Marco Rubio

Entzug von Visa US-Regierung droht ausländischen Studierenden

Stand: 27.03.2025 21:59 Uhr

Die US-Regierung will weiter gegen Studierende vorgehen, die aus ihrer Sicht für Unruhe sorgen. Hunderte Visa wurden laut US-Außenminister Rubio bereits entzogen. Aktuell sorgt die Festnahme einer türkischen Doktorandin für Aufsehen.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump geht immer schärfer gegen Migranten vor. Darunter auch Menschen mit Aufenthaltstiteln oder gültigem Visum. Nun hat US-Außenminister Marco Rubio eine scharfe Warnung an alle Studenten mit einem Visum gerichtet. Wer mit einem sogenannten F-1-Visum in die USA zum Studium eingereist sei und hier Unruhe stifte, dem werde das Visum entzogen. "Und wenn Sie Ihr Visum verloren haben, sind Sie nicht mehr legal in den Vereinigten Staaten."

Auf die Frage, ob Berichte über die Entziehung von 300 Visa zutreffen, sagte Rubio: "Vielleicht sind es inzwischen mehr als 300. Wir machen das jeden Tag, jedes Mal, wenn ich einen dieser Verrückten finde."

Rubio reagierte mit seinen Äußerungen auf den Fall der türkischen Doktorandin Rümeysa Öztürk an der Tufts Universität bei Boston im Bundesstaat Massachusetts, die auf offener Straße von Beamten des Heimatschutzministeriums in dunkler Zivilkleidung gestoppt und festgenommen wurde. Die verstörenden Bilder aus einer Überwachungskamera von der Festnahme sorgten für Entsetzen.

Türkische Doktorandin in Gefängnis verlegt

Die Doktorandin war Co-Autorin eines Artikels in einer Studentenzeitung von 2024, in dem die Uni aufgefordert wurde, anzuerkennen, dass es klare Hinweise auf einen Völkermord an Palästinensern gebe. Zugleich wurde die Universität aufgerufen, nicht in Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu investieren.

Bekannte der Doktorandin hatten an die Behörden appelliert, berichtete der Boston Globe. Sie versicherten, dass Rümeysa Öztürk keine Anführerin sei oder etwas Verbotenes getan habe. Ihre Professoren seien geschockt von der Festnahme. Tausende Menschen demonstrierten nach Angaben des Boston Globe gegen die Festnahme.

Ein Bezirksgericht hatte noch angeordnet, dass die junge Frau nicht aus Massachusetts gebracht werden darf. Sie wurde nach Angaben der Behörden dennoch in den Bundesstaat Louisiana verlegt - in ein 2.500 Kilometer entferntes Gefängnis der Einwanderungsbehörde ICE.

Fall Chalil erregte großes Aufsehen

In Louisiana soll auch der palästinensische Student Mahmoud Khalil inhaftiert sein. Auch sein Fall hatte für das Aufsehen gesorgt. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt seiner Anwältin zufolge eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA und ist mit einer US-Amerikanerin verheiratet.

Die US-Regierung will ihn abschieben und wirft ihm unter anderem vor, auf dem Campus Flugblätter mit dem Logo der Terrororganisation Hamas verteilt zu haben. Khalil Anwälte bestreiten das.