Historisches Foto: Flugzeuge lassen Bomben fallen.

Thüringen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg: Mehrere Gemeinden gedenken Opfern

Stand: 06.02.2025 21:22 Uhr

In Thüringen wird in dieser Woche an die schweren Luftangriffe vor 80 Jahren erinnert. An mehreren Orten sind Gedenkveranstaltungen geplant. Laut Historikern waren die Thüringer Städte damals Gelegenheitsziele - witterungsbedingt ließen Bomber ihre Sprengbomben auf West- und Südthüringen fallen.

Von MDR THÜRINGEN

In Süd- und Westthüringen ist am Donnerstag mit Gedenkveranstaltungen an die amerikanischen Luftangriffe vor 80 Jahren und an die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert worden. Am 6. Februar 1945 griffen die US-Amerikaner im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Thüringer Städte aus der Luft an.

Hunderte Menschen bei Angriffen getötet

Die Bomben fielen vor allem auf Gotha, Friedrichroda, Ohrdruf, Waltershausen, Schmalkalden, Eisfeld und Steinbach-Hallenberg. Hunderte Gebäude wurden zerstört - mehr als 500 Menschen kamen ums Leben.

Den Opfern wurde am Donnerstag in Ohrdruf an der Michaeliskirche gedacht, die 1945 ebenfalls bei den Bombenangriffen zerstört wurde.

Gotha erinnert an Bombenopfer

Auch in Friedrichroda gab es am Abend eine Gedenkveranstaltung in der Sankt Blasiuskirche.

In Arnstadt wurde ebenfalls der Opfer des Bombenangriffs gedacht. Insgesamt wurden dort am 6. Februar 121 Menschen getötet. Besonders das Bahnhofsviertel wurde damals durch die Bomben zerstört.

1945 - Unsere Städte (1): Der Bombenkrieg

Bomben sollten auf Industrieanlagen bei Leipzig fallen

Die Thüringer Städte sollen sogenannte Gelegenheitsziele gewesen sein. Die amerikanische Luftwaffe wollte eigentlich ein Mineralölwerk westlich von Leipzig angreifen. Wegen des schlechten Wetters dort nahmen die Bomberverbände aber laut Historikern Ziele in West- und Südthüringen ins Visier.

Bomber Boeing B-17 Flying Fortress der USAAF 1944.

Mehr als 500 Menschen kamen bei den Luftangriffen am 6. Februar 1945 ums Leben.

Gedenkveranstaltung am Sonntag in Weimar

Zudem wird am Sonntag in der Herderkirche in Weimar der Opfer der Bombardierung vom 9. Februar 1945 gedacht. Wie der Kirchenkreis Weimar mitteilte, soll am Mittwoch zudem die Friedensglocke läuten.

Mehr als Tausend Menschen verloren laut Kirchenkreis bei dem Angriff auf die Innenstadt sowie Industrieanlagen ihr Leben, darunter viele Zwangsarbeiter und mehr als 500 Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald.

Weite Teile der Innenstadt seien durch den Abwurf von 418 Tonnen Sprengbomben zerstört worden, auch die Stadtkirche. Im sonntäglichen Gottesdienst soll ebenfalls an den schwersten Angriff auf die Stadt und die Folgen von Krieg und Gewalt erinnert werden.

Die Herderkirche Weimar im Abendrot nach dem Konzert der Academy of St Martin in the Fields beim MDR-Musiksommer.

Die Gedenkveranstaltung findet am Sonntag in der Herderkirche in Weimar statt.

MDR (soh/lh)