Rothschild Giraffe Max im Berliner Zoo, aufgenommen am 24.05.2017. (Quelle: ©Zoo Berlin/Michael George Photography  )

Berlin Nach Sturz: Rothschild-Giraffe Max im Berliner Zoo eingeschläfert

Stand: 18.02.2025 14:57 Uhr

Beim Spielen mit einem Artgenossen ist Giraffe Max im Berliner Zoo gestürzt - und musste kurz darauf eingeschläfert werden. Für Giraffen kommen Stürze einem Todesurteil gleich, da es nahezu unmöglich ist, die großen Tiere wieder aufzurichten.

Der 13-jährige Rothschild-Giraffenbulle Max ist am Montag bei einer spielerischen Auseinandersetzung mit Artgenosse Mugambi im Innenstall im Berliner Zoo gestürzt. Danach musste er eingeschläfert werden, teilte Jennifer Gübert vom Zoo am Dienstag mit. Mehrfache Versuche, ihn nach einem Sturz im Haus wieder aufzurichten, schlugen fehl. Bei dem Sturz seien die Beine des Tieres auseinander gegrätscht.
 
Bei so einer extremen Dehnung reißen mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl die Bänder als auch die Muskeln, erklärte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. Je länger die Tiere liegen, desto größer sei auch die Gefahr, dass Organe Schaden nehmen. Muskeln verbrennen demnach ihr Eiweiß in solchen Extremsituationen und verbrauchen so ihre gesamte Muskelenergie. Dadurch könnten sich die Tiere aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten.

Archivbild: Der asiatische Elefant Victor ist im Berliner Zoo überraschend gestorben. (Quelle: Zoo Berlin)
Asiatischer Elefant Victor gestorben
mehr

"Wir haben mit vereinten Kräften vergeblich versucht, ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Doch erfahrungsgemäß ist es nahezu unmöglich, eine Giraffe nach einem Sturz wieder aufzurichten. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihn zu erlösen. Das Team ist sehr traurig", sagte Gübert. Mit Max verliere das Haus einen überaus aufgeschlossenen und geduldigen Giraffenbullen, sowie einen hervorragenden Forschungsassistenten, hieß es weiter. So habe man in den vergangenen Jahren "viel über das Kommunikationsverhalten von Giraffen" lernen dürfen.

Helfer bei der Forschung

Max war den Angaben zufolge die einzige Giraffe in Europa, die darauf trainiert war, einen Halfter am Kopf zu tragen, mit dessen Hilfe unterschiedliche Daten aufgezeichnet werden konnten.
 
So sei es Forschenden möglich gewesen, wichtige Informationen zu sammeln, um die Laute und das Verhalten seiner Artgenossen im natürlichen Lebensraum besser verstehen und daraus unter anderem auch bessere Schutzmaßnahmen ableiten zu können. Als einzige Rothschild-Giraffe lebt nun noch Artgenosse Mugambi im Berliner Zoo.
 
Rothschild-Giraffen leben in Afrika, südlich der Sahara in Kenia und Uganda. Sie können bis zu 30 Jahre alt werden. Giraffenkühe erreichen eine Größe von etwa 4,50 Meter während die Bullen bis zu 5,80 Meter groß werden können. Dabei erreichen ausgewachsene männliche Tiere ein Gewicht von bis zu 1,8 Tonnen. Trotz ihrer enormen Größe können die Tiere Geschwindigkeiten von bis 50 Kilometer pro Stunde in freier Wildbahn erreichen.

Rothschild-Giraffenbulle Max trägt am 15.11.2022 einen Sender, um Daten auszuwerten. (Quelle: Imago Images/Olaf Wagner)

Rothschild-Giraffenbulle Max war darauf trainiert, einen Halfter zu tragen, mit dem Daten aufgezeichnet werden konnten.

Todesursache von Elefant Victor geklärt

Erst Ende Januar dieses Jahres ist im Zoo Berlin der Elefant Victor gestorben. Die Todesursache war zunächst ungeklärt. Mittlerweile gibt es nähere Erkenntnisse, wie der Elefant gestorben ist. "Die Befunde aus der Pathologie haben gezeigt, dass Victor an einer Lungenentzündung gestorben ist. Bei Elefanten ist dies selten und es gab keine äußerlichen Anzeichen dafür", erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
 
Die Tiermediziner haben demnach leicht erhöhte Entzündungswerte festgestellt und Antibiotika verabreicht. "Auch wenn wir eine hervorragende medizinische Versorgung bei uns im Zoo sicherstellen, können wir unsere Wildtiere nicht behandeln wie Patienten in der Charité", so Knieriem weiter. Als mögliche Ursache für die Lungenentzündung scheint eine bakterielle Infektion sehr wahrscheinlich. Hierzu stehen noch letzte Ergebnisse aus der Bakteriologie aus.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.02.2025, 13:40 Uhr