Berlins Bildungs- und Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (Quelle: dpa/Annette Riedl).

Berlin Bildungssenatorin Günther-Wünsch kritisiert Schulstreik an Prüfungstagen

Stand: 11.05.2025 11:40 Uhr

Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hat den von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geplanten dreitägigen Schulstreik in der kommenden Woche scharf kritisiert. "Es ist bedauerlich, dass die GEW - wie bereits im Vorjahr - einen Streik während der zentralen Prüfungsphase plant", sagte die CDU-Politikerin. Der Zeitpunkt des Streiks lasse ein notwendiges Maß an Verantwortungsbewusstsein vermissen.
 
Die GEW ruft Schulbeschäftigte von Dienstag bis Donnerstag zum Warnstreik auf. Grund sind die schon seit längerem vorgebrachten Forderungen nach kleineren Klassen und besseren Arbeitsbedingungen. An dem Ausstand sollen sich laut GEW angestellte Lehrkräfte, Erzieher, Sozialpädagogen und Schulpsychologen beteiligen.

Lehrkräfte nehmen an einem Warnstreik in Berlin teil. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
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GEW beklagt, Politik wolle nicht mit ihnen reden

In den Zeitraum fallen auch die Abiturprüfungen in Französisch sowie die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) in Mathematik. Laut Bildungsverwaltung sollen diese aber planmäßig stattfinden. Eltern von Schulkindern in Berlin müssen sich allerdings auf Einschränkungen beim Unterricht einstellen.
 
Der Berliner GEW-Vorsitzende Gökhan Akgün sagte bereits Anfang Mai im rbb, die Politik wolle nicht mit der Gewerkschaft reden. Man habe zwar versucht, konstruktiv das Gespräch zu suchen, ein Gesprächstermin mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sei aber kurzfristig abgesagt worden.

Archivfoto: Menschen nehmen an einer Kundgebung der Gewerkschaften GEW und Verdi zu einem eintägigem Warnstreik in den Kita-Eigenbetrieben des Landes Berlin vor dem Roten Rathaus mit einem Schild mit der Aufschrift „ Bildung statt Aufbewahrung“ teil (Quelle: dpa / Fabian Sommer).
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Wenig Unterrichtsausfall bei bisherigen Streiks

Die GEW fordert bereits seit Jahren einen sogenannten Tarifvertrag Gesundheitsschutz, der kleinere Klassen und andere Entlastungen für Beschäftigte umfasst. Immer wieder organisierte die Gewerkschaft deshalb Warnstreiks. Zu dem neuen dreitägigen Ausstand nächste Woche hatte die Gewerkschaft am 30. April aufgerufen.
 
Eltern von Schulkindern in Berlin müssen sich dann wieder auf streikbedingte Einschränkungen beim Unterricht einstellen. Allerdings hatte sich zuletzt immer nur ein Teil der angestellten Lehrkräfte an Warnstreiks beteiligt, verbeamtete Lehrer dürfen ohnehin nicht streiken. Der streikbedingte Ausfall an Unterricht hatte sich daher in Grenzen gehalten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.05.2025, 11 Uhr