Waschbär

Thüringen Aufregung in Erfurts Märchensiedlung wegen Tötung eines Waschbären

Stand: 22.02.2025 13:39 Uhr

Anwohner der "Märchensiedlung" im Südosten von Erfurt beobachteten am Freitagnachmittag eine beunruhigende Szene: Ein unbekannter Mann erschoss mitten am Tag einen Waschbären. Mittlerweile hat sich die Aufregung gelegt.

Von MDR THÜRINGEN

In der sogenannten Märchensiedlung im Erfurter Ortsteil Windischholzhausen hat ein vermeintlich Unbekannter einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Wie die Beamten am Sonnabend mitteilten, hatten Zeugen am Freitagmittag einen Mann beobachtet, der ein Tier erschossen habe, und die Polizei gerufen.

Märchensiedlung Windischholzhausen im Winter 2016

Die Märchensiedlung in Erfurt-Windischholzhausen im Winter 2016.

Mann handelte rechtmäßig

Die Beamten sperrten einige Zufahrten der Märchensiedlung ab. Vor Ort stellte sich nach Angaben der Polizei heraus, dass es sich bei dem Mann um einen 46 Jahre alten Jäger handelt, der innerhalb seines Jagdreviers einen kranken Waschbären erlegt hatte. Laut Polizei bestand keine Gefahr für die Anwohner. Die Märchensiedlung trägt ihren Namen, weil die Straßen nach Märchenfiguren wie Rapunzel, Dornröschen oder Hans im Glück benannt sind.

Polizeifahrzeuge in einer Wohnsiedlung.

Einsatzfahrzeuge der Polizei am Freitag in der Märchensiedlung,

Waschbären sind invasive Art

Die Europäische Union klassifiziert Waschbären als invasive Art. Der Waschbär steht seit 2016 auf der Unionsliste zur Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. Waschbären können ganzjährig bejagt werden. Einzige Ausnahme ist die Elternzeit. Die Fallen- und Ansitzjagd ist in Deutschland erlaubt. Gefangene Tiere dürfen nicht wieder freigesetzt werden!

Alleine in Thüringen wurden in der Jagdsaison 2022/2023 insgesamt 13.179 Waschbären erlegt. "Die EU hat eine Verordnung erlassen und da ist ganz klar geregelt, dass diese Art zu dezimieren ist, weil er unser Ökosystem gefährdet", sagt Werneburg.

MDR (nis)