Gelände des EOW in Weimar

Thüringen Ein Stück Weimarer Geschichte: Abriss von EOW-Gelände beginnt

Stand: 27.01.2025 20:43 Uhr

Auf dem ehemaligen Areal des VEB Elektrotechnik Oberweimar wird in dieser Woche die Baustelle eingerichtet. Auf 7.000 Quadratmetern werden alle Gebäude bis zum Herbst beräumt und abgerissen.

Von MDR THÜRINGEN

Auf dem ehemaligen Areal des VEB Elektrotechnik Oberweimar (EOW) wird in dieser Woche die Baustelle eingerichtet. Laut Angaben der Stadt werden auf 7.000 Quadratmetern zwei Verwaltungs- und Bürogebäude, drei Lagerhallen und Betonplatten bis zum Herbst beräumt und abgerissen. Nächstes Jahr wird die Fläche renaturiert. Dann sollen Flutmulden für den Hochwasserschutz entstehen. Das Vorhaben kostet rund 3,5 Millionen Euro und wird zu über 80 Prozent gefördert.

Gelände des EOW in Weimar

Das einstige Elektronikwerk Oberweimar mit seinen zwei Verwaltungsgebäuden und drei großen Lagerhallen wird dem Erdboden gleich gemacht. Nach dem Abriss wird das Gelände ab 2026 renaturiert und mit Flutmulden ein Hochwasserschutzgebiet der Ilm.

Millionen an Fördermitteln

Ende 2023 hatte der Weimarer Stadtrat beschlossen, den Komplex abreißen zu lassen und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes zu renaturieren. Der Bund stellt für die Flächenentsiegelung und Renaturierung samt Herstellung des Flutmuldensystems bis zu 2,4 Millionen Euro Fördermittel bereit.

Halle des EOW in Weimar

Auf 7.000 Quadratmetern werden zwei Verwaltungs- und Bürogebäude sowie drei Lagerhallen abgerissen.

Für den Abriss gibt es Mittel aus dem EFRE-Programm der EU. Laut Stadt werden 908.000 Euro anteilig durch EU und den Freistaat Thüringen finanziert. Der Abbruch einer weiteren Halle wird laut Stadt als Ausgleichsmaßnahme durch den Eigenbetrieb Kommunalservice Weimar finanziert.

Debatte um NS-Geschichte

Während des Zweiten Weltkrieges waren im EOW Zwangsarbeiter beschäftigt, die bei der Produktion und Montage von Leuchten halfen. Laut dem Historiker Marc Bartuschka handelte es sich um sowjetische Zwangsarbeiter sowie französische Soldaten. Auch deshalb entbrannte in den vergangenen Jahren eine Debatte darüber, wie mit dem Gelände verfahren werden solle.

MDR (sar)