
Mehrere Verletzte in Stuttgart Mann fährt mit Auto in Menschengruppe
In Stuttgart ist ein Mann mit einem Auto in eine Menschengruppe gefahren. Laut Polizei gibt es mehrere Schwerverletzte. Der Fahrer sei festgenommen worden. Die Polizei geht inzwischen von einem Unfall aus.
Ein Geländewagen ist am frühen Freitagabend in eine Personengruppe am Olgaeck in Stuttgart gefahren. Was ist bisher bekannt und was nicht?
Was ist passiert?
Ein Mercedes G-Klasse ist am Freitagabend gegen 17:50 Uhr in Stuttgart in eine Gruppe von Menschen gefahren. Dabei wurden laut Polizei acht Menschen verletzt. Eine Verletzte starb kurz darauf. Der Vorfall ereignete sich an der Stadtbahn-Haltestelle Olgaeck. Details zum Unfallhergang sind noch nicht bekannt. Entgegen ersten Annahmen der Polizei war der Fahrer nicht aus der Olgastraße in die Hohenheimer Straße eingebogen, sondern kam vom Charlottenplatz her. Das teilte die Polizei dem SWR am Samstag mit. Das Fahrzeug kam teils auf der Straße, teils auf dem Bereich, auf dem sonst Fußgänger an der Ampel warten müssen, zum Stehen. Das Metallgerüst dahinter wurde umgebogen. Wie schnell das Auto in die Menge fuhr, war einem Polizeisprecher zufolge unklar. Die Polizei sagte auf Nachfrage des SWR, dass sich die Menschengruppe zum Zeitpunkt des Unfalls nicht auf der Straße, sondern im Bereich der Haltestelle befand.

In der Stuttgarter Innenstadt ist nach Polizeiangaben ein Auto in eine Menschenmenge gefahren.
Wie geht es den Opfern?
Bei dem Unfall wurden insgesamt acht Menschen verletzt. Drei davon wurden nach Auskunft der Feuerwehr lebensgefährlich verletzt. Darunter eine 46-Jährige. Am späten Freitagabend teilte die Polizei mit, dass die Frau an ihren Verletzungen im Krankenhaus starb.
Zu den Verletzten gehören nach Angaben des Klinikums Stuttgart auch fünf Kinder. Für sie konnte ein Sprecher am Freitagabend vorsichtig Entwarnung geben. "Ein Kind wurde am Abend noch durch Traumatologen und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen operativ versorgt und wird im Anschluss intensivmedizinisch weiterbehandelt", erklärte Kliniksprecher Stefan Möbius. Außerdem würden zwei Erwachsene im Klinikum behandelt. "Zwei der Patienten waren schwerstverletzt und mussten im Schockraum behandelt werden."
Am Samstagmorgen bestätigte ein Polizeisprecher dem SWR, dass alle Verletzten außer Lebensgefahr seien.

Mitten im Feierabendverkehr fährt in der Stuttgarter Innenstadt ein Auto in eine Menschengruppe an einer U-Bahn-Haltestelle.
Was wissen wir über den Fahrer?
Der Fahrer des Autos, ein 42 Jahre alter Mann, wurde nach Polizeiangaben festgenommen und vernommen. Laut Sicherheitskreisen handelt es sich um einen deutschen Staatsangehörigen. Er blieb selbst unverletzt. Im Auto des Mannes saß auch sein fünf Jahre altes Kind. Dieses sei ebenfalls unverletzt geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Weitere Details zu dem Kind nannte er nicht.
War es ein Unfall oder ein Anschlag?
Nach aktuellem Ermittlungsstand handelt es sich bei dem Vorfall laut Polizei definitiv um einen Unfall. "Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass es sich bei dem tragischen Ereignis am Olgaeck um einen Verkehrsunfall handelt", teilte Stuttgarts Stadtsprecherin Susanne Kaufmann mit.
Zuvor teilte die Polizei mit, dass derzeit keinerlei Hinweise vorliegen, die auf "eine vorsätzliche Gewalttat oder ein Anschlagsgeschehen" schließen ließen. Gleichwohl dauerten die umfangreichen Ermittlungen zu den Hintergründen weiter an. Dabei sei auch ein Sachverständiger einbezogen worden, hieß es weiter.
Wie geht es weiter?
Die Polizei versucht nun zu klären, wie es zu dem Vorfall kam. Zeugen würden verhört, sagte die Polizeisprecherin. Unfallspezialisten schauten sich den Ort am Abend genau an. Am Samstagmorgen legten Menschen Blumen an die Unfallstelle und entzündeten Kerzen.

Die Verletzten sind außer Lebensgefahr, hieß es am Samstagmorgen.
Welche Reaktionen gibt es auf den Unfall?
Der Stuttgarter Ordnungsbürgermeister Clemens Maier (Freie Wähler) verschaffte sich noch am Freitagabend persönlich einen Eindruck von dem Unfall. Er erklärte zusammen mit Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU): "Wir sind erschüttert über diesen tragischen Verkehrsunfall, in dessen Folge nun eine 46-jährige Frau gestorben ist. Ihren Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. In Gedanken sind wir bei allen Verletzten und deren Familien und wünschen ihnen eine baldige Genesung."
Auch auf Social Media beschäftigt der Unfall viele Menschen. Viele sind in Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen. Manche betonen auch, dass die Kreuzung, an der sich der Unfall ereignet hat, oft eine gefährliche Stelle sei. Eine Userin schreibt: "Bin dort früher täglich vorbei und habe mir oft gedacht, dass diese Kreuzung sehr gefährlich werden kann. Ich wünsche allen Verletzten schnell und vollständige Genesung." Eine andere Userin sagt: "Ich, die jeden Tag zur Arbeit an dieser Stelle vorbeifährt, muss mich jedes Mal daran erinnern an die Fußgänger, an den Gegenverkehr (...) zu achten. Plus die Straßenbahn könnte auch noch einfahren, wenn man nicht rechtzeitig abbiegen kann, (...). Also alles in einem eine furchtbare Verkehrssituation!"
Sendung am Fr., 2.5.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW