Berlin Landgericht Berlin: Senior ins Gleisbett gestoßen - Prozess gegen 37-Jährigen gestartet
Ein 37 Jahre alter Mann, der einen Senior auf U-Bahn-Gleise gestoßen haben soll, muss sich seit Montag vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der attackierte Mann hat laut Anklage schwere Verletzungen im Kopf- und Halsbereich erlitten und ist seitdem querschnittsgelähmt.
Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben. Das Gericht wies in seinem Eröffnungsbeschluss auf eine mögliche Verurteilung wegen versuchten Mordes hin. Das Mordmerkmal der Heimtücke komme in Betracht.
Tat geschah am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz
Zu dem mutmaßlichen Angriff war es am 20. April 2024 am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz gekommen. Der damals 36 Jahre alte Mann soll das damals 72 Jahre alte Opfer unvermittelt von hinten gestoßen haben.
Das sollen laut Ermittlungen Bilder einer Überwachungskamera und Aussagen von Zeugen belegen. Passanten konnten den Senior wieder auf den Bahnsteig ziehen, bevor eine Bahn einfuhr. Er erlitt demnach unter anderem mehrere Halswirbelfrakturen.
Dem mutmaßlichen Täter wird in einer zweiten Anklage ein Angriff auf eine Passantin vorgeworfen. Er habe sich am 6. April 2024 der Frau in den Weg gestellt, sie geschlagen und getreten. Damals sei der Angeklagte alkoholisiert gewesen und habe zu seiner mutmaßlichen Attacke gegenüber der Polizei unter anderem geäußert, es habe ihm "Spaß gemacht", sagte eine Polizeibeamtin nun als erste Zeugin.
Der 37-Jährige, der eigenen Angaben zufolge als Bauhelfer tätig war, wurde im Oktober in Berlin-Neukölln festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bislang vier weitere Verhandlungstage bis zum 12. Mai terminiert. Der Verteidiger kündigte zu Prozessbeginn an, sein Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern.
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2025, 12:23 Uhr
