
Berlin Haushaltskürzungen: Zentral- und Landesbibliothek Berlin streicht zehn Prozent der Stellen
Als Konsequenz aus den jüngsten Haushaltskürzungen baut die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) 30 ihrer rund 300 Stellen ab und schränkt ihre Angebote spürbar ein. Das kündigten Generaldirektor Volker Heller und Betriebsdirektor Jonas Fansa an.
Demnach werden an beiden Standorten in Mitte und Kreuzberg Service-Angebote reduziert, etwa bei der Literaturrecherche, der Beratung oder beim Beschaffen von Büchern oder Tonträgern aus dem Magazin. Die Zahl der Veranstaltungen, gerade auch für Kinder- und Jugendliche, werde ebenfalls verringert.
Standort-Schließung möglich
Außerdem verzichtet die Bibliothek darauf, historische Bestände weiter zu katalogisieren und damit besser zugänglich zu machen. Neue Auszubildende werden vorerst nicht eingestellt.
Die ZLB hatte nach eigenen Angaben zuletzt ein Kernbudget von etwas über 30 Millionen Euro. In diesem Jahr muss sie 2,2 Millionen Euro davon einsparen, in den Jahren darauf laut Heller womöglich ähnliche Beträge. Sollte die ZLB von noch größeren Einsparungen als derzeit absehbar getroffen werden, müsse über eine Schließung der Berliner Stadtbibliothek in Mitte als einer von zwei Standorten nachgedacht werden, hieß es.
Der Berliner Finanzsenator Stefan Evers (CDU) geht davon aus, dass es in Berlin frühestens 2028 wieder einen ausgeglichenen Hauhalt geben wird. Evers sagte am Dienstag in der rbb24 Abendschau, bis dahin werde das Land unter anderem auf verbleibende Rücklagen zugreifen müssen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 18.02.2025, 18 Uhr