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Gewinnsprung zum Jahresauftakt SAP-Software bei Kunden sehr gefragt

Stand: 23.04.2025 08:24 Uhr

Europas größter Softwarehersteller SAP hat den Gewinn im ersten Quartal überraschend deutlich gesteigert. Allerdings ist ungewiss, wie sich die US-Zollpolitik auf das internationale Geschäft auswirkt.

Im vergangenen Jahr erzielte SAP ein Rekordergebnis, auch im laufenden Jahr lief das Geschäft im ersten Quartal glänzend. Christian Klein, der Chef des größten europäischen Software-Konzerns, ist deshalb zufrieden: "Angesichts des makroökonomischen Umfelds hat SAP sehr gut abgeschnitten."

Beschäftigtenzahl weitgehend unverändert

Das bereinigte operative Ergebnis stieg unerwartet stark um 58 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten milliardenschwere Kosten für Abfindungsprogramme die Bilanz belastet. Um sich für die aktuelle Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) fit zu machen, hat SAP insgesamt etwa 10.000 Jobs auf den Prüfstand gestellt. Da gleichzeitig aber in zukunftsträchtigen Bereichen eingestellt wurde, blieb die Gesamtzahl der Beschäftigten weitgehend unverändert.

Die Cloud-Erlöse wuchsen im Berichtszeitraum etwas schwächer als Marktbeobachter prognostiziert hatten um 26 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro. Das Auftragsvolumen in diesem Bereich sei allerdings um 29 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro angeschwollen, betonte SAP-Finanzchef Dominik Asam.

Im Verkauf bei den Kunden läuft es weiter rund bei den Walldorfern. Der Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 9,01 Milliarden Euro nach oben, weil die Angebote rund um Software aus der Cloud die Geschäfte antrieben. Unter dem Strich konnte SAP wieder einen Gewinn vorweisen, nachdem im Vorjahresquartal Kosten für den Stellenumbau belastet hatten. Das Nettoergebnis lag im Quartal bei 1,80 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte SAP mit 824 Millionen Euro Verlust rote Zahlen geschrieben.

Unsicherheiten wegen Trumps Zollpolitik

Vorstandschef Klein sprach das Thema US-Zölle an und redete von einem dynamischen Umfeld, das auch von der Zollpolitik beeinflusst werde. Finanzchef Asam verwies darauf, dass die Produkte, die nicht über Abonnementgebühren bezahlt werden, unter einer schwachen Wirtschaftsentwicklung leiden könnten. Dazu gehört unter anderem die Reisekostenabrechnungs-App Concur, die Arbeitsvermittlung Fieldglass und auch der Beschaffungsmarktplatz Ariba.

Der Zollkonflikt und eine schwache Wirtschaftslage weltweit würden sich dann darüber auch in den Geschäften von SAP niederschlagen. Hinzu kommt, dass der derzeit schwächere Dollar die Geschäfte belasten könnte, denn die USA sind der größte Markt für SAP.

"Mit einem Anteil der besser planbaren Umsätze von 86 Prozent ist das Geschäftsmodell der SAP trotz unsicherer Zeiten nach wie vor widerstandsfähig", sagte Klein. Mit besser planbaren Umsätzen sind vor allem vertraglich gesicherte Aboeinnahmen und Wartungserlöse gemeint. Für das Gesamtjahr 2025 peilt SAP aber weiterhin einen Betriebsgewinn von 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro an.

Aktie auf Erholungskurs

Laut Analyst Charles Brennan vom Investmenthaus Jefferies sollten die Ergebnisse nach der Kursschwäche und vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheit "ermutigend" wirken. Nur wenige andere Unternehmen in diesem Sektor könnten im Cloud- und Softwarebereich mit dem Wachstum der Walldorfer mithalten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 23. April 2025 um 06:01 Uhr.