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Europas Flughäfen Wieder mehr Passagiere als vor der Pandemie
Erstmals sind wieder mehr Passagiere von Europas Flughäfen geflogen als vor Corona. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Und die deutschen Flughäfen hinken bei der Erholung weiter hinterher.
Die europäischen Flughäfen haben im vergangenen Jahr beim Passagieraufkommen erstmals das Niveau von vor der Corona-Pandemie übertroffen. Mehr als 2,5 Milliarden Reisende nutzten 2024 europäische Flughäfen, wie der Flughafenverband ACI Europe am Mittwoch mitteilte. Das sind 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr und 1,8 Prozent mehr als 2019.
Besonders nachgefragt waren dabei internationale Flugverbindungen. Hier betrug der Anstieg im Jahresvergleich 8,8 Prozent. Auf Inlandsstrecken sieht der Verband hingegen eine "teilweisen Verlagerung auf die Bahn" in einigen Ländern, darunter Deutschland. Im Vergleich zu 2019 sank das Fluggastaufkommen auf Inlandsflügen um 6,3 Prozent.
London-Heathrow bleibt Europas größter Flughafen
Die europäische Luftfahrtindustrie habe "stark steigenden Ticketpreisen, einer unter Druck stehenden Lieferkette, schwachem Wirtschaftswachstum und geopolitischen Spannungen" getrotzt, erklärte ACI-Chef Olivier Jankovec. Die Erholung falle allerdings nicht gleichmäßig aus - so hätten Billig-Airlines sowie deren bevorzugte Flughäfen besonders profitiert.
Und auch geografisch gibt es Unterschiede: Dank des Tourismus in Italien (plus 17,0 Prozent seit 2019) und Spanien ist das Fluggastaufkommen dort besonders stark gestiegen, erklärte der Flughafenverband. Die Türkei (plus 23,1 Prozent) profitiere zudem von umgeleiteten Flugverbindungen nach und über Russland wegen des Krieges in der Ukraine. So konnte sich auch Istanbul mit mehr als 80 Millionen Passagieren als zweitgrößter Flughafen hinter London-Heathrow (83,9 Millionen Passagiere) behaupten.
Die deutschen Flughäfen sind mit einem Minus von 16,6 Prozent bei dem Passagieraufkommen hingegen besonders von dem Trend weg von Inlandsflügen betroffen. Auch in anderen Ländern wie Schweden, Israel oder Finnland konnte das Niveau von vor der Pandemie ebenfalls noch nicht wieder erreicht werden.