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Dow im Minus Viel Unsicherheit an der Wall Street
Anders als die Märkte in Europa ist die Wall Street heute nicht in Tritt gekommen. Es herrscht weiterhin viel Unsicherheit in Sachen Zollpolitik der Regierung. Der DAX blieb derweil auf Rekordkurs.
Bei nervösem Handel hat die New Yorker Aktienbörse heute uneinheitlich geschlossen. Vor allem der Leitindex Dow Jones rutschte schon früh ins Minus. Am Ende ging der Dow bei 44.747 Punkten um 0,28 Prozent leichter aus dem Handel.
Besser hielten sich Technologieaktien, die vor allem gegen Ende der Sitzung noch zulegten. Die Nasdaq gewann 0,51 Prozent, der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,54 Prozent auf 21.774 Punkte. Der marktbreite S&P 500 erreichte sein Tageshoch bei 6.084 Punkten und ging am Ende bei 6.082 Zählern nur leicht darunter und 0,36 Prozent höher aus dem Handel.
Nach dem Zoll-Schock durch die Ankündigung hoher Einfuhrabgaben auf Waren aus Kanada, Mexiko und China durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump war der Nasdaq 100 am Montag zunächst auf fast 21.000 Punkte abgesackt, erholte sich seither aber wieder um etwas über drei Prozent.
Scott Helfstein, Chefstratege beim Broker Global X ETFs, mahnte allerdings zur Vorsicht: "Wir befinden uns in der Ruhe vor dem nächsten Sturm." Anhaltend schwankende Aktienpreise erwartet der Experte in nächster Zeit unter anderem angesichts der geopolitischen Unwägbarkeiten. Derweil blickten die Anleger auch auf zahlreiche Firmenbilanzen, die allerdings gemischt ausfielen.
"Bei der neuen US-Regierung gibt es jeden Tag neue Anordnungen und so viele Unwägbarkeiten, dass es mich nicht überrascht, dass der Markt seit Anfang des Jahres zwischen Optimismus und Pessimismus schwankt", sagte Peter Andersen, Gründer der Investitionsfirma Andersen Capital Management.
Die Anleger blickten unter anderem auf die Entwicklungen in der US-Zollpolitik. Für die derzeit leicht steigenden Kurse sorgt Experten zufolge die Tatsache, dass sich die Antwort Chinas auf die neuen US-Maßnahmen zunächst in Grenzen gehalten hatte.
Ein anderes Thema sind die geostrategischen Verwerfungen. Ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump ist nach russischen Angaben noch im Februar oder im März möglich. Die Vorbereitungen für eine solche Begegnung seien in einem "fortgeschrittenen Stadium", sagte Leonid Sluzky, der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Beziehungen der Duma, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge.
Beobachtern zufolge könnten bei diesem Treffen Wege zu einem Frieden in der Ukraine erörtert werden. Eine Aussicht, die die Börsen weltweit sicherlich stützen würde.
In den USA wird morgen zudem der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung publiziert, heute standen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Diese sind unerwartet deutlich gestiegen. Ihre Zahl legte in der vergangenen Woche um 11.000 auf 219.000 zu, wie das Arbeitsministerium am Nachmittag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 213.000 Anträge gerechnet.
Die Januar-Daten am Freitag würden eine letzte Indikation liefern, heißt es von der Helaba. Es gebe keinen Hinweis auf eine nennenswerte Abschwächung des Beschäftigungsaufbaus. "Insgesamt dürfte sich die US-Notenbank aber darin bestärkt sehen, bezüglich Zinsänderungen eine ruhige Hand zu bewahren", lautet die Einschätzung der Helaba-Fachleute.
Amazon hat die Börse mit seiner Prognose für das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel zuletzt um mehr als drei Prozent. Im Weihnachtsquartal übertraf der weltgrößte Online-Händler mit seinen Eckdaten dagegen die Erwartungen der Analysten.
Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn unter dem Strich wurde mit 20 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Die Erlöse der Cloud-Sparte AWS, die vom KI-Boom profitiert, stieg um 19 Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar und lag damit im Rahmen der Erwartungen.
