Menschen in Warnwesten demonstrieren auf einem Platz in Weimar.

Thüringen Stiller Streik in Weimar nach Anschlag in München

Stand: 19.02.2025 21:40 Uhr

Nach dem Anschlag in München am vergangenen Donnerstag war es ein etwas anderer Streik: Ohne Musik und Trommmeln streikten am Mittwoch rund 200 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes aus mehreren Städten in Weimar. Sie fordern mehr Lohn von Bund und Kommunen.

Von MDR THÜRINGEN

In Weimar haben am Mittwoch gut 200 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes für mehr Lohn gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hatte zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, um ihren Forderungen in den Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen. Neben den Mitarbeitern des Kommunalservice Weimar beteiligten sich auch Beschäftigte der Stadtwirtschaft Erfurt, der Thüringer Fernwasserversorgung und der Jenaer Stadtverwaltung.

Verdi-Warnstreik in Weimar mit Gedenken

Stiller Streik nach Anschlag von München

Der Streik lief deutlich ruhiger ab als normalerweise, weil die Teilnehmer auf Musik, Trommeln und Pfeifen verzichteten. Hintergrund des stillen Streiks war das Gedenken an die Opfer des Anschlag in München. Ein Afghane war vergangenen Donnerstag vorsätzlich mit einem Pkw in eine Verdi-Demonstration gerast. Er tötete zwei Menschen und verletzte mindestens 37 weitere teils schwer. Zu Beginn des Streiks in Weimar wurde deshalb eine Erklärung der Familie der Todesopfer verlesen. Anschließend gab es eine Schweigeminute.

Weitere Streiks geplant

Danach rückten die Forderungen der Arbeiter in den Vordergrund. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst fordern in der Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro monatlich. Für die kommenden Wochen sind bundesweit weitere Warnstreiks angekündigt, die unter anderem Kitas, den Nahverkehr und die Müllabfuhr betreffen können. Details zu den nächsten Arbeitskampfmaßnahmen nannte die Gewerkschaft noch nicht.

MDR (ask)