
Bundesbank-Studie Geldvermögen steigt auf über neun Billionen Euro
Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist im vierten Quartal 2024 zum fünften Mal in Folge gewachsen. Besonders profitierten die vermögendsten zehn Prozent der Haushalte.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte ist auch im vierten Quartal 2024 gewachsen - um 136 Milliarden Euro. Damit lag es zum Jahresende bei 9,05 Billionen Euro, wie die Bundesbank heute mitteilte. "Mit dem bereits fünften Anstieg in Folge setzte sich die seit Ende 2023 andauernde Wachstumsserie somit fort", erklärte die deutsche Notenbank.
Einer der Gründe sind Kursgewinne an den Börsen bei Aktien und Fondsanteilen. Insgesamt hätten die Bewertungsgewinne im Schlussquartal bei 57 Milliarden Euro gelegen. Allein bei Fondsanteilen seien es 25 Milliarden Euro gewesen.
Große Vermögen profitieren am meisten
Die Bundesbank betrachtete auch die Verteilung der Vermögen und gibt damit einen Hinweis darauf, wer von dem Vermögenswachstum am meisten profitiert. "Die vermögensärmere Hälfte der Verteilung hält ihr Geldvermögen nahezu ausschließlich in risikoarmen Anlagen in Form von Einlagen und Versicherungsansprüchen", erklärten die Notenbanker. Hier sei die Rendite in den vergangenen Jahren entsprechend gering und zumeist sogar negativ ausgefallen.
Ein Vergleich von vier Vermögensgruppen zeige, dass die im Schnitt erzielbaren realen Renditen mit zunehmendem Nettovermögen steigen, schreibt die Bundesbank. Unterschieden worden sei zwischen dem oberen Prozent der Nettovermögensverteilung, den nächsten neun Prozent, den dann nachfolgenden 40 Prozent sowie der vermögensärmeren unteren Hälfte der Vermögensverteilung.
"Die Rendite der vermögendsten zehn Prozent der Haushalte wurde hingegen maßgeblich durch die Rendite von Kapitalmarktinstrumenten geprägt." Kursanstiege an den Börsen hätten im vergangenen Jahr zu hohen Renditen beigetragen.
Konjunkturelle Unsicherheit
Laut Bundesbank schichteten Haushalte Gelder von länger laufenden Einlagen, die eine höhere Verzinsung abwerfen, zu sehr kurzfristigen Einlagen um. Dahinter stünden die gestiegene wirtschaftliche Unsicherheit sowie sinkende Zinsen. Die Konjunktur in Deutschland schwächelt seit Längerem. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel schließt sogar eine leichte Rezession im laufenden Jahr nicht aus. Damit würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das dritte Jahr in Folge sinken. Zudem schwenkte die Europäische Zentralbank (EZB) Mitte 2024 auf einen Zinssenkungskurs um.