Archivbild: Lehrkräfte demonstrieren in Berlin im Rahmen eines GEW-Streiks für kleinere Klassen. (Quelle: imago-images/STPP)

Berlin GEW will vorerst auf Warnstreiks an Berliner Schulen verzichten

Stand: 20.06.2025 15:45 Uhr

Im Dauerstreit zwischen dem Berliner Senat und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) über kleinere Klassen und bessere Arbeitsbedingungen an Schulen zeichnet sich Entspannung ab. Die GEW kündigte nach einem Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Freitag an, vorerst auf weitere Warnstreiks zu verzichten.
 
"Das Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister hat positive Signale gesendet", so Berlins GEW-Vorsitzender Gökhan Akgün. Dabei sei vereinbart worden, mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) Gespräche über Entlastungsmöglichkeiten für Lehrkräfte zu führen.

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Seit Jahren Streit um Tarifvertrag Gesundheitsschutz

Die GEW fordert seit Jahren einen sogenannten Tarifvertrag Gesundheitsschutz, der kleinere Klassen und andere Maßnahmen zur Entlastung für Beschäftigte umfasst. Immer wieder organisierte die Gewerkschaft Warnstreiks, um Druck zu machen.
 
Beim Senat ist sie damit bisher nicht durchgedrungen. Er vertritt den Standpunkt, Berlin könne nicht über solche tarifvertraglichen Festlegungen verhandeln, weil das Land Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) sei. Berlin könne hier keinen Alleingang machen, die TdL müsse über solche Vorhaben entscheiden.
 
Für kleinere Klassen wären außerdem mehr Lehrkräfte nötig - in Berlin herrscht aber bereits jetzt Lehrkräftemangel. Zu den Ursachen dafür gehört auch, dass viele Beschäftigte an Schulen sich überlastet fühlen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.06.2025, 19:30 Uhr