Bahnhof in Weimar

Thüringen Betonblock auf Gleisen: Vier Jugendliche als Tatverdächtige ermittelt

Stand: 27.01.2025 22:52 Uhr

Nach dem Zwangs-Stopp des Zugverkehrs zwischen Weimar und Erfurt hat die Polizei vier Tatverdächtige ermittelt. Sie sollen sich in der Schule damit gebrüstet haben, einen Betonblock auf die Gleise gelegt zu haben.

Von MDR THÜRINGEN

Nach dem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Erfurt und Weimar vergangene Woche Donnerstag hat die Polizei vier Tatverdächtige ermittelt. Wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte, sollen vier Jugendliche dafür verantwortlich sein.

Strafrechtliche Ermittlungen gegen 14-Jährigen

Die elf- bis 14-jährigen Schüler sollen Gegenstände auf die Gleise gelegt und sich am Freitag in einer Weimarer Schule mit der Tat gebrüstet haben. Ermittler und Präventionsbeamte haben sich daraufhin mit Schule und Eltern der Verdächtigen in Verbindung gesetzt und zudem in der Schule über die Gefahren und den Eingriff in den Bahnverkehr aufgeklärt.

Der Teil eines Betonblockes, der auf die Bahnstrecke in Weimar gelegt wurde. Zwei Züge waren gegen einen Betonblock und eine Metallstange gefahren und wurden beschädigt.

Der Teil eines Betonblocks, der auf die Bahnstrecke in Weimar gelegt wurde.

Laut Bundespolizei wird gegen den 14-Jährigen strafrechtlich ermittelt. Ihm wird Eingriff in den Bahnverkehr vorgeworfen. Im Anschluss an die Ermittlungen der Bundespolizei werde das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Diese entscheidet dann, wie es mit der Jugendstrafsache weiter geht. Die Jugendlichen, die noch nicht 14 Jahre alt sind, sind nicht strafmündig. Sie können daher nicht strafrechtlich belangt werden.

Züge kollidierten mit Betonblock und Metallstange

Die Jugendlichen sollen bei Weimar Gegenstände auf die Gleise gelegt haben. Gefunden wurden eine Metallstange und ein Betonblock. Zwei Züge waren mit den Gegenständen kollidiert. Die beiden Züge, Schwellensteine und Gleisköpfe wurden in dem betroffenen Bereich beschädigt.

Die Bahnstrecke musste über zwei Stunden gesperrt werden. Die Polizei hatte auch mit einem Hubschrauber nach den Tätern gesucht.

Abellio-Regionalbahn steht im Bahnhof in Weimar

Bahnhof Weimar: Vergangenen Donnerstag wurde die Bahnstrecke zwei Stunden gesperrt.

Mehrere Bahnunfälle in den vergangenen Wochen

In den vergangenen Wochen hatte es innerhalb weniger Tage in Thüringen drei Bahnunfälle gegeben. So war ein 38-jähriger Mann im Kyffhäuserkreis von einer Regionalbahn erfasst worden. Der Mann hatte wohl auf einer Matratze im Gleisbereich gelegen. Er kam verletzt ins Krankenhaus.

Ein 44-jähriger Mann war auf der Strecke zwischen Erfurt und Weimar über die Gleise gelaufen und von einem Zug erfasst worden. Laut Polizei hatte der Fahrzeugführer den Mann aufgrund des dichten Nebels erst spät sehen können. Trotz der sofortigen Notbremsung konnte der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen kommen. Der Mann erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen.

Auch im Unstrut-Hainich-Kreis hatte es einen tödlichen Bahnunfall gegeben. Laut Bundespolizei war ein 33-Jähriger in der Nacht über die Gleise zwischen Großengottern und Schönstedt gelaufen, um den Weg abzukürzen. Dort wurde er von einem Regionalexpress erfasst und starb.

MDR (cma,jahi,jml)