
Berlin BVG sieht aktuell "massive Herausforderung" auf U1 bis U4
15 oder gar 20 Minuten kann es schon mal dauern, wenn man auf die Berliner U-Bahn wartet - vor allem auf den Linien U1 und U4 hakt es derzeit. Laut BVG müssen derzeit Fahrer für die Ausbildung an neuen Fahrzeugen abgezogen werden.
Auf den Linien U1 bis U4 fallen aktuell vermehrt Züge aus. Wie die Fahrplanauskunft der BVG zeigt, fährt die U4 derzeit nur im 20-Minuten-Takt. Auf der U12 gibt es pro Stunde drei bis vier Zugausfälle - im schlechtesten Fall müssen Fahrgäste bis zu 15 Minuten auf die nächste Bahn warten, selbst in der Hauptverkehrszeit. Die U1 fährt aufgrund von Bauarbeiten derzeit regulär nur alle 15 Minuten.
BVG-Sprecher Markus Falkner spricht auf rbb|24-Anfrage von "der massiven Herausforderung, dass wir neben einem zuverlässigen Betrieb auf den Linien U1 bis U4 parallel die Fahrer*innen an den nun endlich gelieferten ersten Neu-Fahrzeugen ausbilden". Das Team der U-Bahn reagiere tagtäglich auf die Lage vor Ort und justiere bei Bedarf nach, um trotz dieser zusätzlichen personellen Belastung einen bestmöglichen Betrieb anzubieten.

Berliner U-Bahn steckt schon länger in der Krise
Ab dem Spätsommer will die BVG neue Bahnen der Baureihe JK in den Dienst stellen. Sie sollen den Fahrzeugmangel lindern, der schon seit längerem besonders auf den Linien U1 bis U4 für Probleme sorgt. Der Wagenpark der BVG gilt als veraltet, manche Fahrzeuge sind schon mehr als 60 Jahre lang im Einsatz.
Aber nicht nur die in die Jahre gekommenen Züge machen der BVG zu schaffen: Auch in den Werkstätten gab es in der Vergangenheit Probleme, Teile der Infrastruktur sind veraltet und der Fachkräftemangel sorgt immer wieder für Engpässe beim Personal. Bereits seit September vergangenen Jahres kommen die Züge deshalb auf vielen Linien seltener.
BVG-Sprecher Falkner bittet bis zur Lieferung der neuen Fahrzeuge um Verständnis und betont, die Mitarbeitenden der BVG "steuern bei Unregelmäßigkeiten mit allen Kräften gegen". Dies gelinge an einigen Tagen besser als an anderen.