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Mecklenburg-Vorpommern Sportgymnasium Rostock: Internat vor finanziellen Problemen
Dem Rostocker Sportgymnasium Christophorus-Schule droht bei der Förderung von Nachwuchsleistungssportlern ein Rückschlag. Nachdem die Finanzhilfen gekürzt wurden, befürchtet die Schule, die Kosten für Internatsplätze drastisch anheben zu müssen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit drei Sportgymnasien - alle mit angeschlossenem Internat. In Schwerin und Neubrandenburg handelt es sich um staatliche Schulen, in Rostock hat die Christophorus-Schule einen privaten Träger. Dieser Unterschied könnte für den Standort Rostock und somit auch für die Eltern der Nachwuchssportler teuer werden. Denn zum einen hat das Land seine jährliche Unterstützung bereits vor zwei Jahren zurückgefahren. Viel gravierender ist aber der künftig entfallende Internatslastenausgleich.
Schulleiter befürchtet drastische Konsequenzen
Den haben die Landkreise bisher für jeden einzelnen Schüler gezahlt, der in Rostock im Internat untergebracht ist. Da es sich bei einer Privatschule um eine freiwillige Leistung handelt, wollen die Kreise angesichts knapper Kassen nicht mehr zahlen. Um kostendeckend zu arbeiten, müsste die Schule daher zusätzlich die Eltern zur Kasse bitten, so der Schulleiter Steffen Kästner. Nach seiner Ansicht wäre der Standort Rostock nicht nur stark benachteiligt, er wäre am Ende, so seine drastischen Worte.
240.000 Euro jährliche Unterstützung gehen verloren
Betroffen von den steigenden Kosten sind etwa 40 Nachwuchssportler aus allen Teilen des Landes, die in Rostock trainieren, zur Schule gehen und im Internat wohnen. Für jeden Schüler müssten die Landkreise, wo der eigentliche Wohnsitz ist, 500 Euro monatlich einen Internatslastenausgleich zahlen. Das macht in der Summe 240.000 Euro pro Jahr, die der Christophorus-Schule fehlen. Die Eltern der Nachwuchssportler zahlen derzeit bereits jeden Monat 650 Euro. Kommen die 500 Euro noch hinzu, dürfte vielen Eltern der Internatsplatz ihres Kindes zu teuer sein, was für die Nachwuchsförderung talentierter Sportler ein herber Rückschlag wäre.
Schulleiter fordert Änderung des Schulgesetzes
Für den Schulleiter wäre die Lösung einfach. Kästner fordert, dass der Internatslastenausgleich auch für private Schulen gelten sollte, um so die Ungleichbehandlung mit den Sportgymnasien in Schwerin und Neubrandenburg zu beenden. Auf NDR Anfrage teilte das Land mit, dass das Bildungsministerium eine Änderung des Schulgesetzes in diesem Punkt grundsätzlich ablehne. Bis Jahresende 2025 ist die Finanzierung durch eine Sonderförderung des Landes noch gesichert. Nach Informationen des NDR will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) noch einmal mit den Landräten sprechen, um vielleicht doch noch eine Einigung zu erzielen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 21.02.2025 | 17:40 Uhr