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Berlin Bauprojekt: "Pankower Tor"-Vertrag soll im März unterschrieben werden
Seit 16 Jahren streitet der Bezirk Pankow mit einem Investor um ein Mammutprojekt: Mit dem "Pankower Tor" soll ein neuer Stadtteil entstehen. Dem standen unter anderem Kröten im Weg. Der Bezirk bestätigte dem rbb, dass es nun einen Unterschriftstermin gibt.
Der Investor und Möbeleinkaufshaus-Eigentümer Kurt Krieger und der Bezirk Pankow sind sich offenbar über den Bau des neuen Quartiers "Pankower Tor" einig. Eine Vertragsunterzeichnung sei für den 24. März terminiert, bestätigte Bezirksbaustadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) dem rbb am Mittwoch. Zunächst hatte der Tagesspiegel berichtet.
Krieger kommentierte im Tagesspiegel die Absprache über den Termin mit den Worten: "Alle haben sich geschworen, den Termin einzuhalten." Kommt es im März zu dieser angekündigten Unterschrift, wäre es das Ende einer rund 16 Jahre dauernden Vertragsauseinandersetzung zwischen Krieger und dem Bezirk über die Baueinzelheiten auf dem alten Rangier- und Güterbahnhofsareal am Rande von Heinersdorf (Bezirk Pankow).
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(Fast) Leeres Tortenstück vom S-Bahnhof Pankow Richtung Heinersdorf
Grob gerechnet umfasst die Planfläche ein Areal von etwa 47 Hektar. Der zentrale Zugang zu dem Gebiet ist die Auffahrt von der Berliner Straße in Richtung Nordosten am S-Bahnhof Pankow. Von dort erstreckt sich das Areal wie von der Spitze eines Tortenstücks in Richtung Heinersdorf.
Entstehen sollen 2.000 Wohnungen, Schule, Kitas, eine Art Stadtteilpark, eine Einkaufsstraße und ein neuer Möbelmarkt. Erschlossen durch Autobahnnähe, S-Bahn-Nachbarschaft und U-Bahn-Zugang ist das Areal bereits, verbessert werden soll diese Verkehrsanbindung allerdings durch eine Tramstrecke über das Areal, den Autobahnanschluss und die Schaffung eines Radschnellweges über das Gelände.
2009 wurden erste Baupläne angekündigt
Außer Betrieb genommen wurde der Güterbahnhof Mitte der 90er Jahre. Das leer geräumte Gelände erwarb Krieger dann im Jahr 2009 mit der Ankündigung, auf dem Gelände Wohn- und Einkaufsflächen zu errichten. Aufgrund unterschiedlicher Ideen und Vorgaben über die Bebauung und Nutzung, sowie aufgrund verschiedener Naturschutz-, Artenschutz- und Denkmalschutzvorgaben war die die Einigung zwischen Bezirk und Investor mehrmals geplatzt.
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Städtebauliche Masterplanung zur Erstellung eines Bebauungsplans.
Über die Umsiedlung und einen möglichen geschützten Lebensraum der Kreuzkröten hatten Investor, Bezirk und Nabu im vergangenen Jahr eine Einigung erzielt und über den Lokoschuppen und dessen Erhalt aus Denkmalschutzgründen hatte im Herbst das Landesverwaltungsgericht Berlin im Dezember den Erhalt des Hauses verfügt.
Laut Tagesspiegel wurden die letzten Hürden genommen bei einem Treffen von Krieger und Bezirksbaustadtrat Bechtler in der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) in der vergangenen Woche.
Sendung: rbb88.8, 19.02.2025, 14:30 Uhr