Für das laufende Quartal sagte Amazon aber einen Umsatz zwischen 151 und 155,5 Milliarden Dollar voraus. Analysten waren im Schnitt von einer Prognose über 158 Milliarden Dollar ausgegangen. Amazon verwies darauf, dass der erstarkte Dollar die Erlöse aus dem internationalen Geschäft niedriger erscheinen lassen wird.
Der DAX setzte heute seine Rekordserie fort und lässt sich auch von einer zögerlichen Wall Street nicht beirren. Dies, nachdem US-Zollsorgen zum Wochenstart den Index noch stark belastet hatten. Bei 21.921 Punkten markierte der deutsche Leitindex sein Allzeithoch und steht damit nur noch knapp unter der runden Marke von 22.000 Punkten.
Der Schlussstand lag bei 21.902 Punkten nur knapp unter der neuen Bestmarke, ein Tagesgewinn von 1,47 Prozent. Der heimische Markt trotzte damit nicht zum ersten Mal einer zögerlichen Wall Street, die unter Zinsunsicherheiten und der erratischen Zollpolitik der neuen Trump-Administration offenbar stärker leidet als der heimische Markt. Der MDAX der mittelgroßen Werte legte ebenfalls deutlich um 1,54 Prozent auf 27.059 Punkte zu.
Experte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets verglich den DAX mit einem "Stehaufmännchen". Nach dem Montagsschock sei der Leitindex "zurück auf Los", doch vielleicht sei die Ruhe im Weißen Haus auch trügerisch, gab er nach den zuletzt turbulenten Handelstagen zu bedenken.
Laut den Commerzbank-Experten könnte ein größer gewordenes US-Leistungsbilanzdefizit von Trump schon bald mit neuen Androhungen quittiert werden. Experten rechnen unter dem neuen US-Präsidenten Trump ohnehin mit höheren Volatilitäten an den Finanzmärkten.
Es bleibt also dabei: Das hohe Niveau am Aktienmarkt beruht zu einem guten Teil auf dem Prinzip Hoffnung. Die ersten Tage nach den Zollankündigungen vom Wochenende gegen Mexiko und Kanada haben aber gezeigt, dass auch für die neue Trump-Regierung die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Technische Analysten verweisen auf eine zuletzt verhaltene Marktstimmung. Schlechtere Stimmung bei den Anlegern ist an den Börsen ein Zeichen dafür, dass die Kurse weiter steigen könnten.
Der Grund: Wenn Stimmung und Zuversicht sehr groß sind, spricht das dafür, das die meisten Anleger längst in großem Umfang investiert sind. Das begrenzt die Möglichkeit für weitere Zukäufe. Ist die Stimmung hingegen schlecht, kann das bedeuten, dass die Investoren ihr Kapital aktuell zurückhalten und auf eine Gelegenheit zum Aktienkauf warten.
Nicht nur das Ausbleiben weiterer Trump-Drohungen, auch gute Nachrichten aus der deutschen Industriebranche stützten den heutigen Aktienmarkt: Die Industrieaufträge wuchsen im Dezember um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 2024 insgesamt lagen die Auftragseingänge kalenderbereinigt um 3,0 Prozent niedriger als im Vorjahr. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sprach angesichts des unerwartet kräftigen Zuwachses am Jahresende von einem Hoffnungsschimmer. Eine Trendwende sehen Ökonomen dagegen noch nicht.
Auch aus dem Unternehmenssektor kam Unterstützung, so vom Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers. Dieser startete gut in das Geschäftsjahr. Der Umsatz sei trotz einer anhaltend mauen Nachfrage aus China im ersten Quartal 2024/25 um knapp sechs Prozent auf 5,48 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Siemens-Tochter mit. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern (Ebit) kletterte um elf Prozent auf 822 Millionen Euro. Die Aktie legt über fünf Prozent zu und gehörte zu den größten Gewinnern im DAX.
Auch die im DAX hoch gewichteten Papiere des Siemens-Mutterkonzerns, der die Mehrheit hält, stiegen fast drei Prozent.
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. Der Überschuss stieg auch dank höherer Preise für Rückversicherungsschutz um etwa 28 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro. Damit erreichte die Hannover Rück ihre im November angehobene Prognose. Bei der Vertragserneuerung zum 1. Januar 2025 musste das Unternehmen im Schaden- und Unfallgeschäft jedoch einen Preisrückgang hinnehmen. Die Aktien geben im DAX zwar nach, waren aber zuvor gut gelaufen.
Bei BASF und anderen deutschen Agrar- und Chemiewerten ließen heute Vortagssorgen wegen eines enttäuschenden Ausblicks eines US-Konkurrenten weiter nach. Von den Experten der US-Bank JPMorgan hieß es, das ebenfalls im Agrarbereich starke US-Unternehmen Corteva mildere die Bedenken, die vom US-Agrarchemiekonzern FMC Corporation zuvor geschürt worden seien. Diese hatten am Vortag im Verlauf schon nachgelassen.
Der BASF-Kurs zog um 7,24 Prozent an, die Aktien war damit Tagessieger im DAX. Nach dem Zollschock vom Montag hatten sich die Papiere zuletzt am Tief seit Mitte Januar bewegt. Der 2025 bislang eingeschlagene Erholungstrend von BASF setzt sich damit weiter fort. Bislang haben die Papiere in diesem Jahr etwas mehr als neun Prozent gewonnen. In der Spitze waren sie Ende Januar zu gut 48 Euro gehandelt worden.
Der Euro hat heute im europäischen Handel nachgegeben. Am späten Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0371 Dollar gehandelt, hat sich aber im US-Handel zuletzt wieder etwas erholt auf 1,0390 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0360 (Mittwoch: 1,0422) Dollar fest.
Händler sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem sich der Euro an den vergangenen Tagen von seinem Kurseinbruch zu Beginn der Woche erholt hatte. Zur Wochenmitte war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,0442 Dollar gestiegen, was in etwa dem Niveau entspricht, das der Euro vor den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump hatte.
Die in den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe belasteten den Dollar nicht. Die Anleger warten auf den am Freitag anstehenden monatlichen US-Arbeitsmarktbericht. Neue Daten zum Auftragseingang der deutschen Industrie haben den Markt am Morgen nicht bewegt.
Die jüngste Zinsentscheidung der britischen Notenbank setzte derweil die Währung des Landes unter Druck. Das Pfund verlor zuletzt gut 0,6 Prozent 1,243 Dollar nach. Die Bank of England (BoE) hat den Leitzins wie erwartet zum dritten Mal seit der geldpolitischen Wende vom Sommer 2024 um einen Viertelpunkt auf 4,50 Prozent gesenkt. Gleichzeitig warnten die Währungshüter, dass die britische Inflation bis zum dritten Quartal im Zuge steigender Energiekosten auf 3,7 Prozent zulegen dürfte. Im Dezember lag sie trotz eines leichten Rückgangs bei 2,5 Prozent.
"Die Tatsache, dass zwei BoE-Mitglieder trotz der Anhebung der Inflationsprognose für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte gestimmt haben, zeigt, wie besorgt einige Entscheidungsträger über die Herausforderungen für das wirtschaftliche Wachstum sind", sagt Luke Bartholomew, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter abrdn.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG legt nach einem Gewinneinbruch ein Spar- und Investitionsprogramm auf und nimmt dafür in diesem Jahr weitere Ergebniseinbußen in Kauf. Der Vorstand habe "umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung der kurz- und mittelfristigen Ertragskraft der Gesellschaft beschlossen", teilte die Volkswagen-Tochter am Abend mit.
Unter anderem sollen wieder mehr Porsche-Modelle mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridmotoren ausgestattet und gebaut werden. Auch "Anpassungen in der Unternehmensorganisation" seien geplant. Für die Fahrzeugentwicklung und das Batteriegeschäft sei ein deutlicher Mehraufwand zu erwarten. Alles in allem werde das operative Ergebnis dadurch um rund 800 Millionen Euro reduziert.
