Ein Fahrzeug der Gerichtsmedizin verlässt einen Friedhof. Im Rahmen der Ermittlungen gegen einen Berliner Palliativarzt, der Patienten getötet haben soll. (Quelle: dpa/TNN)

Berlin Berliner Palliativmediziner jetzt Verdächtiger in zehn Mordfällen

Stand: 11.02.2025 16:50 Uhr

Seit August 2024 sitzt ein Berliner Palliativarzt in Untersuchungshaft, er soll acht Patienten umgebracht haben. Jetzt wird er des Mordes in zwei konkreten weiteren Fällen verdächtigt. Nicht ausgeschlossen ist, dass es noch mehr Opfer gab.

Die Berliner Staatsanwaltschaft verdächtigt einen Palliativmediziner, der acht Morde begangen haben soll, zwei weitere Menschen ermordet zu haben. Der Untersuchungshaftbefehl gegen den 40-Jährigen wurde deshalb erweitert, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
 
In einem der beiden Fälle geht es um eine 25-Jährige Frau, die er als betreuender Palliativarzt am 22. September 2021 in ihrer Wohnung in Buckow mit einem Gemisch verschiedener Medikamente getötet haben soll.
 
Außerdem wird er verdächtigt, am 5. Juni 2024 einer 57-Jährigen in ihrer Wohnung in Kreuzberg einen tödlichen Medikamentencocktail verabreicht zu haben.

Symbolbild: Das Schild mit der Aufschrift "Staatsanwaltschaft Berlin" am Eingang des Gerichts in Moabit, aufgenommen am 08.10.2018. (Quelle: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer)
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Opfer wurden exhumiert

In beiden Fällen geht die Staatsanwaltschaft vom Mordmerkmal der Mordlust aus, weil der Mediziner kein über die Tötung der Personen hinausgehendes Motiv gehabt haben soll.
 
Zu dem Verdacht führten die Auswertung von Patientenunterlagen und die gerichtsmedizinische Untersuchung Exhumierter, so die Staatsanwaltschaft.
 
Der Palliativmediziner sitzt seit dem 6. August 2024 in Untersuchungshaft. Polizei und Staatsanwaltschaft schließen nicht aus, dass er weitere Taten begangen hat. Die Ermittlungen dauern an.