
Mecklenburg-Vorpommern Streit um Opfer-Beratung in Greifswald: Ministerium weist Vorwürfe zurück
Die Caritas muss ihr Angebot für Opfer sexueller Gewalt abspecken - wegen unzureichender Finanzierung. Sie habe selbst weniger Fördergeld beantragt, sagt das Land.
Im Streit um das Beratungsangebot für Opfer sexueller Gewalt in Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat das Land nun Stellung bezogen. Das Justizministerium weist die Vorwürfe der Caritas zurück. Am Mittwoch hatte diese beklagt, eine unzureichende Finanzierung durch das Land führe dazu, dass in Greifswald das Angebot für Betroffene abgebaut werden muss. Ein Sprecher des Ministeriums teilte mit, die Caritas selbst habe weniger Fördergeld beantragt. Das Ministerium sei im Dezember darüber informiert worden und habe der Caritas "umgehend" Gespräche angeboten. "Das Angebot wurde bis heute leider nicht angenommen", heißt es weiter. Seit 2004 berät die Caritas in Greifswald Opfer von sexueller Gewalt. Allein im vergangenen Jahr waren es nach eignen Angaben 125 Menschen. Der Caritasverband sagt, die Beratungsstellen seien seit Jahren chronisch unterfinanziert. Die Caritas müsse mittlerweile knapp die Hälfte der Kosten für das Beratungsangebot selbst tragen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 31.01.2025 | 16:30 Uhr