Verbraucherschutz-Analyse Ingwershots enthalten viel Saft und wenig Ingwer
Ingwershots sollen das Immunsystem stärken. Doch sie bestehen zu großen Teilen aus Fruchtsäften und Zucker, wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz analysiert hat.
Bei vielen Verbrauchern gelten Ingwergetränke aus dem Supermarkt als rezeptfreies Mittel gegen Erkältungen. Eine Stichprobe zeige jedoch, dass diese sogenannten Shots mitunter viel weniger des gewünschten Ingwers enthielten als erwartet, teilte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mit.
So enthielten die kleinen Fläschchen mehr als 70 Prozent Apfel- oder Orangensaft und nur maximal 18 Prozent Ingwer. Manche der herkömmlichen Markenprodukte würden zudem mit Agavendicksaft gesüßt. Der Zuckergehalt liege dann höher als bei einer Flasche Cola.
In den Rezepturen der Bio-Eigenmarken finde sich kein zusätzlicher Zucker, erklärten die Verbraucherschützer. Doch auch diese wiesen aufgrund des hohen Saftanteils eine erhöhte Zuckermenge von mehr als sieben Gramm je 100 Milliliter auf.
Je kleiner, desto teurer
Die Bio-Ingwershots der Eigenmarken von Aldi, Netto und Rewe unterschieden sich laut Verbraucherzentrale weder im Preis noch in der Zusammensetzung der Zutaten. Vor allem die kleinen Ingwershots mit 60 Milliliter Inhalt würden aber häufig zu einem deutlich höheren Preis verkauft. "Bezogen auf den Grundpreis zahlt man hier fast das Dreifache", so die Verbraucherschützer.
Ähnliches zeige ein Vergleich von Marken-Ingwergetränken mit Bio-Eigenmarken. Hier entsprach der Markenpreis dem 2,8-Fachen eines No-Name-Produktes.
Die Verbraucherzentrale rät daher zu Selbermachen. Ein Tee aus frischem Ingwer sei nicht nur kostengünstiger, sondern biete zudem die Möglichkeit, die Ingwer-Schärfe individuell zu dosieren. Und er liefere die gewünschten Inhaltsstoffe ohne zusätzlichen Zucker aus Fruchtsäften.