftmasse. Deswegen erscheinen nach einem Regen, der zusätzlich die Staubteilchen auswäscht, die Farben in der Natur oft kräftig und gesättigt und weit entfernte Objekte treten deutlicher hervor.