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Berlin Institut der deutschen Wirtschaft: Mietpreise in Berlin bundesweit am stärksten gestiegen
In Berlin sind die Mietpreise im vierten Quartal 2024 bundesweit so stark gestiegen wie in keiner anderen deutschen Großstadt: um 8,5 Prozent im Vergeich zum Vorjahreszeitraum. Bundesweit erhöhten sich die Mietpreise um durchschnittlich 4,7 Prozent, wie aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hervorgeht.
Überdurchschnittlich hohe Steigerungen gab es demnach auch in Essen (+8,2) und Frankfurt (+8). In den sieben größten Städten zeigte die Mietentwicklung laut IW zwar eine leichte Abschwächung, das Wachstum in anderen Großstädten und deren Umland ist aber weiterhin dynamisch. Bereits in den Vorjahren waren die Mieten stetig gestiegen.

Preissprung trotz Mietpreisbremse
"Der Mietmarkt bleibt stark nachgefragt, während sich das Angebot aufgrund sinkender Baufertigstellungen zunehmend verknappt", schreiben die Studienautoren. Auch für das Jahr 2025 sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend fortsetze. Laut IW wurden 2024 bundesweit lediglich 260.000 neue Wohnungen fertiggestellt. 2025 dürfte die Zahl demnach sogar auf 230.000 Einheiten sinken. Damit blieben die Fertigstellungen deutlich hinter dem eigentlichen Bedarf zurück.
Bereits im November wurde bekannt, dass die Preise für Neuvermietungen in Berlin zuletzt so stark stiegen wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linken hervor. Laut der Linken-Abgeordneten Caren Lay hat sich der Quadratmeterpreis für eine neu vermietete Wohnung in Berlin seit 2014 verdoppelt: von im Schnitt 8,10 Euro auf 16,35 Euro im Jahr 2023.
Die Bundesregierung verwies darauf, dass die Angaben nicht repräsentativ seien: Günstige Wohnungen würden beispielsweise eher über Aushänge oder Makler vermittelt und tauchten daher in der Statistik nicht auf.
Die Linken-Abgeordnete Lay kritisierte dennoch, dass die 2015 eingeführte Mietpreisbremse wirkungslos sei. Insbesondere die SPD habe es nicht geschafft, Mieterinnen und Mieter effektiv zu schützen. Lay forderte einen Mietenstopp, eine bessere Bekämpfung von Mietwucher und eine Deckelung der Mieten.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.02.2025, 09:00 Uhr