
Italienische Luxusunternehmen Prada trägt nun auch Versace
Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit sind zwei der größten Namen der italienischen Modewelt künftig unter einem Dach vereint.
Der italienische Luxuskonzern Prada übernimmt das Modehaus Versace von der US-Holdinggesellschaft Capri. Dies teilte der Prada-Konzern, zu dem auch andere Luxusmarken wie Miu Miu und Church's gehören, in Mailand mit. Der Kaufpreis wurde mit 1,25 Milliarden Euro angegeben.
Mit der Übernahme setzt das Unternehmen seinen Expansionskurs fort. Prada trotzt bislang der Abkühlung der Nachfrage im Luxussegment, während Versace zuletzt Verluste geschrieben hatte.
Zuvor bereits Spekulationen über Kauf
Der Zusammenschluss stärkt Italiens Position in der von französischen Konzernen dominierten Luxusbranche. "Wir wollen Versaces Erbe fortführen, seine kühne und zeitlose Ästhetik feiern und neu interpretieren", sagte Prada-Chef Patrizio Bertelli. Zugleich wolle man Versace eine starke Plattform bieten, die auf jahrelangen Investitionen und langjährigen Beziehungen basiere.
Der Preis, den Prada für Versace zahlt, liegt deutlich unter dem Wert von rund 2,15 Milliarden Dollar inklusive Schulden, den Capri im Jahr 2018 für das Modehaus aufgebracht hatte. Capri Holdings Limited, damals noch unter dem Namen Michael Kors bekannt, hatte Versace von der Gründerfamilie und dem Finanzinvestor Blackstone übernommen.
Spekulationen über ein Interesse von Prada an Versace gab es schon seit Beginn dieses Jahres. Nach Informationen der Tageszeitung "Corriere della Sera" gab es zuletzt jedoch noch einige Hindernisse. Auch die umstrittenen Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump gegen andere Länder - auch gegen Italien - hätten Sorgen bereitet.