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Mecklenburg-Vorpommern Internationale Hacker sollen hinter Cyberangriff auf Bergen stecken
Knapp drei Monate nach dem Cyberangriff auf die Stadt Bergen kann die Verwaltung ab Montag wieder nahezu normal arbeiten. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft steckt eine international agierende Hackergruppe namens "Monti" hinter dem Angriff.
Eine international agierende Hackergruppe namens "Monti" hat sich im November ins System der Stadtverwaltung von Bergen (Landkreis Vorpommern-Rügen) gehackt und eine Datei auf den Server gespielt, die eine Verbindung ins Darknet herstellt. Das verwendete Programm habe die Ermittler auf die Spur der Gruppe gebracht, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Rostock mitteilte. Spezialisten der Rostocker Staatsanwaltschaft für Cyber-Kriminalfälle untersucht den Vorfall. Die Polizei sucht weiter nach Personen, die konkret hinter dem Hackerangriff stecken.
Weitere Anweisungen im Darknet
Laut Bergens Bürgermeisterin Anja Ratzke (parteilos) sollte es nach dem ersten Angriff im Darknet weitere Anweisungen geben, es sei deshalb davon auszugehen, dass die Hacker Lösegeld fordern wollten. Einen entsprechenden Link hatten die Mitarbeiter damals aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet, dennoch gelang es den Hackern mit einer Ransomware einen Teil der Daten der Stadtverwaltung zu verschlüsseln. "Das heißt, wir konnten auf keine Daten zugreifen und haben eine Fachfirma hinzugezogen", sagt Anja Ratzke.
Ab Montag wieder Personalausweise
Inzwischen konnten die verschlüsselten Daten wieder hergestellt werden. Vom kommenden Montag an können in Bergen wieder Personalausweise und Reisepässe beantragt werden. Das habe so lange gedauert, weil die Verwaltung nach eigenen Angaben den Fokus erst einmal auf die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar gelegt und dafür gesorgt habe, dass zum Beispiel alle Wahlbenachrichtigungen verschickt werden. "Wir sind ein großes Haus, leider ist es nicht realisierbar, dass alle Abteilungen gleichzeitig wieder an den Starten gehen", so die Bürgermeisterin.
Alle Abteilungen sind arbeitsfähig
Grundsätzlich seien alle Abteilungen arbeitsfähig, wie Ratzke mitteilte. Einige Vorgänge würden aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen derzeit allerdings mehr Zeit benötigen. Seit Ende Dezember könnten die Standesbeamten wieder an ihren regulären Arbeitsplätzen arbeiten und Beurkundungen wie etwa Sterbeurkunden vornehmen.
Öffnungszeiten der Verwaltung
Termine können ab sofort telefonisch über die Zentrale oder online gebucht werden. Sprechzeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr, montags, dienstags und donnerstags zusätzlich von 13:30 bis 16 Uhr. Aus technischen Gründen entfalle der lange Sprechtag dienstags bis 17:30 Uhr.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 07.02.2025 | 12:00 Uhr