
Mecklenburg-Vorpommern Rostock: Tausende demonstrieren für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
In der Rostocker Innenstadt haben am Sonnabendnachmittag zahlreiche Menschen für Demokratie und gegen Faschismus demonstriert. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 3.000 Menschen an der Kundgebung teil.
Unter dem Motto "Alle gegen Faschismus - Rostock steht zusammen" sind am Sonnabend in Rostock nach Polizeiangaben rund 3.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die Demonstranten trugen Schilder mit Parolen wie "Nie wieder ist jetzt", "Demokratie ist eine Errungenschaft, die es gilt, jeden Tag neu zu verteidigen" und "Rassisten sind keine Alternative". Zu der Demonstration aufgerufen hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN - BDA).
Kritik am Vorgehen von Merz und der Union
Redner verschiedener Institutionen und Initiativen übten Kritik am Kurs der CDU in der Migrationspolitik und am Vorgehen des CDU-Vorsitzenden und Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Die Union hatte in der vergangenen Woche im Bundestag mit den Stimmen der AfD einen Entschließungsantrag zur Migrationspolitik beschlossen. Mehrmals wurde auch dazu aufgerufen, die Gewalttat am Donnerstag in Rostock, bei der eine 36-jährige Frau von einem noch immer flüchtigen Mann schwer verletzt worden war, nicht für politische Zwecke zu missbrauchen.
Veranstaltung verlief "weitgehend friedlich"
Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei weitgehend friedlich, es gebe eine Anzeige wegen Körperverletzung. Zwischen einer Gruppe am Rand des Protests und Teilnehmern sei es zu einem "Geschubse" gekommen. Zudem seien Platzverweise am Rostocker Hauptbahnhof ausgesprochen worden. Sie richteten sich gegen eine Gruppe von rund 20 Menschen, die angereist waren, um die Demonstration zu stören, wie die Polizei mitteilte.
Kundgebungen und Demonstrationen in vielen deutschen Städten
Auch andernorts waren zahlreiche Menschen Aufrufen zu Kundgebungen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus gefolgt - so etwa in Boizenburg (Kreis Ludwigslust-Parchim) und Wismar. Dort beteiligten sich laut Polizei rund 500 Menschen an einer Versammlung unter dem Motto "Wismar ohne Hass und Hetze". In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover kamen laut Polizei rund 24.000 Menschen zu einer Demonstration, zu der die Initiative "Omas gegen Rechts" aufgerufen hatte. Auch in Schleswig-Holstein gab es mehrere Veranstaltungen. Die mit nach Polizeiangaben rund 200.000 Teilnehmern größte Kundgebung wurde unter dem Motto "Demokratie braucht Dich" in München abgehalten.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.02.2025 | 17:00 Uhr