
Hart umkämpfte Nachwahl Labour-Partei siegt überraschend in Schottland
In einer Nachwahl für das schottischen Parlament hat die Labour-Partei des britischen Premierministers Starmer einen unerwarteten Sieg errungen. Der Wahlkampf war von Rassismusvorwürfen geprägt.
Die Labour-Partei des britischen Premierministers Keir Starmer hat einen unerwarteten Sieg bei einer hart umkämpften und von Rassismusvorwürfen geprägten Nachwahl für das schottische Parlament errungen.
In dem Wahlkreis Hamilton, Larkhall und Stonehouse, der südöstlich von Glasgow liegt, gewann sie den bisher von der Schottischen Nationalpartei (SNP) gehaltenen Sitz. Er war nach dem Tod einer parlamentarischen Staatssekretärin freigeworden.
Überraschende Schlappe für Reform UK
Den Wahlergebnissen nach lag die Labour-Partei mit ihrem Kandidaten Davy Russell vor der SNP, während die Partei Reform UK des Rechtspopulisten Nigel Farage nur auf Platz drei kam.
Laut Wettquoten war dagegen mit einem deutlichen Sieg für die SNP gerechnet worden, Labour wurde noch hinter Reform UK gesehen.
Rassismusvorwürfe im Wahlkampf
Es war einer der rauesten Wahlkämpfe in der jüngeren Geschichte des Landes, in dem Farages Reform UK wiederholt die pakistanische Abstammung des schottischen Labour-Vorsitzenden Anas Sarwar thematisiert hatte.
Labour und SNP hatten dies als rassistisch und als Versuch verurteilt, die Gesellschaft zu spalten. Premierminister Starmer gratulierte Davy Russel und seinem Team auf der Plattform X heute zu ihrem "fantastischen Sieg".
Aufwind für Reform UK in Schottland
Der Wahlerfolg könnte etwas Druck von Starmer nehmen. Seine Partei hat seit ihrem klaren Sieg bei der britischen Parlamentswahl im vergangenen Jahr stark an Zustimmung verloren. Labour hatte Steuern erhöht, Sozialleistungen gekürzt und war in eine Spendenaffäre geraten.
Ein Jahr vor der Parlamentswahl in Schottland konnte Reform UK dort trotz der aktuellen Wahlschlappe zuletzt überraschend an Zustimmung gewinnen. Dabei wird sie mit ihrer Anti-Einwanderungs- und Anti-EU-Politik eigentlich eher mit englischem Nationalismus in Verbindung gebracht.