Archivbild: Badegäste vergnügen sich im Sommerbad Humboldthain. (Quelle: dpa/Zinken)

Berlin Berliner Bäderbetriebe auf Sparkurs: Einfache Hallen statt teurer Spaßbäder

Stand: 31.03.2025 15:59 Uhr

Wie so viele Einrichtungen in Berlin müssen auch die Bäderbetriebe sparen. Das bedeutet das Aus für aufwändige Vorhaben wie etwa ein Multifunktionsbad in Pankow. Zudem werden Sanierungen verschoben.

Wegen nötiger Sparmaßnahmen streichen die Berliner Bäderbetriebe (BBB) geplante aufwändige Neubauten und schieben Sanierungen von Schwimmbädern auf. Ein größeres Angebot an neuen Bädern und mehr Wasserfläche, wie in der bisherigen Strategie vorgesehen, sei derzeit "nicht mehr finanzierbar", teilten die BBB am Montag mit.
 
Bis 2030 sollen nun knapp 370 Millionen Euro für Sanierungen und Neubauten ausgegeben werden - das sind rund 135 Millionen Euro weniger als nach der bisherigen Strategie. Die Konzentration liege auf den Hallenbädern, hieß es. Statt individuell geplanter Bäder solle es aber zum Teil einfache und schlichte Fertigbauten geben. "Hier liegen Bauzeiten und Kosten deutlich niedriger."

Berlin, das Sommerbad bzw. Columbiabad der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) in Neukölln (Quelle: dpa/Vladimir Menck)
Berliner Bäderbetriebe wollen Bodycams und Metallscanner einführen
mehr

Kein Außenbereich für Funktionsbad in Marzahn-Hellersdorf?

Das gilt etwa für Pankow, wo das bisher geplante, große Multifunktionsbad wegfällt und durch einen Fertigbau ersetzt wird. In Marzahn-Hellersdorf werde das geplante Bad als einfaches "Funktionsbad am Kienberg" zwar gebaut, aber ob es ein Außenbecken bekomme, werde "geprüft".
 
In Spandau Süd soll der Baubeginn der geplanten Wasserball-Arena möglichst 2028 sein, Inbetriebnahme wohl 2030. Voraussetzung sei, dass eine Lösung für die dortige Tierart Kammmolch gefunden wird. Die geschützte Art müsse umgesiedelt werden.

Symbolbild: Wassersportler schwimmen bei sonnigem Wetter im Sommerbad Wilmersdorf. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Wasser in Berliner Freibädern wird größtenteils nicht mehr beheizt
Auch die Berliner Bäderbetriebe müssen wegen der Vorgaben im Landeshaushalt sparen. Und tun das in der Sommersaison an warmem Wasser: Das Wasser soll von nun an in den meisten Bädern nur durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt werden.mehr

Sanierungen verschoben

Vorläufig abgesagt wurde die Sanierung des Stadtbades Charlottenburg und der benachbarten neuen Halle. Ebenso wird bei den Freibädern die vollständige Erneuerung des Sommerbades Humboldthain mit einem Einbau von Edelstahlbecken verschoben.
 
Laufende Sanierungen des Wellenbades am Spreewaldplatz in Kreuzberg und des Paracelsus-Bades sowie die Teilsanierung der Schwimmhalle Zingster Straße und des Stadtbades Schöneberg gehen weiter. Auch die Sanierung des Kombibads Mariendorf, das seit einem Brand im September 2023 geschlossen ist, sehen die Bäderbetriebe als dringend notwendig an. Die Finanzierung ist den Angaben zufolge aber immer noch nicht final geklärt.
 
Erst kürzlich hatten die BBB verkündet, dass wegen der Sparmaßnahmen die Freibäder in diesem Sommer nicht mehr zusätzlich geheizt werden, außerdem wurden die Preise zum Teil erhöht.

Sendung: rbb24 Abendschau, 31.03.2025, 19:30 Uhr