
Berlin A100-Protest, Frauenlauf und Bauarbeiten führen zu umfangreichen Sperrungen in Berlin
Mehrere Großveranstaltungen und die Inbetriebnahme einer neuen Steuerzentrale für die Autobahn-Leittechnik am Dreieck Neukölln führen zu erheblichen Umleitungen und Verzögerungen am Wochenende. Außerdem wird gegen den A100-Ausbau geravet.
Am gesamten Wochenende kommt es aufgrund zahlreicher Veranstaltungen, Proteste und Baustellen zu umfangreichen Verkehrseinschränkungen in Berlin. Das teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) am Mittwoch mit.
Sperrung der Autobahn am Dreieck Neukölln
Eine der Ursachen für die Sperrungen sei der Umbau und die Modernisierung der Verkehrstechnik und die Inbetriebnahme der neuen Steuerzentrale im Bereich des Autobahndreiecks Neukölln. Ab Freitagabend (21 Uhr) bis Montagmorgen (6 Uhr) werde darum die A100 und A113 in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Gradestraße und Späthstraße inklusive des Britzer Tunnels gesperrt.
Vom Autobahndreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle am Treptower Park ist für Anfang September die Eröffnung des 16. Abschnitts der A100 geplant. Über die drei Anschlussstellen Grenzallee, Sonnenallee und Am Treptower Park soll das städtische Straßennetz an den neuen Autobahnabschnitt angebunden werden.

Frauenlauf, Straßenfest und Fahrradkorso
Von Freitag (12 Uhr) bis Sonntagmorgen (6 Uhr) wird die Straße des 17. Juni in beiden Richtungen laut Verkehrsinformationszentrale wegen des 40. Frauenlaufs Berlin in Tiergarten zwischen Großer Stern und Brandenburger Tor für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Auch am Michael-Brückner-Platz in Niederschöneweide komme es am Samstag ganztägig zu Sperrungen aufgrund eines Straßenfests, so die VIZ weiter. In der Zeit von 7 bis 23 Uhr seien die Spreestraße, die Flutstraße sowie die Schnellerstraße zwischen Spreestraße und Hasselwerderstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Ein Grund für weitere Verkehrseinschränkungen in Berlin ist am Samstag auch ein Motorradkorso mit voraussichtlich mehreren Hundert Bikern. Der Korso starte um 10 Uhr in Köpenick und führt durch Mitte nach Heiligensee, so die Verkehrsinformationszentrale.

Protest gegen A100-Ausbau in Treptow-Köpenick
Für erhebliche Behinderungen bei den Zu- und Ausfahrten in Richtung Südosten sorgt am Samstag ein Protest gegen den Ausbau der A100. Ein Aktionsbündnis will mit einem Rave gegen den Ausbau der Stadtautobahn im Südosten Berlins protestieren. Auch ein Protestfest für Kinder und Erwachsene ist geplant.
5.000 Menschen sind für die stationäre Demonstration an der Elsenstraße, Puschkinallee und am Treptower Park im Bezirk Treptow-Köpenick angemeldet, wie die Veranstalter mitteilten. Nach dem Familienfest am Samstagnachmittag soll Musik auf zehn Bühnen gespielt werden. Beteiligt sind unter anderem Clubs wie die "Else" und das "About Blank" sowie verschiedene Kollektive.
Die Betreiber und Besitzer mehrerer Clubs fürchten wegen des angekündigten Autobahnausbaus um den Bestand ihrer Einrichtungen. Zudem sollen zahlreiche Fahrrad-Demos aus verschiedenen Bezirken zum Treffpunkt führen. Eine Besonderheit ist hierbei, dass die Korsos oft eine große Beteiligung von Kindern haben. Die Fahrradkorsos werden sich laut VIZ auf verschiedenen Routen bewegen und dort zu entsprechenden Verkehrseinschränkungen und Sperrungen führen. [viz.berlin.de]
Aufgerufen zur Demo hat das Bündnis "A100 wegbassen", zu dem etwa die Bürgerinitiative A100 sowie Fridays for Future und die Clubcommission Berlin gehören. Umweltschützer protestieren seit Jahren gegen die Autobahn-Verlängerung. Der Protest richtet sich auch gegen den 17. Bauabschnitt. Der soll nach Plänen des Bundesverkehrsministeriums in den kommenden Jahren vom Treptower Park über die Spree und durch Friedrichshain Richtung Lichtenberg weitergebaut werden. Ob diese Pläne umgesetzt werden, ist jedoch offen.