Zwei Feuerwehrmänner in Schutzkleidung laufen eine Straße entlang

Thüringen Nach Fund von hochexplosiver Säure in Weimar: Polizei gibt Entwarnung

Stand: 25.03.2025 11:18 Uhr

Wegen eines Gefahrguteinsatzes mussten Montag in Weimar mehrere Häuser zeitweise evakuiert werden. In einem Keller wurde hochexplosive Pikrinsäure gefunden und sichergestellt. Womöglich stand diese seit Jahren dort.

Von MDR THÜRINGEN

Nach dem Fund eines hochexplosiven Stoffes am Montagnachmittag in Weimar gibt es Entwarnung. Ein Chemiker des Landeskriminalamtes hat Dienstagvormittag eine Flasche mit Pikrinsäure sichergestellt. Wie der Fachmann sagt, handelte es sich um eine sehr gut erhaltene Substanz, von der im Ernstfall eine Gefahr hätte ausgehen können.

Zwei Feuerwehrmänner in Schutzkleidung laufen eine Straße entlang

Die Feuerwehr war im Rosenweg in Weimar mit Schutzkleidung im Einsatz.

Was ist Pikrinsäure?
Pikrinsäure ist eine starke Säure in Form gelber Kristalle und ein trinitriertes Phenol. Sie und ihre Salze (Pikrate) sind entzündlich und explosionsgefährlich, daher wird sie mit mindestens 30 % Wasser gelagert. Der Umgang mit ihr unterliegt dem Sprengstoffgesetz. Pikrinsäure wird als Reagens, Explosivstoff und Farbstoff verwendet. Sie ist gesundheitsschädlich und giftig bei Hautkontakt und Einatmen. Alte, getrocknete Pikrinsäure ist besonders explosiv und sollte entsorgt werden. Quelle: Pharmawiki

Behälter gehörte offenbar Apotheker

Wegen des Gefahrguteinsatzes waren Montagnachmittag mehrere Häuser im Rosenweg evakuiert worden. Die Einsatzleitung entschied, den Stoff bis Dienstag vor Ort zu lassen. Eine Gefahr bestehe nur dann, wenn der Behälter bewegt werde, hieß es. Die Anwohner konnten demnach wieder in ihre Häuser zurückkehren.

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Entwarnung nach Fund von explosiver Säure in Weimar

Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr hatte eine Anwohnerin den Behälter im Keller ihres Hauses entdeckt. Dieser gehörte vermutlich zur Ausstattung eines Apothekers, der früher dort wohnte. Den Angaben nach befand sich der Behälter seit etwa zehn Jahren im Keller des betroffenen Hauses.

Die Flasche wurde in einer explosionssicheren Spezialtasche abtransportiert. und soll nun fachgerecht entsorgt werden.

Feuerwehr bei einem Gefahrguteinsatz

Die Einsatzleitung der Feuerwehr entschied, den Behälter bis Dienstag an Ort und Stelle zu lassen.

MDR (kk/cfr)