Die beiden iranischen Filmemacher Maryam Moghadam (r) und Behtash Sanaeeha. (Quelle: dpa/Farshid-M. Bina)

Berlin Iranisches Regie-Duo Moghaddam und Sanaeeha wegen Berlinale-Film verurteilt

Stand: 08.04.2025 20:12 Uhr

Irans Justiz hat das bekannte Regie-Duo Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha laut deren Aussagen wegen ihres Berlinale-Films zu Haftstrafen verurteilt.
 
Ein Revolutionsgericht in Teheran verurteilte die Filmschaffenden wegen "Propaganda gegen das System" zu 14 Monaten Haft, wie es in einer gemeinsamen Erklärung auf Instagram hieß. Die Haftstrafe wurde zur Bewährung für fünf Jahre ausgesetzt. Zudem wurde eine Geldstrafe verhängt. Irans Justiz äußerte sich zunächst nicht.

Maryam Moghadam (r) und Alireza Sanifar in einer Szene aus «Ghasideyeh gave sefid» (Ballad of a White Cow, undatierte Aufnahme), ein Film von Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam
Regie-Duo aus Iran darf nicht zur Berlinale reisen
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Regie-Duo konnte nicht zu Berlinale reisen

Moghaddam und Sanaeeha hatten auf der Berlinale Anfang 2024 ihren Film "Keyke mahboobe man" ("Ein kleines Stück vom Kuchen") vorgestellt, der vom Publikum bejubelt wurde. Er erzählt die Geschichte einer 70 Jahre alten Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes das Liebesleben wiederentdeckt.
 
Das Duo wurde damals an der Ausreise gehindert und konnte den Film, der inzwischen viel Aufmerksamkeit erlangt hat, nicht selbst präsentieren.

Korrektur: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, die Haftstrafe müsse erst in fünf Jahren angetreten werden. Richtig ist, dass die Haftstrafe zur Bewährung für fünf Jahre ausgesetzt wurde. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.