
Nach Eklat im Weißen Haus US-Regierung bleibt bei ihrer Linie
In Washington hält man am Ukraine-Kurs von Präsident Trump fest. Außenminister Rubio und Trumps Sicherheitsberater Waltz verteidigten das Verhalten des Präsidenten. Der Wille zu Friedensverhandlungen bestehe aber weiterhin.
Kein Einlenken in Washington, die USA beharren auf ihren Standpunkten. US-Außenminister Marco Rubio verteidigte das Verhalten von Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance. Wolodymyr Selenskyj sei es gewesen, der das Treffen am Freitag im Weißen Haus zum Platzen gebracht habe, so Rubio im Fernsehsender ABC.
Die USA sind nach Rubios Worten aber bereit, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, wenn die ukrainische Seite zum Frieden bereit ist: "Das Ziel von Präsident Trump ist es, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen", so Rubio. "Das ist Trumps einziges Ziel."
"Wir haben drei Jahre damit verbracht, Putin zu beschimpfen"
Auf die Frage, warum Trump sich derart stark Russland annähere, Selenskyj einen Diktator genannt habe, Wladimir Putin aber nicht, sagte Rubio: "Wir haben drei Jahre damit verbracht, Putin zu beschimpfen. Das ist jetzt nicht der Punkt. Der Punkt ist, die Russen jetzt zu Verhandlungen zu bringen. Vielleicht wollen sie keinen Deal. Wir wissen es nicht. Wir haben drei Jahre nicht mit ihnen gesprochen. Aber vielleicht wollen sie ihn doch."
Trumps nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz wurde bei CNN gefragt, ob Präsident Trump einen Rücktritt von Selenskyj verlange. "Wir brauchen einen Anführer, der mit uns verhandeln kann, schließlich mit den Russen verhandeln und diesen Krieg beenden kann", sagte Waltz und ergänzte: "Wenn sich herausstellt, dass Präsident Selenskyjs persönliche oder politische Ziele von einer Beendigung der Kämpfe in seinem Land abweichen, dann haben wir ein echtes Problem."
Kritik aus den eigenen Reihen
Dagegen lehnte der republikanische Senator James Lankford die Forderungen nach einem Rücktritt Selenskyjs strikt ab. Der Senator aus Oklahoma gehört zu den kritischen Stimmen in den Reihen von Trumps Republikanern. Lankford zeigte bei NBC Verständnis für Selenskyjs Haltung: "Selenskyj ist zu Recht besorgt darüber, dass Putin jedes einzelne Abkommen, das er je unterzeichnet hat, gebrochen hat und man ihm nicht trauen kann. Deshalb möchte er bestimmte Sicherheitsgarantien."
Lankford nannte Putin einen "KGB-Schurken, der seine politischen Gegner ermordet, einen Diktator." Der Senator vertrat die Ansicht, dass die USA der Ukraine nicht den Rücken kehren werden. Präsident Trump werde weiter versuchen, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen, so Lankford.
"Wir müssen diese beiden, Selenskyj und Putin, an einen Tisch bringen und zu irgendeiner Art von Lösung kommen - die möglicherweise wie Nord- und Südkorea aussieht für eine lange Zeit, mit einer Grenzlinie, an der man sich gegenübersteht, aber ohne aktiven Krieg."