
Beerdigung in Rom Franziskus' letzter Weg
Ein Papst der Armen bis zuletzt: Franziskus wählt Santa Maria Maggiore als Grabstätte. Dort wird er von Bedürftigen empfangen und in einem schlichten Grab beigesetzt. Ein letzter Weg voller Symbolkraft.
Franziskus' letzter Weg wird ihn von den Mächtigsten der Welt zu den Ärmsten führen. Auf dem Petersplatz wird das feierliche Requiem für den verstorbenen Papst gefeiert. In der ersten Reihe sitzen Präsidenten von Donald Trump bis zu Frank-Walter Steinmeier. Die Messe leitet Kardinal Re, der das Kardinalskollegium führt.
Doch anders als die meisten Päpste, auch anders als zuletzt sein Vorgänger Benedikt XVI., wollte Franziskus nicht im Petersdom bestattet werden. "Der Ort ist schon vorbereitet - ich will in Santa Maria Maggiore begraben werden", hatte Franziskus einst in einem Interview mit einem mexikanischen Fernsehsender erklärt. Daher wird der Leichnam nach der Trauerfeier noch einmal quer durch das Zentrum von Rom überführt.
Vor Franziskus' Lieblingskirche in der Nähe des Hauptbahnhofs Termini wird er von einer Gruppe Armer und Bedürftiger empfangen werden. Sie sollen ihm als Letzte die letzte Ehre erweisen - denn die Armen hätten immer einen besonderen Platz in seinem Herzen gehabt, heißt es in einer Erklärung des Heiligen Stuhls.

Die Kirche Santa Maria Maggiore, in der Papst Franziskus begraben wird.
Rom stellt sich auf Hunderttausende Gäste ein
Doch zuvor wird Rom einen selbst für diese Stadt außergewöhnlichen Tag erleben. Hunderttausende Menschen werden erwartet - die meisten werden die Trauerfeier gar nicht auf dem Petersplatz verfolgen können, sondern auf Großbildschirmen in der Nähe.
Gleichzeitig halten sich etwa 50 Staats- und Regierungschefs und zehn Monarchen in der Stadt auf, zum Teil mit allerhöchster Sicherheitsstufe. Auf den Straßen, auf dem Tiber, in der Luft und sogar im Untergrund der Stadt sind Tausende Sicherheitskräfte im Einsatz. Spezialgeräte zur Drohnenabwehr wurden aufgebaut - sie sollen verhindern, dass private Fluggeräte aufsteigen.
Und dann ist auch noch die Überführung des Leichnams zu seiner Grabstätte zu überwachen, wie Fabio Ciciliano erklärt, der Chef des italienischen Zivilschutzes. "Das Besondere ist die Überführung seiner Heiligkeit vom Petersdom zur Basilika Santa Maria Maggiore. Wir erwarten, dass ihm dort, nachdem die Kirche wieder zugänglich ist, Zehntausende Gläubige die letzte Ehre erweisen wollen. Für die, die nicht aus Rom sind, erinnere ich daran, dass der Platz davor sehr viel kleiner ist, als der Petersplatz und die Via della Conciliazione." Das könne natürlich für Probleme sorgen", so Ciciliano.
Empfang durch eine Gruppe Bedürftiger
Auf den Stufen von Santa Maria Maggiore sollen dann 40 Menschen mit weißen Rosen warten, die - wie Franziskus es formuliert hat - am Rand der Gesellschaft stehen. Obdachlose, Gefangene, Migranten und Transmenschen. Die Bestattung selbst ist öffentlich nicht zu sehen. Franziskus' Grabmal ist schlicht, ohne jeden Schmuck und Schnörkel, wie er in seinem Testament festgehalten hat.
Rolandas Makrickas, der für die Kathedrale zuständige Kurienkardinal, hat das Grab vorbereitet: "Wie er es gewollt hat. Sein Leben war einfach, auf das Wesentliche beschränkt und auch sein Grab soll das bezeugen. Es sollte nicht zu kunstvoll gestaltet sein. Er hat diese Details in sein Testament aufgenommen, nicht weil ihm das Grab wichtig gewesen wäre, sondern weil er nicht wollte, dass es etwas zeigt, was er nicht gelebt hat." Da gebe es auch eine Parallele zu der Entscheidung, nicht im Apostolischen Palast, sondern im Gästehaus Santa Marta zu leben, so Makrickas.
Die Grabplatte besteht aus ligurischem Marmor und trägt nur die Inschrift "Franciscus", darüber eine Nachbildung von Franziskus' Brustkreuz.