Michael Müller, SPD-Bundestagskandidat für Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, spricht am 23.02.2025  beim Parteitag der Berliner SPD zur Wahl der Landesliste für Bundestagswahl in der SPD-Zentrale, dem Willy-Brandt-Haus. (Quelle: dpa-Bildfunk/Bernd von Jutrczenka)

Berlin Berlins ehemaliger Bürgermeister Michael Müller scheidet aus Bundestags aus

Stand: 24.02.2025 01:37 Uhr

Der langjährige Regierende aus Berlin, Michael Müller, wird nach Rotem Rathaus und Abgeordnetenhaus nun auch den Bundestag verlassen. In seinem Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf unterlag er einem Neuling.

Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) wird aus dem Bundestag ausscheiden. Er erreicht nach Auszählung aller Stimmen lediglich die drittmeisten Erststimmen im Wahlkreis 79 Charlottenburg-Wilmersdorf.

 
Erstplatzierter ist Lukas Krieger (CDU) mit 26,3 Prozent, gefolgt von Lisa Paus (B'90/Grüne) mit 24,0 Prozent. Erst dann kommt Michael Müller mit 23,7 Prozent der Wählerstimmen. Da er auch nicht über einen Listenplatz abgesichert ist, wird er folglich kein Abgeordneter des neuen bundesdeutschen Palaments.

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Bei der Bundestagswahl 2021 inklusive der Teilwiederholung 2024 ging Michael Müller noch als Sieger in Charlottenburg-Wilmersdorf vom Platz – mit hauchdünnem Vorsprung vor Grünen und CDU.

 
Der 37 Jahre alte Lukas Krieger wird derweil voraussichtlich den Wahlkreis im Bundestag vertreten. Sicher ist das erst, wenn deutschlandweit alle Ergebnisse vorliegen und die Bundeswahlleiterin am Montagmorgen die Wahlkreismandate verkündet. Das Verfahren ist wegen des geänderten Wahlrechts ein anderes als bei vorigen Bundestagswahlen. Nun ziehen nicht zwangsläufig alle Erstplatzierten der 299 Wahlkreise in den Bundestag ein.

 
Der Rechtsanwalt Krieger ist Projektmanager der Krieger-Gruppe, einem großen Möbelunternehmen. Er trat zum ersten Mal im Wahlkreis als Direktkandidat für die CDU an.