Mitarbeiter der BVG haben sich am 10.02.2025 während des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) vor der Zentrale ihres Unternehmens versammelt. (Quelle: dpa-Bildfunk/Soeren Stache)

Berlin BVG-Warnstreik: Was jetzt noch fährt

Stand: 18.02.2025 11:42 Uhr

48 Stunden ohne U-Bahn, Straßenbahn und Bus - der neue Warnstreik der BVG legt große Teile Berlins lahm. Welche Alternativen gibt es und welche Buslinien sind nicht betroffen? Ein Überblick.

Am Donnerstag und Freitag steht der öffentliche Nahverkehr in Berlin still. Schon zum zweiten Mal in diesem Monat hat die Gewerkschaft Verdi angekündigt, die BVG zu bestreiken. U-Bahnen, Straßenbahnen und fast alle Busse fallen aus.
 
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem eine monatliche Gehaltserhöhung von 750 Euro sowie verschiedene Zulagen. Die Arbeitgeberseite hält die Forderungen für nicht umsetzbar. Weil die bisherigen Gespräche ohne Ergebnis blieben, legt Verdi den Verkehr nun für 48 Stunden lahm.

BVG-Streik legt große Teile des Nahverkehrs lahm

Die S-Bahn bleibt die wichtigste Alternative. Sie fährt planmäßig, ebenso die Regionalzüge der Deutschen Bahn und anderer Anbieter. Besonders für längere Strecken und Fahrten durch die Innenstadt bleibt die S-Bahn die beste Option.
 
Einige Buslinien sind nicht vom Warnstreik betroffen und verkehren weiterhin. Dazu gehören unter anderem die Linien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380 sowie die Nachtlinien N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95 und N97.
 
Auch einige Fährlinien bleiben in Betrieb, darunter die F10 (Wannsee–Alt-Kladow), F11 (Baumschulenweg–Wilhelmstrand) und F12 (Grünau–Wendenschloss).

Archivbild: Streik bei der BVG, Strassenbahnen im Betriebshof Lichtenberg, am 05.03.2008 in Berlin. (Quelle: Picture Alliance/Caro/Heinrich)
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Sharing-Angebote und Fahrräder als flexible Lösungen

Mieträder und E-Scooter sind schnell weg. Wer eins will, muss früh dran sein. Die BVG vermittelt über die Jelbi-App verschiedene Anbieter. Doch erfahrungsgemäß sind diese Fahrzeuge während eines Streiks besonders gefragt.
 
Autofahren bleibt eine Möglichkeit – mit Stau-Risiko. Besonders auf den großen Ausfallstraßen ist mit mehr Verkehr zu rechnen. Wer es sich leisten kann, könnte sich mit Kollegen oder Nachbarn zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen.

Besser früh planen – und Geduld mitbringen

Zwei Tage lang werden Bahnhöfe voller sein als sonst, die Straßen verstopfter. Wer kann, sollte auf frühere oder spätere Uhrzeiten ausweichen. Echtzeitdaten zu den noch fahrenden Bussen gibt es in den Apps der BVG oder auf ihrer Website. Und wer das Homeoffice nutzen kann, sollte das auch nutzen.

Ein U-Bahn-Zug in der Station Museumsinsel (Quelle: picture alliance/Jochen Eckel).
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Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern während des Streiks

Der BVG-Streik gilt als sogenanntes Wegerisiko. Arbeitnehmer sind selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen. Wer aufgrund des Streiks zu spät kommt oder ganz ausfällt, muss mit Konsequenzen rechnen. Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, Verspätungen durch Streiks zu akzeptieren.
 
Allerdings können zumutbare Alternativen wie Homeoffice oder Fahrgemeinschaften helfen, Probleme zu vermeiden. Wer absehen kann, dass er den Arbeitsweg nicht rechtzeitig schafft, sollte sich frühzeitig mit dem Arbeitgeber abstimmen.

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