Kamala Harris

Ex-Präsidentschaftskandidatin Harris kritisiert Trump für "engstirnige Vision"

Stand: 01.05.2025 10:12 Uhr

Am 100. Tag von Trumps Amtszeit hat sich seine ehemalige Rivalin, die Demokratin Harris, zur Politik des US-Präsidenten geäußert. Sie kritisierte Trump scharf und rief Demokraten auf, nicht den Mut zu verlieren.

Die frühere US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat in einer Rede ihren Ex-Konkurrenten, Präsident Donald Trump, scharf kritisiert. Trump setze in hohem Tempo ein "seit Jahrzehnten vorbereitetes Programm" um, mit dem er eine "engstirnige, eigennützige Vision von Amerika" verfolge, "in der diejenigen bestraft werden, die die Wahrheit sagen". Unter Trump würden Loyalisten bevorzugt, Machtmissbrauch betrieben und "jeder sich selbst überlassen".

Es war Harris' erste größere Rede nach der deutlichen Wahlniederlage im November - just am 100. Tag von Trumps zweiter Amtszeit. Hinter dem "scheinbaren Chaos" der ersten Monate unter Trumps würden der Abbau der öffentlichen Bildung und des Staates sowie die Privatisierung seiner Dienstleistungen vorangetrieben. "Und das alles, während den Reichsten Steuererleichterungen gewährt werden."

Demokratischer Mut gegen Trumps Angstmacherei?

"Statt einer Regierung, die dafür arbeitet, die höchsten Ideale Amerikas voranzubringen, erleben wir die umfassende Aufgabe dieser Ideale", sagte die Demokratin. Gleichzeitig fühle sie sich inspiriert von Amerikanerinnen und Amerikanern, die trotz Gefahren für deren Freiheit und Existenz gegen die Politik Trumps kämpften.

Trump und seine Regierung machten von der Vorstellung Gebrauch, "dass wenn sie einigen Leuten Angst einflößen können, das eine abschreckende Wirkung auf andere haben wird", so Harris. "Doch was sie außer Acht gelassen haben, ist, dass Angst nicht das Einzige ist, das ansteckend ist. Mut ist ansteckend." Sie warnte jedoch, dass sich die Lage wahrscheinlich erst verschlechtern werde, ehe es besser werde.

Eigene Zukunft ungewiss

Harris lobte in ihrer gut 15-minütigen Rede in Kalifornien demokratische Politiker, die Kritik an Trump geübt hätten. Sie erwähnte die Senatoren Cory Booker, Chris Van Hollen und Chris Murphy sowie den unabhängigen Senatoren Bernie Sanders. Zudem nannte sie die Abgeordneten Jasmine Crockett, Maxwell Frost und Alexandria Ocasio-Cortez.

Harris ging in der Rede nicht auf ihre politische Zukunft ein. Sie wird als Nachfolgerin von Gavin Newsom gehandelt, dem demokratischen Gouverneur von Kalifornien. Newsom wiederum werden mögliche Ambitionen in der Hauptstadt nachgesagt.

Zuletzt hatte es Kritik an der Demokratischen Partei gegeben - auch von der eigenen Wählerschaft. Zu wenig habe sich die Partei nach der Wahlniederlage zu Wort gemeldet. Protest gegen die Regierung Trump verläuft derzeit außerparlamentarisch - und auch das mit geringen Teilnehmerzahlen, wie etwa vor den Tesla-Showrooms des Regierungsberaters Elon Musk.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 01. Mai 2025 um 18:30 Uhr.