Das Wappen der Polizei Mecklenburg-Vorpommern an der Uniform eines Polizeibeamten.

Mecklenburg-Vorpommern Tatverdächtiger nach Messerattacke in Wismar abgeschoben

Stand: 13.02.2025 14:05 Uhr

Nach dem Angriff auf eine 63-jährige Frau in Wismar ist der tatverdächtige 21-jährige Iraner nach Griechenland abgeschoben worden.

Vier Tage nach einer Messer-Attacke auf eine 63-jährige Frau in Wismar ist der tatverdächtige 21-jährige Iraner nach Griechenland ausgewiesen worden. Das teilte das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns am Donnerstag mit. Der junge Mann sei 2022 unerlaubt in die Bundesrepublik gekommen. Nachdem den Behörden im September 2024 erfuhren, dass er in Griechenland bereits als Flüchtling anerkannt ist, sei die Rückführung seit längerem vorbereitet und nun vollzogen worden. Innenminister Christian Pegel (SPD) begrüßte, dass die Justiz diesem Schritt trotz des seit Sonntag laufenden Strafverfahrens zugestimmt habe.

Frau musste im Krankenhaus behandelt werden

Der Verdächtige soll am Sonntagmorgen eine 63-jährige Frau mit einem Messer angegriffen und verletzt haben. Laut Polizei war sie im Bereich der Straße Am Torney mit ihrem Hund unterwegs, als der Angreifer auf sie losging. Sie habe Verletzungen am Oberschenkel erlitten. Eine etwa drei Zentimeter große Wunde musste operiert werden. Der Angreifer wollte fliehen, doch Zeugen alarmierten umgehend Rettungskräfte und die Polizei und verfolgten den Mann. Er wurde in der Flüchtlingsunterkunft Haffburg festgenommen. Das Amtsgericht ordnete nach der Festnahme statt der Untersuchungshaft zunächst die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war nicht auszuschließen, dass der 21-Jährige zur Tatzeit nicht schuldfähig war.

Mehrere Angriffe seit Januar

Nach Angaben der Behörden ist der Iraner in den vergangenen Wochen mehrfach auffällig geworden. Anfang Januar soll er eine 16-jährige Jugendliche am Bahnhof in Wismar belästigt und geschlagen haben. Wenige Tage danach soll er eine 31 Jahre alte Frau im Stadtteil Kagenmarkt und kurz darauf einen Ladendetektiv in einem Geschäft in der Altstadt angegriffen haben.

FDP: Keine Hindernisse für frühere Abschiebung

Der FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende René Domke kritisierte unterdessen, dass der Iraner nicht schon früher abgeschoben worden sei. Es habe keine Hindernisse für eine Abschiebung gegen, so Domke in einer Pressemitteilung. Er erwarte von Innenminister Pegel in der geplanten Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags am Freitag eine Erklärung.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Schwerin | 13.02.2025 | 15:00 Uhr