Dabei rechnet Porsche mit einem geringeren Absatz und plant mit einem stagnierenden Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro. 2023 waren es noch 40,5 Milliarden. Die operative Umsatzrendite werde 2025 auf zehn bis zwölf Prozent sinken. Im vergangenen Jahr habe sie am unteren Ende der im Sommer bereits reduzierten Planungen gelegen, also bei etwa 14 (2023: 18) Prozent. Daraus errechnet sich für 2024 ein operatives Ergebnis von 5,5 bis 5,6 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang um rund ein Viertel.
Die Dividende soll in etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben. Für 2023 hatte Porsche 2,30 Euro je Stammaktie und 2,31 Euro auf die börsennotierten Vorzüge ausgeschüttet. Mehrheitsaktionär VW, der wie die Porsche AG von Oliver Blume geführt wird, wollte sich zu den Plänen nicht äußern.
Der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt hat über den Jahreswechsel Aufträge in Milliardenhöhe eingesammelt. In den Monaten Oktober bis Januar summierten sich die Bestellungen auf mehr als 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in Taufkirchen bei München mitteilte. Die Aufträge umfassten den Angaben zufolge das Radar für den Kampfjet Eurofighter, Systeme für den Kampfpanzer Leopard 2 A8 und die Modernisierung des Zentrums Elektronischer Kampf (ZEK) der Deutschen Bundeswehr.
Mit der Metro-Aktie könnte ein früherer DAX-Wert bald von der Börsenbildfläche verschwinden. Großaktionär Kretinsky will den Handelskonzern mit einer Offerte von der Börse nehmen. Er bietet im Rahmen eines Delisting-Erwerbsangebots 5,33 Euro für die schon vor längerer Zeit in den SDAX abgestiegenen Stammaktien. Am Vortag hatten die Papiere noch 36 Prozent unter diesem Preis bei 3,91 Euro geschlossen.
Die französische Großbank Societe Generale will nach einem überraschend hohen Gewinnsprung ihre Anteilseigner an der Entwicklung teilhaben lassen. Im vergangenen Jahr verdiente das Geldhaus auch dank einer Erholung im Heimatgeschäft unter dem Strich 4,2 Milliarden Euro und damit über zwei Drittel mehr als im Vorjahr, wie es am heute in Paris mitteilte. Davon will die Konkurrentin der Deutschen Bank Bank nun 1,7 Milliarden Euro für Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien ausgeben. Der Aktienkurs legte in Paris deutlich um über 13 Prozent zu.
Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal hat die Kaufzurückhaltung der Kunden in China und Nordamerika zu spüren bekommen. Der Umsatz sei im vierten Quartal 2024 auf vergleichbarer Basis um 2,5 Prozent auf 11,08 Milliarden gestiegen, teilte der Konzern mit Marken wie Maybelline Mascara und Lancome Gesichtscreme am Abend mit. Befragte Analysten hatten jedoch einen Anstieg von 4,4 Prozent erwartet.
Der Pariser Kosmetikriese leidet derzeit unter der anhaltenden Schwäche der chinesischen Wirtschaft sowie der Inflation in den Vereinigten Staaten, die die Nachfrage nach Hautpflege und Make-up in zwei der größten Märkte von L'Oreal dämpfen.
Der Absatz von Autos des US-Elektroautobauers Tesla in Deutschland ist im vergangenen Monat eingebrochen - und das, obwohl insgesamt deutlich mehr Elektroautos auf die Straßen gekommen sind. Wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht, wurden im Januar 59,5 Prozent weniger Tesla neu zugelassen als im Vorjahresmonat. In Summe waren es 1.277 Autos. Über alle Marken hinweg legte der Absatz batteriebetriebener Pkw (BEV) im Vergleich zum Januar 2024 dagegen um 53,5 Prozent zu.
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly erwartet 2025 einen deutlichen Gewinnzuwachs und setzt dabei auf die Expansion seiner begehrten Diabetes- und Abnehmmedikamente in neue Märkte. "Wir starten mit starkem Rückenwind in das Jahr 2025", erklärte heute Vorstandschef David Ricks.
Der Manager rechnet mit einem Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie auf 22,50 bis 24,00 Dollar - Analysten haben bislang 22,86 Dollar erwartet. Im vergangenen Jahr konnte sich der Gewinn je Aktie bereits auf 12,99 Dollar mehr als verdoppeln. "2024 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für Lilly", sagte Ricks. Der Konzern habe Milliarden in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten investiert und wichtige neue Wachstumstreiber auf den Markt gebracht.
Lilly-Aktien stiegen an der Wall Street um 3,35 Prozent. Der Pharmakonzern ist dank hoher Nachfrage nach seinem Diabetesmittel Mounjaro und seiner Abnehmspritze Zepbound auf Höhenflug. Hauptkonkurrent für Zepbound ist das Konkurrenzprodukt Wegovy vom dänischen Anbieter Novo Nordisk. Beide Unternehmen dominieren derzeit den rasant wachsenden Markt für Abnehmmedikamente, der Schätzungen zufolge bis Anfang der 2030er Jahre auf 150 Milliarden Dollar anwachsen könnte.
Der US-Autobauer Ford rechnet in diesem Jahr mit Verlusten von bis zu fünf Milliarden Dollar in seinem Elektrofahrzeug- und Software-Geschäft. Dies wäre ein ähnlicher Verlust wie im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt prognostiziert der Autobauer einen Gesamtgewinn vor Steuern zwischen sieben und acht Milliarden Dollar, der damit etwas geringer als 2024 ausfallen werde.
Das operative Ergebnis im vierten Quartal 2024 stieg auf 1,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr stand wegen Kosten für die Altersversorgung der Mitarbeiter noch ein Verlust von 500 Millionen Dollar in der Bilanz. Der Umsatz lag bei 48,2 Milliarden Dollar. Die Zahlen kamen nicht gut an bei den Investoren, Ford-Aktien fielen an der Nyse deutlich um 7,5 Prozent.
Der US-Mischkonzern Honeywell beugt sich dem Druck eines aktivistischen Investors und spaltet sich in drei Einheiten auf. Eines der letzten amerikanischen Industriekonglomerate teilte am Donnerstag mit, dass es seine Geschäftsbereiche Luft- und Raumfahrt sowie Automatisierungstechnik in separate Einheiten ausgliedern werde. Im Oktober 2024 hatte Honeywell-Chef Vimal Kapur bereits angekündigt, den Bereich Advanced Materials, der Produkte von der kugelsicheren Panzerung bis zu pharmazeutischen Verpackungen anbietet, abzutrennen. Alle drei Einheiten sollen an der Börse gelistet sein.
Damit dürfte der Investor Elliott, der früheren Angaben zufolge mit über fünf Milliarden Dollar an dem Konzern aus Morristown in New Jersey beteiligt ist, sein Ziel erreicht haben, Honeywell in einzelne Geschäftseinheiten zu filetieren. Portfoliomanager Tony Bancroft von Gabelli Funds schätzt, dass die Luft- und Raumfahrtsparte mit 104 Milliarden Dollar, die Automatisierungssparte mit 94 Milliarden Dollar bewertet werden könnten. Laut Honeywell soll die Aufspaltung in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein. Die Aktie gab deutlich um 5,6 Prozent nach.
Eine optimistische Prognose beflügelte die Aktie des US-Tabakkonzerns Philip Morris. Die Papiere sprangen am Ende um 10,95 Prozent auf 145,32 Dollar und waren im Verlauf bei 146,78 Dollar so teuer wie nie. Das Unternehmen erwartet 2025 einen bereinigten Gewinn zwischen 7,04 und 7,17 Dollar je Aktie, Analysten waren im Schnitt von 7,03 Dollar ausgegangen.
Hintergrund sei die starke Nachfrage nach Zigarettenalternativen, wie etwa Philip Morris' ZYN-Nikotinbeuteln. Auch die überraschend starken Umsatzzahlen für ZYN im Schlussquartal 2024 weckten Experten zufolge Hoffnungen, dass der Konzern bewusst übertrieben vorsichtige Prognosen abgibt. "Anleger denken: 'Die Prognosen sind konservativ, also werden sie wohl immer wieder übertroffen oder im Laufe des Jahres erhöht. Deswegen steigt die Aktie", erläutert Gaurav Jain, Analyst bei der britischen Großbank Barclays.